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Edelmetalle: Disinflation negativ für Gold

04.11.2008  |  Thorsten Proettel
Goldpreisprognose gesenkt

Die Veränderung der volkswirtschaftlichen Prognosen hat auch Auswirkungen auf den Edelmetallbereich. Für Gold ist insbesondere die Rücknahme der Abwertungserwartung für den US-Dollar von Bedeutung. Üblicherweise gilt Gold als Absicherung vor einer im Außenwert schwächeren US-Währung. Steigt der US-Dollar/ Euro-Wechselkurs zukünftig weniger stark an, dann dürfte auch die potenzielle Goldnachfrage geringer ausfallen. Daneben fällt der Rückgang der Inflationserwartungen ins Gewicht. Bereits im September ist die Auslastung er US-Unternehmen deutlich eingebrochen, so dass mit einer Abnahme des Preisdrucks zu rechnen ist. Auch aus diesem Grund verliert Gold als traditionelles Absicherungsinstrument vor Geldentwertung an Bedeutung. Diesen Veränderungen tragen wir mit einer Reduzierung der Goldprognosen Rechnung.

Grundsätzlich gehen wir aber weiterhin von steigenden Notierungen des gelben Metalls aus, für die eine hohe Nachfrage der Privatanleger bei einem gleichzeitigen Rückgang der weltweiten Fördermenge spricht. Langfristig dürfte auch die Bekämpfung der Wirtschaftskrise mit der Notenpresse zu wieder steigenden Inflationsraten und damit zu einer erhöhten Attraktivität von Gold für private Anleger führen.

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Aussichten für Platin von Unsicherheit geprägt

Das für 2009 erwartete Negativwachstum in den USA und in Euroland dürfte sich in einer abnehmenden Platin- und Palladiumverbrauch widerspiegeln. Schon heute hält sich die Kfz-Industrie als hauptsächlicher Abnehmer der beiden Edelmetalle mit Käufen deutlich zurück und bringt somit den Preis unter Druck. Mit dem für 2009 prognostizierten Rückgang der weltweiten Fahrzeugproduktion um 5% dürfte die Nachfrage auch in den kommenden Monaten weiterhin schwach bleiben, wobei eine noch stärkere Reduzierung der Kfz-Herstellung nicht ausgeschlossen werden kann.

Für die Platinprognose resultiert damit ein großes Maß an Unsicherheit zumal der aktuelle Marktpreis auf der anderen Seite bereits heute deutlich unter den Förderkosten liegt. So musste der drittgrößte Platinförderer Lonmin zuletzt einen Quartalsverlust ausweisen und gab die Schließung eines unprofitablen Schachts bekannt. Die anderen Minengesellschaften dürften früher oder später ebenfalls mit Personalabbau und Fördermengenreduzierungen folgen. Das hieraus resultierende niedrigere Angebot und die durch die Strompreiserhöhungen in Südafrika sogar noch gestiegenen Förderkosten rechtfertigen die Erwartung steigender Platinpreise. Weiteres Abwärtsrisiko besteht jedoch, sofern die Nachfrage schneller als erwartet fällt und sich die Förderreduzierung in Südafrika hinauszögern.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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