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Schwarze Löcher

21.11.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
Die Physiker versprachen sich vom LHC, dem riesigen Teilchenbeschleuniger im europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf, neue Erkenntnisse über den Urknall. Die Kritiker warnten vor dem möglichen Entstehen Schwarzer Löcher. Passiert ist bislang scheinbar nicht viel - denn zwei Wochen nach dem Start musste die Urknall-Maschine aufgrund von Defekten Ende September auch schon wieder abgeschalten werden - und die Reparatur dürfte sich bis in den Sommer 2009 hinziehen. Möglicherweise hat sich allerdings doch das ein oder andere kleine Schwarze Loch gebildet und saugt Materie an den Finanzmärkten an, was sich in Form von fallenden Preisen äußert.

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Schwarze Löcher können nach ihrer Masse unterschieden werden - einige davon konnten zuletzt an den Rohstoffmärkten eindeutig identifiziert werden. Das gewichtigste kann dabei unter dem Stichwort Weltrezession zusammengefasst werden. Als mittelschweres Schwarzes Loch wirken die Mittelabflüsse institutioneller Investoren aus der Asset Klasse Rohstoffe. Den Auswirkungen eines kleineren Schwarzen Lochs dürfte die Praxis der so genannten "Non Commercials" gleichkommen, bei mehr und mehr Rohstoffen auf noch weiter fallende Kurse zu spekulieren. Das CERN betont zwar, dass die Lebensdauer von künstlich erzeugten Schwarzen Löchern extrem kurz ist, doch die an den Rohstoffmärkten aufgetretenen Abarten werden vermutlich nicht so schnell zerfallen. Erst wenn deutlich wird, dass die Rohstoffnachfrage nicht so stark einbricht wie an den Märkten befürchtet und wenn die zu erwartenden drastischen Angebotskürzungen Wirkung zeigen, dürfte die Schwarzen Löcher verschwinden. Als Katalysator dieser Entwicklung könnte sich dabei die OPEC erweisen. Denn auf den geplanten Konferenzen Ende November und Mitte Dezember dürften Förderkürzungen von rund 2 Mio. Barrel pro Tag beschlossen werden, was zumindest den Ölpreis in den nächsten Wochen langsam gegen die Schwarzen Löcher immunisieren sollte.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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