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Um jeden Preis

19.12.2008  |  James Turk
Die Notenbank hat ihre Absicht deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht aufhören wird, das System mit neu geschaffenen Dollars zu fluten. Ja, sie sagen wirklich, dass sie alles, was notwendig ist, machen werden - um jeden Preis, komme was wolle.

Das zuständige Federal Open Market Committee (FOMC) senkte den angestrebten Leitzins, der sich jetzt in einer Spanne von 0% bis 0,25% bewegt und somit ein neues historisches Tief erreicht hat - aber das war noch nicht alles. Das FOMC kündigte auch an, dass es "alle zur Verfügung stehenden Instrumente" anwenden werde, um die sterbende Wirtschaft möglichst schnell wieder hochzufahren. Das bedeutet, dass sie alle möglichen Anlagen monetisieren wird. Schulden werden also in größere Mengen US-Dollar transferiert.

Die Notenbank möchte uns gerne glauben machen, dass niedrige Zinssätze und billiges wie auch problemlos verfügbares Geld die monetären und ökonomischen Probleme von morgen lösen werden. Natürlich waren es in erster Linie niedrige Zinssätze und auch billiges, einfaches Geld, was zum Wirtschaftschaos in den USA - wie auch in weiten Teilen der Welt - geführt hat. Ergibt es wirklich Sinn, dass die Ursache der heutigen Probleme nun wiederum die Lösung sein soll? Nein, natürlich nicht - und die Notenbank weiß das auch. Aber ihr Wahnsinn scheint Methode zu haben.

Ihre Hoffnung ist (und nichts weiter als das ist es), dass die niedrigen Zinssätze und einfaches Geld das Vertrauen der Konsumenten beflügeln werden; folglich sollen die Banken wieder Kredite vergeben, die Leute wieder rausgehen und Geld ausgeben. Trotzdem wird das nicht funktionieren - das kann man problemlos in ein, zwei guten Lehrbüchern nachlesen. Ein geschichtlicher Überblick über die Geldpolitik zeigt deutlich die ständige Wiederkehr von Hausse/Baisse-Zyklen.

Banken vergeben zu viel Kredit, was zum Boom führt. Der Einbruch (bust) kommt, wenn klar wird, dass der Boom auf billigem, einfachem Kredit gebaut war, der das Treffen schlechter Entscheidungen begünstigte.

Den Boom haben wir schon hinter uns. Jetzt sind wir in der Einbruchsphase. Wir haben uns von der Phase zu hoher Ausgaben und zu hoher Kreditvergabe verabschiedet. Und wir sind zur anderen übergegangen, in der uns die schlechten Kredite und die schlechten Entscheidungen der Boom-Phase wieder einholen, was zum Einbruch führt.

Die US-Notenbank will uns glauben machen, dass das einzige Problem, das sich jetzt in der ganzen Welt breit gemacht hat, einfach nur ein Mangel an Liquidität sei - aber es ist nichts dergleichen. In Wirklichkeit ist es ein Solvenzproblem. Die meisten Banken, viele Konsumenten und Unternehmen haben sich kredittechnisch überreizt, ihre prekäre finanzielle Situation kann nicht zurechtgerückt werden, indem neues Geld geschaffen wird.

Die Kreditvergabe verlief häufig leichtsinnig und unvorsichtig, Kreditnehmer wie auch Kreditgeber haben jetzt unter den Konsequenzen zu leiden. Niedrige Zinssätze und einfaches Geld werden jene Häuser, die auf Spekulationen erbaut wurden nicht wirtschaftlich machen - gleiches gilt für die zusätzlichen, unnötigen Einkaufzentren und auch für all jene Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf verkehrten, irrigen Annahmen bezüglich des Zustandes der US-Wirtschaft aufbauten. Die Schulden der unvorsichtigen Kreditnehmer können nicht zeitgerecht zurückgezahlt werden, da sich ihre Anlagen, die sie während des Booms erwarben, nun rückblickend als unwirtschaftlich herausstellen - ganz gleich ob die Zinssätze bei Null Prozent liegen.

Heute wird ein Heilmittel gebraucht, dass schon bisher jeden anderen Zusammenbruch unweigerlich kuriert hat: Kapital und Ersparnisse; und leider gibt es davon nur sehr wenig im heutigen Amerika. Aber die US-Notenbank bleibt eisern und lässt sich nicht von ihrem unverantwortlichen Weg abbringen. Die Notenbank scheint zu denken, dass sie den Zusammenbruch vermeiden kann und die Wirtschaft unversehrt aus den Jahren unvorsichtiger und unverantwortlicher Expansion von Bankenkrediten hervorgehen kann.

Die Geschichte lehrt uns, dass die US-Notenbank falsch liegt, aber sie zeigt noch etwas anderes. Die Einwirkungen der Notenbank werden zur Entwertung des Dollars führen - die sich vielleicht sogar als irreparabel herausstellen wird. Und dieselbe Nachricht kommt auch vom Markt, wie man am folgenden Chart des US-Dollar-Index ablesen kann.

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Die Bärenmarkt-Rally des Dollars, die im Juli begonnen hatte, endete letzten Monat. Mit Blick auf die Schlussnotierungen ist der US-Dollar-Index seit seinem Hoch im letzten Monat um 8,5% gesunken. Der bisherige Verlust allein in diesem Monat beträgt erstaunliche 6,7%.

Seit dem Hoch des Dollar-Index im letzten Monat konnte Gold um 6,3% steigen - wobei Silber noch besser abschnitt. Es stieg um 12,6%. Diese Edelmetalle sind der richtige Ort fürs Geld, denkt man nur an den Weg der monetären Abwertung, den die US-Notenbank beschreitet.


© James Turk
GoldMoney.com



Dieser Artikel erschien am 16.12.08 auf http://goldmoney.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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