Silberproduktion fällt um 70%?
11.11.2008 | David Morgan
Diese Überschrift sollte jeden aufmerksam werden lassen, besonders jene, die sich für den Silbermarkt interessieren. Bevor wir fortfahren, lassen Sie mich kurz erklären, dass ganze 70% des produzierten Silbers aus der Produktion anderer Metalle hervorgeht - die meisten davon sind Basismetalle. Der Kupferabbau ist zum Beispiel für 28% des 2007 produzierten Silbers zuständig. Der Blei- und Zinkabbau kommt auf 32% der 2007er Silberproduktion. Und schließlich kommen ca. 10% des 2007 produzierten Silbers aus der Goldproduktion. Alle Angaben stammen von Seite 31 des GFMS World Silver Survey 2008.
Die Sache ist diese: Bei den aktuell niedrigen Preisen für Basismetalle, schrauben viele Produzenten ihre Aktivitäten zurück; sie schließen oder sie stoppen Projekte. Die Folgen sind offensichtlich: Die gesamte Silberproduktion, die von den Basismetallen oder selbst vom Goldabbau stammt, wird sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen verringern. Wird die Silberproduktion somit um 70% abnehmen, wie es in meiner "Klatschpresseüberschrift" angedeutet wird? Natürlich nicht! Aber meine Überschrift soll das Bewusstsein fördern, dass die globalen Bergbauoperationen nicht zwangsläufig zu einer Silberschwemme im Markt führen müssen - sondern dass wohl eher das Gegenteil der Fall ist: Eingeschränkte Aktivitäten im Bergbau verringern die produzierte Silbermenge.
Was die primären Silberproduzenten betrifft, so werden einige bei diesen Preisniveaus ohne Profit arbeiten, und alle werden darauf aus sein, das hochgradigste Erz zu finden, um erwartungsgemäß so nah wie möglich an der Gewinngrenze arbeiten zu können. Einige marginale Projekte werden zurückgestellt werden und einige Projekt werden zwangsläufig geschlossen werden, wenn die Preisflaute anhält.
Insgesamt wurde die Landschaft der Bergbauaktien komplett verwüstet, wie wohl alle von uns, die sich in diesen Sektor engagieren, wissen werden. Und die Preise für diese Aktien sind auf Niveaus gefallen, die kaum jemand wahr haben will. Die Erträge dieser Firmen werden natürlich auch sinken, abhängig von Preisverfall ihrer Produkte.
In der Woche, die am 24.Oktober endete, waren die Ergebnisse seit Jahresbeginn folgende:
Metall- und Bergbauaktien wurden auf der ganzen Linie weggefegt. Den Basismetallen ergeht es schlechter als Silber und Gold. Und der Korb aus Edelmetallaktien (nach XAU und HUI) schneidet schlechter ab, als jedes der angegebenen Metalle. Wieder müssen wir an diesem Punkt feststellen, dass Silber nicht so edel abschneidet wie Gold, aber edler als seine Cousinen, die Basismetalle.
Es gibt jedoch Ermutigendes, da die Metallmärkte in den vergangenen Tagen, als die Zinssätze auf den US-Dollar gesenkt wurden, gewisse Stärke gezeigt haben. Das Gold/Silberverhältnis ist von 85 auf 77 aufgetaucht. Vielleicht ist das Schlimmste vorüber, vielleicht auch nicht.
Ich musste immer wieder in den GFMS Survey schauen, seitdem ich ihn für den dieswöchigen Artikel auch dem Regal zog - und ich fand Folgendes:
Für diejenigen, die geschichtlich interessiert sind, bietet der GFMS World Silver Survey 2008 auf Seite 58 eine Auflistung der wichtigsten Anwendungsgebiete für Silber. Unter dem Punkt "Münzen" finden wir:
"Aus historischer Sicht wurde Silber viel häufiger als Münzmetall verwendet als Gold. Das Angebot an Silber war umfangreicher und das Metall weniger wertvoll - somit war es für den alltäglichen Zahlungsverkehr von praktischem Nutzen. Die meisten Nationen hatten bis in späte 19. Jahrhundert einen Silberstandard, wobei die Silbermünzen die wichtigste Umlaufwährung darstellten. Aber nach den Goldrauschperioden musste der Silberstandard zunehmend zugunsten des Goldstandards weichen. Silber wurde nach und nach von der regulären Münzprägung ausgenommen. ..."
Ja, die Münzprägung mit Silber endete im Jahr 1965, die USA schlossen 1971 das Goldfenster und wir sind im Heute und Jetzt mit einem Finanzsystem, dass mit Sicherheit seine Orientierung verloren hat.
Anmerkung: Dieser wöchentlich erscheinende Artikel wird in den nächsten zwei Wochen nicht erscheinen, da der Autor in Europa unterwegs ist, um über die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zu sprechen.
Es ist mir eine Ehre,
© David Morgan
Der Artikel wurde am 31.10. auf www.silver-investor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Die Sache ist diese: Bei den aktuell niedrigen Preisen für Basismetalle, schrauben viele Produzenten ihre Aktivitäten zurück; sie schließen oder sie stoppen Projekte. Die Folgen sind offensichtlich: Die gesamte Silberproduktion, die von den Basismetallen oder selbst vom Goldabbau stammt, wird sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen verringern. Wird die Silberproduktion somit um 70% abnehmen, wie es in meiner "Klatschpresseüberschrift" angedeutet wird? Natürlich nicht! Aber meine Überschrift soll das Bewusstsein fördern, dass die globalen Bergbauoperationen nicht zwangsläufig zu einer Silberschwemme im Markt führen müssen - sondern dass wohl eher das Gegenteil der Fall ist: Eingeschränkte Aktivitäten im Bergbau verringern die produzierte Silbermenge.
Was die primären Silberproduzenten betrifft, so werden einige bei diesen Preisniveaus ohne Profit arbeiten, und alle werden darauf aus sein, das hochgradigste Erz zu finden, um erwartungsgemäß so nah wie möglich an der Gewinngrenze arbeiten zu können. Einige marginale Projekte werden zurückgestellt werden und einige Projekt werden zwangsläufig geschlossen werden, wenn die Preisflaute anhält.
Insgesamt wurde die Landschaft der Bergbauaktien komplett verwüstet, wie wohl alle von uns, die sich in diesen Sektor engagieren, wissen werden. Und die Preise für diese Aktien sind auf Niveaus gefallen, die kaum jemand wahr haben will. Die Erträge dieser Firmen werden natürlich auch sinken, abhängig von Preisverfall ihrer Produkte.
In der Woche, die am 24.Oktober endete, waren die Ergebnisse seit Jahresbeginn folgende:
Metall- und Bergbauaktien wurden auf der ganzen Linie weggefegt. Den Basismetallen ergeht es schlechter als Silber und Gold. Und der Korb aus Edelmetallaktien (nach XAU und HUI) schneidet schlechter ab, als jedes der angegebenen Metalle. Wieder müssen wir an diesem Punkt feststellen, dass Silber nicht so edel abschneidet wie Gold, aber edler als seine Cousinen, die Basismetalle.
Es gibt jedoch Ermutigendes, da die Metallmärkte in den vergangenen Tagen, als die Zinssätze auf den US-Dollar gesenkt wurden, gewisse Stärke gezeigt haben. Das Gold/Silberverhältnis ist von 85 auf 77 aufgetaucht. Vielleicht ist das Schlimmste vorüber, vielleicht auch nicht.
Ich musste immer wieder in den GFMS Survey schauen, seitdem ich ihn für den dieswöchigen Artikel auch dem Regal zog - und ich fand Folgendes:
Für diejenigen, die geschichtlich interessiert sind, bietet der GFMS World Silver Survey 2008 auf Seite 58 eine Auflistung der wichtigsten Anwendungsgebiete für Silber. Unter dem Punkt "Münzen" finden wir:
"Aus historischer Sicht wurde Silber viel häufiger als Münzmetall verwendet als Gold. Das Angebot an Silber war umfangreicher und das Metall weniger wertvoll - somit war es für den alltäglichen Zahlungsverkehr von praktischem Nutzen. Die meisten Nationen hatten bis in späte 19. Jahrhundert einen Silberstandard, wobei die Silbermünzen die wichtigste Umlaufwährung darstellten. Aber nach den Goldrauschperioden musste der Silberstandard zunehmend zugunsten des Goldstandards weichen. Silber wurde nach und nach von der regulären Münzprägung ausgenommen. ..."
Ja, die Münzprägung mit Silber endete im Jahr 1965, die USA schlossen 1971 das Goldfenster und wir sind im Heute und Jetzt mit einem Finanzsystem, dass mit Sicherheit seine Orientierung verloren hat.
Anmerkung: Dieser wöchentlich erscheinende Artikel wird in den nächsten zwei Wochen nicht erscheinen, da der Autor in Europa unterwegs ist, um über die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zu sprechen.
Es ist mir eine Ehre,
© David Morgan
Der Artikel wurde am 31.10. auf www.silver-investor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.