Der Goldene Schnitt der Mächtigen
10.04.2005 | Hans Jörg Müllenmeister
Der Goldene Schnitt der Mächtigen
Ein Naivling wäre derjenige, der da meint, dass es Manipulationen ums Gold nur in der Antike gegeben hätte. Nicht nur den Betrug um die minderwertige Goldlegierung der Königskrone konnte der erste "Forensiker" Archimedes dank seiner Entdeckung des Auftriebsprinzips entlarven, nicht nur Landesfürsten betrogen ihre Bürger mit so genannten Schinderlingen, also mit Goldmünzen, denen sie immer mehr unedles Metall zulegierten. Auch die Entwicklung des Goldpreises hängt keineswegs von ehrlichen Einflußgrößen des Marktes ab. Ein gewiefter Schalk wäre derjenige, der behauptet, Riesenschwindel hätte es schon immer an der Goldfront gegeben. Markante Beispiele für Betrugsmanöver aus den letzten drei Jahrhunderten gibt es genügend. Dabei ähneln die Betrugs- und Irritationsmuster aus der Goldgräberzeit den heuti-gen.
Das "salting" der Goldminen
Zur Goldgräberzeit im 19ten Jh. gab es die beliebte Methode des "salting": ein unergiebiger Claim wurde mit Goldteilchen "gesalzen". Der Besitzer eines Claims streute Goldstaub an bestimmten Stellen und forderte den nichtsahnenden Käufer auf, den Sand doch versuchsweise auszuwaschen, um den Verkauf auf der Stelle festzumachen, wo der Naivling auf Goldstaub stiess. Unter geschickten Goldgräbern war das "Bestücken mit Gold" mit einer Gewehrladung - feiner Goldstaub statt Bleischrot - gebräuchlich. Ein paar gewiefte Chinesen mit Kaufabsicht, die den Salztrick kannten, wurden dadurch an der Nase herumgeführt, indem man nach mehrfach unergiebigen Bodenproben aus einem Versteck eine tote Schlange warf, eben an jene Stelle, die sie zuvor als neue Probestelle auswählten. Man schoss mit Goldstaub auf die tote Schlange, und schon war das Claim für die Chinesen attraktiv.
Andere angehende Käufer, durch die Betrügereien helle geworden, verlangten, dass die Stollenwände in Untertageminen gesprengt wurden, damit statt des eventuell künstlich aufgebesserten Gesteins das wahre Gestein zutage träte. Obschon sie beim Sprengen zusahen, wurden sie hinters Licht geführt. Zum Salzen wurde Goldstaub in die Dynamitstäbe geschmuggelt, den die Explosion in überzeugender Weise im Fels verteilte.
Das Pum- und Dump-Spiel
Damals salzten Unternehmer z.B. die wertlose North Ophir-Grube, indem sie silberne Halbdollarmünzen in Stücke schnitten, sie zu Klumpen hämmerten, schwärzten und dem tauben Gestein zusetzten. Dummköpfe trieben den Preis für diese wertlose Mine in die Höhe, bis irgend jemand zufällig auf einem Klumpen "...ed States of" las.
Heutzutage gibt es an der Wall Street gewisse Banken, die das Pum- und Dump-Spiel - das Aufpumpen und Abstoßen - betreiben. Sie decken sich zunächst mit riesigen Mengen an Pfennigaktien ein, dann "überreden" sie verschiedene Brokerhäuser zu Käufen, die damit den Kurs hochtreiben: Das Interesse des breiten Publikums wird geweckt. Während die ehemaligen Pfennigaktien im Kurs weiter ansteigen, stoßen die "Kursgestalter" die Papiere mit Riesengewinn rechtzeitig ab.
Aktien-Luftgespinste
Damals kaufte das Publikum an der Bergbaubörse in Virginia City gewaltige Massen Aktien, die entweder wertlos oder den Manipulationen gerissener Direktoren der Aktiengesellschaften ausgesetzt waren. Am Höhepunkt der Neuen-Markt-Blase, diente der Firmenmantel australischer, inhaltsloser Aktien einem noch größeren Luftgespinst. Über Nacht wurde aus dem Goldexplorer Terrex ein "tolles" Online-Diagnose-Zentrum namens Global Doctor. Diese Luftnummer wurde durch ein weiteres Internet-Wunder ergänzt: Aus der ursprünglichen Abador-Mine wurde eine Internet-Spielbank aus dem Hut gezaubert: die MyCasino.
Ein Milliardenkredit entlockte Südafrika sein Gold zum Tiefpreis
Zum Verständnis der höheren Gold-Mathematik öffnen wir das Zeitfenster des 20sten Jh. um 1980: Gold stand auf seinem his-torischen Hoch von 850 US$. Genau zu diesem Zeitpunkt gab Uncle Sam den Südafrikanern einen Fünfjahreskredit in Höhe von 12 Mrd. US$, prolongiert versteht sich, dies vorbehaltlich der politischen Situation. In den folgenden fünf Jahren verfiel der Goldpreis dramatisch: Die südafrikanischen Goldreserven waren 1985 von ursprünglich 30 Mrd. genau auf die Kredithöhe von 12 Mrd. US$ geschrumpft. Eine beispiellos angezettelte US-Kampagne gegen die Apartheidpolitik führte in Südafrika zu schweren politischen Unruhen.
Die Länder Europas mißbilligten unter dem moralischen Taktstock-Gefuchtel des amerikanischen Di-Reagen-ten das Apartheidprinzip ebenfalls aufs Schärfste. Ein fabelhaftes Timing, denn der 12-Mrd.-Kredit war jetzt, 1985 fällig, und zwar zum Tiefstand des Goldes bei 290 US$. Gleichzeitig wurde der Krügerrand in USA als Zahlungsmittel verboten. Als einziges europäisches Land scherte die Schweiz aus der Boykottlinie aus und bewilligte Südafrika einen Überbrückungskredit von 3 Mrd. US$.
Südafrika mußte 1985 zur Kredittilgung gezwungen, sein Gold zum Tiefkurs von 290 US$ an die USA hergeben. Danach durfte der Goldpreis wieder steigen - politische Funkstille an der Goldfront! Gold machte dann ein weiteres Hoch im Dezember 1987. Just zu diesem Zeitpunkt präsentierte die USA in einer beispiellosen Werbekampagne in deutschen Printmedien, etwa im Handelsblatt, ihre eigene, neue Goldmünze: den American Eagle. Frohe Weihnachten wünschte die US-Regierung damit den Weihnachtseinkäufern.
Trotz toller Prognosen ging der Goldpreis über in den Tiefflug
In jenen Tagen schwelgte man in goldgerahmten Prognosen. Greifbar nahe schien der bevorstehende, erneute Höhenflug des Goldpreises. Angesehene Banken, Goldhandelshäuser wie auch Edelmetall-Experten prognostizierten eine eindeutige Richtung des Goldes: die "nach oben", dies mit unterschiedlicher Argumentation. Alles kam ganz anders. Wer von den geschätzten Lesern eine "musikalische" Ader hat, ahnt wie die Partitur der goldigen US-Seifenoper gedieh: Der Goldpreis durfte in den kommenden fünf Jahre (1987) bis auf 320 US$ verkommen. Blättern wir 15 Seiten - sprich 15 Jahre - in der Partitur weiter.
Im 21ste Jh. 2001 erreichte der Goldpreis sein historisches Tief (nach 1990) bei 252 US$. Ein Schelm, wer abermals Uncle Sam böswillige Absicht unterstellt. Schließlich war Großeinkaufzeit für Gold und seine weltweiten Minen. Da gab’s eine freundschaftliche Aktion: Im Zeitraum 1990/2000 liess US-Busenfreund Blair britisches Staatsgold in 12 Tranchen zu je 25 Tonnen verschleudern.
Animations- und Kleptomaniephase
Die USA setzte einige europäische Länder wegen ihrer Historie aus dem Zweiten Weltkrieg moralisch unter Druck - und damit den Goldpreis. Am 2.4.2001 wurde die Schweiz von 1.300 Ton-nen "Nazigold" entsorgt und Österreich mußte 30 Tonnen zum Goldtief rausrücken - Entschädigung für Zwangsarbeit. Die Moral der Geschicht’: In der Nähe des Goldhochs wird Gold von Staats wegen zum Kauf hochgelobt. Man könnte von einer Animationsphase zum Einstieg für den kleinen unbedarften Inves-tor sprechen. Zu Zeiten der Tiefkurse des Goldes droht der mora-lische US-Finger. Damit wird "falsch gelagertes" Gold kleiner Staaten einer gnadenlosen Entziehungskur zugetrieben. Man könnte von der Kleptomaniephase des allmächtigen US-Staates sprechen.
Die Finanz-Oligarchie verdient in jeder gewünschten Preisrichtung am Goldmarkt. Welche Erkenntnis kann der private Anleger aus dieser preisgestalterischen Story ziehen: Das Zeitfenster zum Ein- und Ausstieg am Goldmarkt öffnet sich dem Privatanleger nur für kurze Augenblicke. Bereits der nächste Windstoss aus USA kann es brutal zuschlagen. Klug ist, wenn Sie Ihr Timing mit Uncle Sam "abstimmen".
Goldpreis-Aktien-Divergenz
Ein langjähriger Kenner der Goldszene zieht eine weitere Lehre: Zwischen dem Goldpreis und der Aktienentwicklung der Goldminen gibt es oft genug eine kuriose Divergenz. Das ist kein Zufall. Während sich der Goldpreis in luftige Höhen steigt, können gleichzeitig Minenaktien total verkommen. Das ist zwar unlogisch, aber der Goldmarkt wird nicht von "ehrlicher" Logik bestimmt, vielmehr folgt er dem Oligarchen-Diktat. Das ist der Zeitpunkt, wo der Privatanleger das Handtuch endgültig wirft und seine geliebten Goldaktien - etwa eine Durban - mit Verlust verkauft oder sie durch ein Übernahmeangebot abgedrückt bekommt. Aktienwerte solide Goldunternehmen mit viel Golderz im Boden wandern dann für peanuts in die starken Hände der Oligarchen. Beim nächsten, provozierten Goldpreisanstieg, gewinnen diese verkommenen Minenwerte besonders dramatisch an Wert; eine ehemalige volatile Durban könnte dann von 1 auf 12 Euro explodieren.
© Hans Jörg Müllenmeister
Ein Naivling wäre derjenige, der da meint, dass es Manipulationen ums Gold nur in der Antike gegeben hätte. Nicht nur den Betrug um die minderwertige Goldlegierung der Königskrone konnte der erste "Forensiker" Archimedes dank seiner Entdeckung des Auftriebsprinzips entlarven, nicht nur Landesfürsten betrogen ihre Bürger mit so genannten Schinderlingen, also mit Goldmünzen, denen sie immer mehr unedles Metall zulegierten. Auch die Entwicklung des Goldpreises hängt keineswegs von ehrlichen Einflußgrößen des Marktes ab. Ein gewiefter Schalk wäre derjenige, der behauptet, Riesenschwindel hätte es schon immer an der Goldfront gegeben. Markante Beispiele für Betrugsmanöver aus den letzten drei Jahrhunderten gibt es genügend. Dabei ähneln die Betrugs- und Irritationsmuster aus der Goldgräberzeit den heuti-gen.
Das "salting" der Goldminen
Zur Goldgräberzeit im 19ten Jh. gab es die beliebte Methode des "salting": ein unergiebiger Claim wurde mit Goldteilchen "gesalzen". Der Besitzer eines Claims streute Goldstaub an bestimmten Stellen und forderte den nichtsahnenden Käufer auf, den Sand doch versuchsweise auszuwaschen, um den Verkauf auf der Stelle festzumachen, wo der Naivling auf Goldstaub stiess. Unter geschickten Goldgräbern war das "Bestücken mit Gold" mit einer Gewehrladung - feiner Goldstaub statt Bleischrot - gebräuchlich. Ein paar gewiefte Chinesen mit Kaufabsicht, die den Salztrick kannten, wurden dadurch an der Nase herumgeführt, indem man nach mehrfach unergiebigen Bodenproben aus einem Versteck eine tote Schlange warf, eben an jene Stelle, die sie zuvor als neue Probestelle auswählten. Man schoss mit Goldstaub auf die tote Schlange, und schon war das Claim für die Chinesen attraktiv.
Andere angehende Käufer, durch die Betrügereien helle geworden, verlangten, dass die Stollenwände in Untertageminen gesprengt wurden, damit statt des eventuell künstlich aufgebesserten Gesteins das wahre Gestein zutage träte. Obschon sie beim Sprengen zusahen, wurden sie hinters Licht geführt. Zum Salzen wurde Goldstaub in die Dynamitstäbe geschmuggelt, den die Explosion in überzeugender Weise im Fels verteilte.
Das Pum- und Dump-Spiel
Damals salzten Unternehmer z.B. die wertlose North Ophir-Grube, indem sie silberne Halbdollarmünzen in Stücke schnitten, sie zu Klumpen hämmerten, schwärzten und dem tauben Gestein zusetzten. Dummköpfe trieben den Preis für diese wertlose Mine in die Höhe, bis irgend jemand zufällig auf einem Klumpen "...ed States of" las.
Heutzutage gibt es an der Wall Street gewisse Banken, die das Pum- und Dump-Spiel - das Aufpumpen und Abstoßen - betreiben. Sie decken sich zunächst mit riesigen Mengen an Pfennigaktien ein, dann "überreden" sie verschiedene Brokerhäuser zu Käufen, die damit den Kurs hochtreiben: Das Interesse des breiten Publikums wird geweckt. Während die ehemaligen Pfennigaktien im Kurs weiter ansteigen, stoßen die "Kursgestalter" die Papiere mit Riesengewinn rechtzeitig ab.
Aktien-Luftgespinste
Damals kaufte das Publikum an der Bergbaubörse in Virginia City gewaltige Massen Aktien, die entweder wertlos oder den Manipulationen gerissener Direktoren der Aktiengesellschaften ausgesetzt waren. Am Höhepunkt der Neuen-Markt-Blase, diente der Firmenmantel australischer, inhaltsloser Aktien einem noch größeren Luftgespinst. Über Nacht wurde aus dem Goldexplorer Terrex ein "tolles" Online-Diagnose-Zentrum namens Global Doctor. Diese Luftnummer wurde durch ein weiteres Internet-Wunder ergänzt: Aus der ursprünglichen Abador-Mine wurde eine Internet-Spielbank aus dem Hut gezaubert: die MyCasino.
Ein Milliardenkredit entlockte Südafrika sein Gold zum Tiefpreis
Zum Verständnis der höheren Gold-Mathematik öffnen wir das Zeitfenster des 20sten Jh. um 1980: Gold stand auf seinem his-torischen Hoch von 850 US$. Genau zu diesem Zeitpunkt gab Uncle Sam den Südafrikanern einen Fünfjahreskredit in Höhe von 12 Mrd. US$, prolongiert versteht sich, dies vorbehaltlich der politischen Situation. In den folgenden fünf Jahren verfiel der Goldpreis dramatisch: Die südafrikanischen Goldreserven waren 1985 von ursprünglich 30 Mrd. genau auf die Kredithöhe von 12 Mrd. US$ geschrumpft. Eine beispiellos angezettelte US-Kampagne gegen die Apartheidpolitik führte in Südafrika zu schweren politischen Unruhen.
Die Länder Europas mißbilligten unter dem moralischen Taktstock-Gefuchtel des amerikanischen Di-Reagen-ten das Apartheidprinzip ebenfalls aufs Schärfste. Ein fabelhaftes Timing, denn der 12-Mrd.-Kredit war jetzt, 1985 fällig, und zwar zum Tiefstand des Goldes bei 290 US$. Gleichzeitig wurde der Krügerrand in USA als Zahlungsmittel verboten. Als einziges europäisches Land scherte die Schweiz aus der Boykottlinie aus und bewilligte Südafrika einen Überbrückungskredit von 3 Mrd. US$.
Südafrika mußte 1985 zur Kredittilgung gezwungen, sein Gold zum Tiefkurs von 290 US$ an die USA hergeben. Danach durfte der Goldpreis wieder steigen - politische Funkstille an der Goldfront! Gold machte dann ein weiteres Hoch im Dezember 1987. Just zu diesem Zeitpunkt präsentierte die USA in einer beispiellosen Werbekampagne in deutschen Printmedien, etwa im Handelsblatt, ihre eigene, neue Goldmünze: den American Eagle. Frohe Weihnachten wünschte die US-Regierung damit den Weihnachtseinkäufern.
Trotz toller Prognosen ging der Goldpreis über in den Tiefflug
In jenen Tagen schwelgte man in goldgerahmten Prognosen. Greifbar nahe schien der bevorstehende, erneute Höhenflug des Goldpreises. Angesehene Banken, Goldhandelshäuser wie auch Edelmetall-Experten prognostizierten eine eindeutige Richtung des Goldes: die "nach oben", dies mit unterschiedlicher Argumentation. Alles kam ganz anders. Wer von den geschätzten Lesern eine "musikalische" Ader hat, ahnt wie die Partitur der goldigen US-Seifenoper gedieh: Der Goldpreis durfte in den kommenden fünf Jahre (1987) bis auf 320 US$ verkommen. Blättern wir 15 Seiten - sprich 15 Jahre - in der Partitur weiter.
Im 21ste Jh. 2001 erreichte der Goldpreis sein historisches Tief (nach 1990) bei 252 US$. Ein Schelm, wer abermals Uncle Sam böswillige Absicht unterstellt. Schließlich war Großeinkaufzeit für Gold und seine weltweiten Minen. Da gab’s eine freundschaftliche Aktion: Im Zeitraum 1990/2000 liess US-Busenfreund Blair britisches Staatsgold in 12 Tranchen zu je 25 Tonnen verschleudern.
Animations- und Kleptomaniephase
Die USA setzte einige europäische Länder wegen ihrer Historie aus dem Zweiten Weltkrieg moralisch unter Druck - und damit den Goldpreis. Am 2.4.2001 wurde die Schweiz von 1.300 Ton-nen "Nazigold" entsorgt und Österreich mußte 30 Tonnen zum Goldtief rausrücken - Entschädigung für Zwangsarbeit. Die Moral der Geschicht’: In der Nähe des Goldhochs wird Gold von Staats wegen zum Kauf hochgelobt. Man könnte von einer Animationsphase zum Einstieg für den kleinen unbedarften Inves-tor sprechen. Zu Zeiten der Tiefkurse des Goldes droht der mora-lische US-Finger. Damit wird "falsch gelagertes" Gold kleiner Staaten einer gnadenlosen Entziehungskur zugetrieben. Man könnte von der Kleptomaniephase des allmächtigen US-Staates sprechen.
Die Finanz-Oligarchie verdient in jeder gewünschten Preisrichtung am Goldmarkt. Welche Erkenntnis kann der private Anleger aus dieser preisgestalterischen Story ziehen: Das Zeitfenster zum Ein- und Ausstieg am Goldmarkt öffnet sich dem Privatanleger nur für kurze Augenblicke. Bereits der nächste Windstoss aus USA kann es brutal zuschlagen. Klug ist, wenn Sie Ihr Timing mit Uncle Sam "abstimmen".
Goldpreis-Aktien-Divergenz
Ein langjähriger Kenner der Goldszene zieht eine weitere Lehre: Zwischen dem Goldpreis und der Aktienentwicklung der Goldminen gibt es oft genug eine kuriose Divergenz. Das ist kein Zufall. Während sich der Goldpreis in luftige Höhen steigt, können gleichzeitig Minenaktien total verkommen. Das ist zwar unlogisch, aber der Goldmarkt wird nicht von "ehrlicher" Logik bestimmt, vielmehr folgt er dem Oligarchen-Diktat. Das ist der Zeitpunkt, wo der Privatanleger das Handtuch endgültig wirft und seine geliebten Goldaktien - etwa eine Durban - mit Verlust verkauft oder sie durch ein Übernahmeangebot abgedrückt bekommt. Aktienwerte solide Goldunternehmen mit viel Golderz im Boden wandern dann für peanuts in die starken Hände der Oligarchen. Beim nächsten, provozierten Goldpreisanstieg, gewinnen diese verkommenen Minenwerte besonders dramatisch an Wert; eine ehemalige volatile Durban könnte dann von 1 auf 12 Euro explodieren.
© Hans Jörg Müllenmeister