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Gold wieder über 800-Dollar-Marke

15.12.2008  |  Thorsten Proettel
Zügiger Anstieg um 50 US-Dollar

Das Jahr 2008 dürfte als sehr volatiler Zeitraum in die Annalen des Goldmarktes eingehen und auch der Monat Dezember macht keine Ausnahme. In der vergangenen Woche kletterte der Preis für das gelbe Edelmetall relativ zügig um rund 50 US-Dollar auf aktuell rund 820 US-Dollar je Feinunze. Damit wurde wieder das Niveau von Ende November erreicht, das zuvor mit einem ebenso rasanten Preisverfall verlassen wurde. Aus charttechnischer Sicht ist die jüngste Bewegung allerdings positiv zu beurteilen, denn das kurzfristige Tief im Bereich von 750 US-Dollar Anfang Dezember lag oberhalb der Tiefstände von Oktober und November. Ob damit eine Trendumkehr vollzogen wurde, kann erst im Nachhinein bestätigt werden. Der Preisverlauf zeigt noch immer das Bild eines mittelfristigen Bärenmarktes.

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Open Interest auf 3-Jahres-Tief

Da der Verfall des Goldpreises in den vergangenen Monaten hauptsächlich auf den Ausverkauf durch institutionelle Investoren zurückzuführen ist, lohnt ein Blick auf den Terminmarkt. Die Netto-Long-Position gibt die aggregierte Anzahl der Kaufpositionen von Spekulanten abzüglich ihrer Verkaufspositionen wieder. Sie befindet sich schon seit mehreren Wochen auf dem tiefsten Stand seit Sommer 2007, was als Ausweis einer Marktbereinigung interpretiert werden kann. Das Open Interest bei Gold, mit dem die Gesamtzahl der Terminkontrakte an der New Yorker Rohstoffbörse angegeben wird, befindet sich sogar auf dem tiefsten Stand seit 2005. Viele Investoren, die sich mit hohem Kapitaleinsatz engagiert hatten, haben dem Markt wieder den Rücken gekehrt, womit der Goldpreis nun vermehrt von dem physischem Angebot und der Nachfrage beeinflusst werden dürfte.

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Kurzfristige Gold-Backwardation

Da der Februar-Terminkontrakt auf Gold in den vergangenen Tagen deutlich liquider war als der Kontrakt für Januar 2009, zeigte sich am kurzen Ende der Terminkurve zeitweise eine Backwardation. Grundsätzlich befindet sich der Gold-Terminmarkt jedoch weiterhin in einer Contango-Situation mit höheren Preisen für die ferne Zukunft. Prozentual war die Terminkurve aber selbst bei einem Goldpreis von 1.000 US-Dollar im März dieses Jahres kaum steiler als heute. Zu berücksichtigen ist hier das im Gegensatz zu heute höhere Zinsniveau im Frühjahr. Grundsätzlich ist der Prognosegehalt der Terminkurve jedoch eher gering. Auf Grundlage der langfristig bedeutenderen fundamentalen Gegebenheiten überwiegt für das Jahr 2009 vorsichtiger Optimismus.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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