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Edelmetalle im Fokus

09.12.2008  |  Thorsten Proettel
- Seite 2 -
Silber und Platinmetalle

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Noch sehr viel stärker als bei Gold sind in den vergangenen Monaten die Preise für Silber und die Platinmetalle gefallen. Der wesentliche Grund hierfür ist der hohe Anteil der Industrienachfrage. Sowohl auf dem Silber-, dem Platin- wie auch dem Palladiummarkt stellt das verarbeitende Gewerbe mit mehr als 50% den jeweils größten Abnehmer dar. Da sich die konjunkturellen Aussichten in einem ungeahnt hohen Tempo massiv eingetrübt haben, sind Preisabschläge zwar durchaus gerechtfertigt. Das mittlerweile erreichte Niveau spricht jedoch mehr für einen in Panik überverkauften Markt als für eine gesunde Neubewertung der Lage. Beispielsweise hat sich der Platinpreis seit seinem Hoch bei mehr als 2.300 US-Dollar je Feinunze nahezu gedrittelt, während die weltweite Fahrzeugproduktion als wichtigstem Einsatzzweck für das weiße Edelmetall 2009 nach aktuellen Prognosen nur um rund 5-10% sinken dürfte. Aus Sicht der Minengesellschaften ist der Platinpreisverfall besonders dramatisch, da die Förderkosten in den vergangenen Jahren angestiegen sind und momentan deutlich über dem Marktpreis liegen. Platinförderer wie Lonmin schreiben deshalb Verluste und reagieren mit der Schließung von unprofitablen Schächten. Die resultierende Angebotsverknappung sollte somit mittelfristig wieder für höhere Preise sorgen, auch wenn von der Nachfrageseite derzeit kaum positive Impulse zu erwarten sind.

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Da die Nachfragestruktur bei Palladium der bei Platin weitgehend ähnlich ist, drückt auch hier die schwache Automobilkonjunktur auf den Preis. Allerdings kann Palladium selbst bei den aktuell reduzierten Notierungen in Russland noch kostendeckend gefördert werden. Entsprechend dürfte von Palladium kaum Eigendynamik ausgehen und der Preis bei einem Anstieg der Platinnotierungen nur mäßig hinterherhinken. Vom Markt weitgehend unbeobachtet blieben bislang die hohen Silberimporte Chinas, die auch durch die jüngsten Zollstatistiken bestätigt wurden. In der Vergangenheit war das Reich der Mitte stets ein Nettoexporteur des weißen Edelmetalls. Seit Sommer 2007 wird jedoch mehr Silber über die Landesgrenzen ein - als ausgeführt. Der Handelssaldo beträgt allein für die ersten zehn Monate des laufenden Jahres rund 1.300 Tonnen. Erstaunlich an der Entwicklung ist die Tatsache, dass China auf dem dritten Platz der weltweit größten Silberförderer steht.

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Dennoch spricht der hohe Anteil der Industrie an der weltweiten Nachfrage für ein eher beschränktes Preispotenzial in den nächsten Monaten.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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