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Ist der Rohstoffbullenmarkt vorbei?

10.11.2008  |  Scott Wright
- Seite 3 -
Eine Möglichkeit, auf Asiens Wachstumsperspektiven zu blicken, ist durch die Augen seiner massiven Bevölkerung. Wenn man sich China betrachtet, wissen wir, dass seine Regierung ganz versessen darauf ist, seine Wirtschaft auszudehnen, um das entscheidende Machtzentrum der Welt zu werden.

Die 1,3 Milliarden Menschen in China und sogar 2,7 Milliarden Menschen im Rest Asiens bilden gemeinsam eine unglaubliche Konsumentenbasis, die in der Vergangenheit nicht Teil der Rohstoffbullenmärkte oder des ökonomischen Wohlstands war. Die westliche Wirtschaft, die der USA und Europa, waren lange Zeit die einzigen, die die Marktzyklen beeinflussten, bis jetzt.

Aufgrund einer ausgebauten Infrastruktur, die noch in ihrer Anfangsphase steckt und frei verfügbarem Kapital in den Händen von Leuten, die den westlichen Lifestyle leben, sollte der Rohstoffkonsum in den nächsten Jahren weiter steigen. Am Pro-Kopf-Rohstoffverbrauch gemessen, haben die westlichen Länder einen Wachstumszyklus erlebt, der seinen Höhepunkt wahrscheinlich schon gehabt hat. In Asien hingegen wird erwartet, dass der Pro-Kopf-Rohstoffkonsum schnell steigen wird, da die Menschen ihren Lebensstil verbessern.

Dieses Wachstum des Pro-Kopf-Rohstoffverbrauchs sollte nicht zu sehr durch die Probleme der Börsen beeinflusst werden. Eine Menge Fonds, die ihren Ursprung in Asien haben, sind souverän und spekulativ. Ich denke nicht, dass diese Verluste den Durchschnittsbürger in Asien beeinflussen werden, genauso wenig wie sie den Durchschnittsbürger der westlichen Welt beeinflussen werden.

Ich sage ja nicht, dass wir nicht in einer Zeit eines schrumpfenden Rohstoffangebots leben, aber Asien auch. Eine globale Flaute ist weitreichend. In Wirklichkeit sind wir inmitten eines ausgedehnten, zyklischen Bärenmarktes im Rohstoffbereich. Aber ich glaube nicht, dass dieser zur Baisse tendierende Zyklus die Kraft hat, dem säkularen Bullenmarkt ein Ende zu setzen. Und weder noch hat China diese Kraft.

Gerade erst vor kurzem äußerte sich die chinesische Regierung, dass auch wenn das ökonomische Wachstum in diesen Zeiten etwas langsamer vorangehen wird, die ungünstigen internationalen Faktoren und sogar ernsthafte Naturkatastrophen nicht den Kern des ökonomischen Wachstums ändern werden. China machte mit Nachdruck klar, dass der gesamte Apparat seines Wirtschaftswachstums die Kraft hat, externe Risiken zurückzuweisen, die sich ihm in den Weg stellen.

Und wenn Sie daran denken, dass jede Woche ungefähr ein neues Kohlekraftwerk aus dem Boden schießt und dass die Ölnachfrage voraussichtlich um 50% in den nächsten 10 Jahren steigen wird, ist es offensichtlich, dass China einen enormen Einfluss auf die globalen Rohstoffmärkte hat.

Aber ungeachtet dieser Erklärungen Chinas fragen sich viele Leute, wie ich immer noch glauben kann, dass dieser Rohstoffbullenmarkt trotz der rasant fallenden Rohstoffpreise nicht vorbei ist. Für viele Leute ist das Wort "Korrektur" eine Untertreibung. Wie Sie wahrscheinlich wissen, benutzen alle Börsenfachmänner den Begriff "Crash". Und welcher Definition Sie auch zustimmen, die Rohstoffpreise haben tatsächlich einen Crash erlebt.

Wie auch immer Sie den Niedergang nennen, den die Rohstoffbranche durchgemacht hat, glaube ich nicht, dass dieses Ereignis den Bullenmarkt beendet. Dieser unglaubliche Verkaufsdruck ist wahrscheinlich eine Kombination aus zu hohen Rohstoffpreisen und einer extremen und unvorhergesehenen Angst auf den Märkten.

Wenn wir uns die letzte Spalte anschauen, sehen wir, dass auch wenn die Rohstoffpreise stark abgenommen haben, die meisten trotzdem über ihren Tiefstwerten liegen. Und ich habe den SPX in diese Tabelle mit einbezogen, um Ihnen einen Überblick zu verschaffen. Wenn es irgendwelche Unklarheiten über die harte Realität des säkularen Bärenmarktes der allgemeinen Aktienmärkte und des säkularen Rohstoffbullenmarktes gibt, sollte diese Tabelle sie klären.

Investoren, die ihr Geld seit 2000 in den SPX investiert haben, mussten stürmische Zeiten überstehen. Nach einem zyklischen Bärenmarkt von 2000 bis 2002, der einen Rückgang von 49% hervorrief, folgte von 2003 bis 2007 ein unglaublicher Bullenmarkt, der die Verluste lediglich ausglich. Aber wenn man die Inflation bedenkt, ist der flache Verlauf länger als 7 Jahre für jedes Portfolio vernichtend.

Nachdem der SPX vor ungefähr einem Jahr seinen Höhepunkt erreichte, was lediglich 2% mehr als der Höchstwert im März 2000 bedeutete, fiel der Kurs um 42%. Rohstoffinvestoren ging es in diesen 8 Jahren Jahren viel besser.

Ich glaube, dass die Rohstoffe und Rohstoffaktien enorm überverkauft sind und den Investoren unglaubliche Möglichkeiten eröffnen. Aber es ist ebenso klug, daran zu denken, wie weit die Angst, die die Märkte bestimmt, die Preise gemeinsam mit einem ruinierten Finanzsystem noch negativ beeinflussen kann.




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