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Feedback zu meinem Artikel: "Warum hohe Aufschläge für Silber bezahlen?"

27.12.2008  |  Roland Watson
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In einem ähnlichen Zusammenhang hieß es: Wenn man keine Aufschläge zahlt, bekommt man auch kein Silber. Das stimmt, aber wie ich schon geschrieben habe, werden Sie mittelfristig Verlust machen, sollte Silber nicht schnell über 25 $ steigen. Sie müssen Ihr Preisziel festsetzen und mit den Konsequenzen leben - im Guten wie im Schlechten. Sollte die echte Knappheit kommen, dann wäre es gar nicht so schlecht gewesen einen 50%igen Aufschlag auf 10 $ gezahlt zu haben - das sehe ich ein.

Eine andere Person fragte mich wiederum, warum die Produzenten für den Einzelhandel nicht einfach die Produktion hochfahren, um von diesen hohen Aufschlägen zu profitieren? Die Antwort ist zweigeteilt: Erstens lassen Produktionssteigerungen die Aufschläge zurückgehen, da mehr Einheiten auf den Markt kommen. Das würde die eigentlichen Absichten der Produzenten zunichte machen. Zweitens haben die Produzenten für den Einzelhandel ihre Risiko-Nutzen-Modelle, und die Unkosten für zusätzliche Maschinen und Arbeitskräfte werden als unklug erachtet, denn wenn die Zeit der hohen Nachfrage vorüber ist, stehen sie vor unbenutzter Ausrüstung und nicht ausgelasteten Arbeitskräften.

Und hier kommt ein interessanter Gedanke, der von einigen Leuten kam. Einen Grund, warum die Aufschläge so hoch sind, vermuteten sie darin, dass Microsoft live.com eine Cashback-Werbeaktion auf bestimmte eBay-Artikel laufen hatte, bei der es bis zu 30% Rabatt auf den Sofort-Kaufen-Preis gab. Das bedeutete, dass die Interessenten auch gerne höhere Preise akzeptierten, weil sie wussten, dass sie im Endeffekt vielleicht trotzdem nicht mehr als 10% oder weniger draufzahlen mussten. Ich kann nun nicht genau sagen, wie stark die Nachfrage nach kleinen Silbermengen von eBay beeinflusst wird und inwieweit das am Ende die Aufschläge im Einzelhandel bestimmt; sollte der Einfluss aber erheblich sein, muss man zu dem Schluss gelangen, dass die Aufschläge nicht wegen einer Silberknappheit so hoch sind, sondern wegen einer vorübergehenden Cashback-Aktion von Microsoft! Wäre dieser Einfluss auf der anderen Seite nur minimal, so würde es das eigentliche Argument kaum beeinflussen.

Ein anderer Leser schrieb, die Aufschläge würden auch bei Preisanstiegen genauso hoch bleiben. Und deswegen würde man den anfänglichen Aufschlag auch wieder reinholen - und sogar noch mehr. Guter Gedanke, aber wie stichhaltig ist diese Behauptung? Ich habe schon vor einiger Zeit einen Chart gemacht, der die Aufschläge für America Silver Eagles auflistet, die nach der 2006er Silberpreisspitze verlangt wurden - eine Szenario, das dem heutigen gleicht. Den Chart finden Sie unten.

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Die schwarze Linie bezeichnet den Abschlag oder dem Aufschlag, der für SAEs verlangt wurde; dem wird der Kassapreis (rote Linie) gegenübergestellt. Wenn die Zahlen negativ sind, wurden die Eagles unter dem Kassapreis verkauft, wenn sie positiv sind, dann gab es hier einen Aufschlag. Wenn der Silberpreis also steigt, dann fallen die Aufschläge für gewöhnlich, in Phasen sinkender Preise können wir steigende Aufschläge beobachten. Das ist eine ganz natürliche Angelegenheit. Wenn der Silberpreis eine Talsohle erreicht, dann kommen Anleger reihenweise, um Silber zu niedrigen Preisen abzufassen. Die Nachfrage steigt rapide an und die Aufschläge gehen nach oben. Wenn Silber steigt und der Trend sich gefestigt hat, nimmt die Anzahl der Käufe insgesamt ab und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.

Schaue ich mir dieses Diagramm an, kann ich keinerlei Hinweise darauf entdecken, dass die Aufschläge immer gleich bleiben müssen. Es muss also an dieser Stelle gesagt werden, dass man die in Dollar gezahlten Aufschläge wieder gutmachen kann - prozentual allerdings nicht. Das heißt also auch, dass Sie bestenfalls Ihren Aufschlag zurückbekommen könnten, Ihr Investitionsgewinn aber bei fast Null liegt.

Ich hoffe, damit konnten einige Fragen beantwortet werden; Sie können gerne erneut nachfragen und verteufeln Sie mich nicht.


Weitere Silberanalysen können Sie auf unserem Blog silveranalyst.blogspot.com einsehen. Hier können Leser auch eine freie Ausgabe von The Silver Analyst bekommen, wie auch Details zum Abonnement. Kommentare und Fragen per E-Mail sind ebenfalls unter silveranalysis@yahoo.co.uk erwünscht.


© Roland Watson



Dieser Artikel wurde am 18. Dezember 2008 auf www.silverseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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