Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Die wahren Kosten einer vollständigen Finanzspritze

25.10.2008  |  Redaktion
- Seite 2 -
Und denken Sie jetzt an Fannie und Freddie. Sehen Sie sich deren Portfolios auf den Bilanzbögen ohne die Garantien an, und lassen sie uns davon ausgehen (ohne besonderen Grund außer um die Leser in der Nacht besser schlafen zu lassen), dass die Immobilienpreise um nur 30% fallen.

Da Uncle Sam jetzt wild dazu entschlossen ist, "zu tun was auch immer notwendig wird" macht das sofort einen Verlust von einer Billion Dollar aus. Diese Entschlossenheit, die Finanzmärkte wie gewöhnlich offen zu halten, wird trotz überwältigender Beweise durchgehalten. Heute sieht es so als, als würde das, von dem man uns beigebracht hat, dass es üblich ist, tatsächlich eine Täuschung sein, unter der Voraussetzung, dass Fannie und Freddie drei Billionen Dollar und ein bisschen in Hypotheken besitzen.

Das Haushaltsbüro des Kongresses ist nicht so dämlich, und so wird es, genauso wie bei der Sparkassenkrise im Jahr 1988 so sein, dass sie die Zahlen einfach erfinden, damit die Politiker gut in den November kommen, und dann werden sie bekannt geben, dass - Hoppla - die Zahlen doch ein wenig zu gering bemessen waren.

Das realistischere Szenarium ist sogar noch schlimmer. Fannie und Freddie besitzen oder gewährleisten für Hypotheken im Wert von mehr als 5 Billionen Dollar.

Bedenkt man das langfristige und historisch plausible Gleichgewicht der Werte von Wohnimmobilien, so wie es im Case-Shiller Index aufgegangen ist, dann bedeutet das, dass die Verluste für die Steuerzahler definitiv die 1,3 Billionen Dollar erreichen werden, und leicht in den Bereich von 1,6 Billionen Dollar gelangen könnte.

Dummerweise handelt es sich hierbei um die guten Nachrichten. Die schlechte Nachricht ist, dass wir, wenn die Immobilienpreise die Weltwirtschaftskrise nachzeichnen, aus dem Case-Shiller-Index ableiten können, dass die Verluste für die Steuerzahler sogar die 2,5 Billionen Dollar noch übersteigen könnten. (Das würde in dem Falle sicher auftreten, wenn die Hedging-Instrumente von Fannie und Freddie in katastrophaler Weise scheitern würde, weil die Gegenpartei versagt - und bedenkt man die absurd niedrige Prämien für die Credit default swaps zum Höhepunkt der Blase, dann darf man ein solches Ereignis nicht mehr für unwahrscheinlich halten.)

Ich weiß nicht, was die Leute in Washington einnehmen, damit sie nachts schlafen können, nach all ihren von der Wahl getrieben Übungen im Bereich des Buchwesens und der Finanzen, aber ich kann Ihnen sagen, was sie tun werden, um die Regierung weiter im Geschäft zu halten: Sie werden sehr viel Geld drucken.

Der Vorsitzende der Zentralbank, Bernanke, hat das Diskontfenster gegenüber jeder Kreditsicherheit geöffnet, die das Papier nicht wert ist, auf dem sie geschrieben steht, so hat er im Grunde genommen die Hubschrauber darauf vorbereitet, dass sie Hundert-Dollar-Scheine über der Wall Street abwerfen. Genau so hat er einst das ultimative politische Instrument eines Währungssystems beschrieb, das nur auf Vertrauen basiert.

Wenn er das tut, dann werden wir seinen Spitznamen von Helikopter-Ben zu Hyperinflation-Ben umändern müssen und damit werden wir dann auch die Frage beantwortet haben, wer die Rechnung für die Finanzspritzen für Fannie und Freddie übernehmen wird: Jeder, der Dollar besitzt.

Wenn man von irgendetwas viel produziert, dann wird es irgendwann weniger wert sein. Und bedenkt man die Verluste bei Fannie und Freddie, die Sicherheiten der Steuerzahler und die Generation der Baby-Boomer, die jetzt nach und nach in den Ruhestand eintreten wird, dann kann nur die Inflationssteuer funktionieren, wenn es darum geht, Fannie und Freddie weiter über Wasser zu halten.

Ob es Ihnen nun gefällt oder auch nicht, wir stehen kurz davor, in interessante Zeiten einzutreten und es ist nur allzu schade, dass unsere angeblich so professionellen Staatsbediensteten im Haushaltsbüro des Kongresses nicht dazu in der Lage sind, dem Kaiser die Wahrheit zu sagen: Dass er schlicht und einfach pleite ist und dass er davor steht, viele Leute mit sich zu reißen.

Unsere einzige Hoffnung besteht jetzt in Folgendem:

Erstens, einen Rückgang des amerikanischen Lebensstandards um 20% für all diejenigen hinzunehmen, die in den vergangenen 25 Jahren deutlich über ihre Verhältnisse gelebt haben, basierend auf Täuschungen, die durch das Währungssystem mit Papiergeld ohne Deckung genährt wurden.

Zweitens gleichzeitig die Kreatur auf der Jekyll-Insel (auch bekannt unter dem Namen "Zentralbanksystem") dahingehend zu disziplinieren, das sie kein weiteres Geld mehr in Umlauf bringen wird, nur um damit die Blase bei den Anlagewerten weiter aufzublasen.


© Don A. Rich
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Trader´s Daily"





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"