Natürliche Seltenheit von Gold
13.12.2008 | Dr. Jürgen Müller
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Betrachtet man die beschriebene Häufigkeit der (bergbaulich relevanten) Elemente in der Erdkruste mit den bekannten Reserven, so ergibt sich folgender linearer Trendkanal:Abbildung 2: Reserven wichtiger Metalle in
Abhängigkeit ihrer Häufigkeit in der Erdkruste [4]
Abhängigkeit ihrer Häufigkeit in der Erdkruste [4]
Elemente wie Gold, Platin, Blei und Phosphat, die sich am rechten Rand des Kanals befinden, weisen demnach eine hohe relative Reserve auf (relativ bezogen auf ihre eigene natürliche Häufigkeit und relativ im Bezug auf andere Elemente bzw. Metalle); Elemente wie Vanadium, Titan oder Magensium weisen eine niedrige relative Reserve auf.
Mit anderen Worten: Für Elemente, die bereits eine hohe relative Reserve aufweisen, dürfte es ungleich schwerer sein, noch weitere neue und bisher unbekannte Reserven zu finden. Das zuletzt Gesagte gilt vor allem für Gold, wie ein Zitat von V.E. McKelvey vom U.S. Geological Survey aus dem Jahr 1960 verdeutlicht [5]:
"Gold [ist] das am meisten gesuchte Element, dasjenige, von dem die Reserven vermutlich am besten bekannt sind und dessen wirtschaftliche Mindestkonzentration in der Geschichte seines Abbaus und Nutzens am stärksten fiel."
Die wirtschaftliche Mindestkonzentration - engl. "cut-off grade" - ist die minimale Goldkonzentration im Erz, die für einen wirtschaftlichen Abbau notwendig ist. Aufgrund besserer Techniken, so McKelvey, fiel diese Mindestkonzentration für Gold stetig ab.
Es erscheint also logisch und einsehbar, daß es für Minenbetreiber immer schwieriger wird, neue Goldvorkommen zu entdecken, obwohl im Augenblick weltweit fast die Hälfte (!) der Explorationsgelder in die Suche nach dem gelben Metall mit der Protonenzahl 79 investiert wird [6].
Abbildung 3: Weltweite Explorationsbudgets 2007
(1821 Unternehmen, 10 Milliarden US-$) [6]
(1821 Unternehmen, 10 Milliarden US-$) [6]
Anmerkung: In welcher Lage sich die Goldexplorateure aktuell befinden, beschreibe ich detaillierter in einem Artikel, der in der Oktober Ausgabe 2008 des Smart Investor Magazin erschienen sein wird.
Zusammenfassend könnte die ableitbare Regel also wie folgt lauten: Investiere in Elemente (Metalle) mit möglichst hoher und ungerader Protonenzahl, die im Bezug auf ihre natürliche Häufigkeit in der Erdkruste bereits eine relativ hohe Reserve ausweisen. Diese Regel trifft zuallererst für Gold zu.
© Jürgen Müller
www.goldsilber.org
Quellen:
[1] http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Harkinssche_Regel&redirect=yes
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Moritz_Goldschmidt
[3] H. Duran, G. Gold, H. Taberner: "Wissen im Bild: Geologie" Tosa Verlag Wien, 1998, Seite 7
[4] S.E. Kesler: "Mineral resources, economics and the environment", Macmillan USA 1994
[5] V.E. McKelvey: "Relation of reserves of the elements to their crustal abundance", Amerc. J. Science, Bradley Volume, Vol. 258-A, 1960, S. 234-241 (Zitat in freier Übersetzung des Autors)
[6] Metals Economics Group www.metalseconomics.com