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Gold als Waffe gegen den Finanzkollaps

02.04.2005  |  Hans Jörg Müllenmeister
Rasante demoskopische Entwicklung, zunehmende Verknappung des Golderzes und menschliche Gier werden den Goldpreis in neue Höhen treiben. Diesen "humanen" Treibsätzen ist ein verdecktes politisches Ränkespiel der Finanz-Oligarchen unterlegt. Die Großfinanz hat dabei ein Ziel im Visier: die Weltherrschaft. Es ist logisch, dass Russland momentan mit Amerika einen nützlichen Schmusekurs führt. Bush glaubt, die Weltformel entdeckt zu haben: Jeder, der gegen die USA ist, erhält Terroristenstatus. Putin annektiert diese "Weisheit" für sich als Feigenblatt im Tschetschenien-Konflikt.

Die Chinesen, deren Yuan "noch" an den Dollar gekoppelt ist, tauschen ihre Dollargewinne für ihre exportierten Güter in die USA massiv in Treasure Bonds, in amerikanische Schatzanleihen. Das Defizit in der US-Handelsbilanz wird zwar immer größer, die gehorteten US-Schätzchen in China verlieren aber stetig mit dem schwächer werdenden Dollar. Dieses Spielchen könnte bald ein Ende finden. Aus Naivität werden die Chinesen kaum ihre Devisenreserven mit wertlosem Konfettipapier füllen wollen. Das ist nur der erste Akt ihres lang gehegten Masterplans. Die USA verfolgen ihrerseits einen Masterplan und das wieder erstarkte Russland ebenfalls den seinigen. Ganz zu schweigen von den islamischen Völkern. Wo bleibt Europa? Es gerät in die Zange dieser Machtinteressen. Welcher dieser Pläne aufgeht, wird die Zukunft zeigen.


1. These: Masterplan des US-Establishment

Die US-Hochfinanz (Rothschild, Rockefeller) steuert und vermehrt ungehemmt über die FED den Dollar und beeinflußt negativ andere Währungen. Mit gezielter Geldmengenausweitung verliert der Dollar sukzessive an Wert. Die Oligarchen-Geier kaufen wichtige Sachwerte in der Welt für mickrige Dollar und monopolisieren sie. Damit könnten die Monopolisten nach einem Finanzkollaps die Preise für diese Güter beliebig festlegen und die gesamte Welt zu "Sonderabgaben" beim Rückkauf zwingen. Der nützliche Nebeneffekt: Die allseits beklagten US-Schuldenberge lösen sich zu Lasten der Weltbürger in Wohlgefallen auf; die US-Administration ent-schuldet sich. Es kommt zu einem Dominoeffekt, zu einer weltweiten Währungsreform. Wer danach die Weltreserven an Öl, Gold, Wasser, Energie, ferner Saatgut und bestimmte Immobilien besitzt, ist alleiniger Weltherrscher. Die Hochfinanz wird aber den Aberglauben an das Papiergeld möglichst lange schüren und die Inflation lange genug verstecken. Noch ist die Hoffnung an die Werthaltigkeit des Papiergeldes wesentlich fester als der Glaube an das Gold, sonst wäre der Betrug aufgedeckt und alle würden ins Gold flüchten. Bescheidene 0,8% aller Anleger haben bisher überhaupt Gold in ihrem Depot. Solange der Herdentrieb nicht zum Gold drängt, kann der weitsichtige Privatanleger in Ruhe preiswert Gold einsammeln; er folgt damit als Trittbrettfahrer im kleinen Stil den hortenden Oligarchen.


2. These: Der chinesische Drachen kauft und muß abwarten

Auch die Chinese kaufen sich seit Jahren in der Welt ein. Sie verschmähen weder ertragreiche Goldminen, florierende Weltfirmen noch Immobilien, natürlich auch in USA. Ihr Shopping geschieht gezielt und nachhaltig. Schon jetzt stützt China seine Volkswirtschaft mit massivem Zukauf von Gold. Das dicke Währungsende mit dem Dollar kommt noch. Eines Tages, wenn die Volkswirtschaft China robust genug ist, werden die Chinesen massiv ihre US-Derivate auf den Markt werfen. Auf ihrer Plusseite steht die glänzende Handelsbilanz mit der USA. China wird sich mit dem Besitz von derzeit 310 Milliarden Dollar die Devisen und Aktien westlicher Länder kaufen und/oder jederzeit die angesammelten Papiertiger in Gold tauschen. Daraufhin würde nicht nur der Dollarkurs gegen Null sinken, sondern auch die auf Dollarbasis gehan-delten Aktienwerte. Es käme zu einem globalen Finanzfiasko. Ob China bei diesem Szenario den taumelnden amerikanischen Wirtschaftsriesen in die Knie zwingt und die Oberhand gewinnt, bleibt fraglich. Vielmehr ist der chinesische Drache sozial höchst instabil. Unruhen sind an der Tagesordnung, eine Revolution könnte das Land zerreißen.


3. These: Der russische Bär kommt zu Kräften

Wenn Russland - ein Reich mit riesigen Ressourcen an Rohstoffen im Boden - durch seine ergiebigen Erdöl- und Gasvorkommen finanziell erstarkt, wird es seine Demütigung als ehemalige Großmacht vergessen machen. Mit dem Drohpotential an modernen Nuklearwaffen wird Russland einen neuen Rüstungswettlauf einläuten. Noch hat Russland mit Korruption und Ineffizienz zu kämpfen.

Brisant wird jener Tag, an dem die Großmächte USA, China, Russland überzeugt sind, sich die übrige Welt einverleiben zu können. Naheliegender ist, dass die Interessenkonflikte miteinander kollidieren, wenn man sich beim Shopping in Nahost ins Gehege kommen. Während einige Großmächte auf Beutetour in der Welt angewiesen sind, verspricht Kanada geopolitische Stabilität und Sicherheit. Die Zukunft gehört diesem zweitgrößten Land der Erde, denn es ist autark und besitzt zudem die größten Rohstoffressourcen der Erde.


Demoskopische Gründe treiben den Goldpreis

Analysieren wir bewußt nur neue haussebestimmende Fakten, die beim historischen 850-Dollar-Goldhoch noch nicht evident waren. 2005, also 25 Jahre nach der Hype von 1980, ist die Weltbevölkerung um mehr als eine Milliarde Menschen angeschwollen. Das sind potentiell eine Milliarde mehr Goldkonsumenten als 1980. Die bevölkerungsreichen, ehemaligen Agrastaaten China und Indien sind aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Mit dem Fortschreiten ihrer Industrialisierung wächst der Wohlstand und damit die Begehrlichkeit nach Goldanlagen im privaten Bereich. Stand es zuvor noch unter Strafe als Privatmann Gold zu besitzen, so steht es seit 2002 jedem Chinesen frei, sich an der Goldbörse in Schanghai mit Gold einzudecken (Privatkonsum z.Z. 250 Tonnen jährl.), dies mit dramatischer Steigerung. Das ist ein wesentlicher Hausse-Aspekt, der sich auswachsen könnte.


Islamische Staaten wollen ihre Geschäfte in Gold-Dinar abwickeln und nicht mehr in Dollar

Auch diese Idee gab es 1980 noch nicht: Malaysia will unter den islamischen Staaten den Gold-Dinar als gemeinsame Währung einführen. Dabei soll der Gold-Dinar als Zahlungsmittel im Geschäftsverkehr dienen und dem Wert des täglichen Londoner Fixing für einer Unze Gold entsprechen. Auch hier wieder das Bestreben, sich vom aufgezwungenen Faulgeruch des Dollar abzuwenden. Mehr noch: Die Einführung des Gold-Dinar würde nicht nur das Selbstwertgefühl dieser islamischen Staaten stärken, sondern auch ihr soziales und kulturelles Leben.


Wieviel Gold ist in Ihrem Depot ausreichend?

Diese Argumente reichen aus, dem Goldpreis eine üppige Zukunft zu prophezeien. Dabei kann man ganz auf die sattsam bekannten hausseträchtigen Platitüden von Terror, Staatsverschuldung und Defiziten verzichten. Was kann der Leser mit konkret damit anfangen, wie kann er sein Depot im konjunkturellen Winter stabilisieren? Selbst wenn Sie erst jetzt aktiv werden, haben Sie noch nicht viel versäumt, auch wenn der Goldpreis schon von seinem 253-Dollar-Tief auf 440 Dollar ge-stiegen ist. Auf Euro-Basis hat der Goldpreis nicht einmal 10% zugelegt. Die eigentliche Hausse beginnt erst, wenn die historische Marke von 500 Dollar genommen wird und sich der Goldpreis vom Dollar entkoppelt hat. Ob man nach der Bankerregel aus den 70er-Jahren 10% oder 30% oder gar 60% in Goldwerten hat, um sein Depot abzufedern, bleibt dem Anleger entsprechend seiner Mentalität und seinem Alter überlassen.


Richtige Mischung der Goldwerte im Depot

Gehen wir aktuell von einer Basis mit 30% an physischem Gold aus. Diese setzt sich wegen des geringsten Aufpreises aus 1-Unzen-Krügerrand-Goldmünzen und aus Goldbarren ab 100 Gramm zusammen. Dem Depot können Sie auch andere Edelmetalle beimischen, die keinen monetären Charakter haben, wie Sil-ber oder Palladium. Charttechnisch betrachtet, bietet Palladium jetzt günstige Einstiegskurse.

Nach der obigen Annahme entfallen dann 70% des eingesetzten Kapitals auf "Papiergold", z. B. auf Goldminenaktien. Demjenigen, der in der Goldszene nicht so firm ist, rate ich aber davon ab. Warum? Wegen der extrem hohen Volalität, denn Sie müssen gefaßt sein, mehr als 50% des eingesetzten Vermögens vorübergehend "auf dem Papier" zu verlieren. Da braucht man über der Zeit eine ruhige Hand und starke Nerven. Ein weiteres Problem, das sich stellt: Auf welche Minen setzt man? Vor allem besteht nicht zwangsläufig ein direkter Zusammenhang zwischen Goldpreisanstieg und Goldminenanstieg. Vorübergehend kann es zu extremen Ablagen und Verwerfungen kommen. Beispiel November 2004: Der Goldpreis machte ein neues 16-Jahreshoch und die Südafrikanischen Goldminen fielen sogar drastisch zurück. Das ist ein Baissezeichen.

Spekulativ Gesinnte können ihr Depot mit einem Schein ergänzen, an dem sie überproportional vom Goldpreisaufschwung partizipieren können. Die BW-Bank hat einen Korb erfolgversprechender Juniors zusammengestellt, WKN: BWB0VN. Dieser Tipp bezieht sich also auf so genannte junge Goldminen (Juniors). Darunter gibt es Gesellschaften, die bis 2006 erfolgreich ihre Goldproduktion aufnehmen und in die Liga der mittelgroßen Goldgesellschaften aufsteigen können. Außerdem sind gut geführte Juniors immer gefragte Übernahmekandidaten. Das verspricht ein Kurspotential von mehr als 30% bei der Übernahme. Die Großen der Goldbranche haben nämlich in den zurückliegenden mageren Ertragsjahren die Suche nach Goldvorkommen (Exploration) vernachlässigt. Da holt man sich gern einen Explorer ins Boot, damit man seine Goldreserven aufstockt.

Was wir bisher im volatilen Goldmarkt gesehen haben, war erst ein magerer Auftakt. Wir befinden uns am Beginn einer Exponentialkurve (2. Hausse-Phase) - am Anfang der größten Hausse in der Menschheitsgeschichte. Aber Vorsicht: Nur mit körperlichem Gold ist man nachhaltig auf der sicheren Seite. Wie wirbt ein namhafter Goldverarbeiter? "Verlieren Sie Ihre Sicherheit nicht aus dem Auge".


© Hans Jörg Müllenmeister



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