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Strohfeuer zum Jahresauftakt?

09.01.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
An den Rohstoffmärkten ist das neue Jahr gleich turbulent gestartet. So ist der Ölpreis über die Weihnachtsfeiertage bis Anfang Januar in der Spitze um gut 35% gestiegen, während die Notierungen für Nickel knapp 40% zugelegt haben. Die Preise für US-Benzin sind sogar um fast 50% nach oben geschnellt. Die Gründe für diese Rallye sind vielfältig. Zum einen war eine technische Gegenreaktion nach den monatelangen Preiseinbrüchen an den Rohstoffmärkten sicher überfällig. Zum anderen schürten die Streitigkeiten zwischen Russland und der Ukraine sowie die Eskalation der Situation im Gaza-Streifen einmal mehr die Angst vor Angebotsengpässen. Daneben profitierten einzelne Rohstoffe wie z. B. Nickel von der Neugewichtung wichtiger Rohstoff-Indizes im Januar. Und schließlich trauten sich zuletzt auch die Spekulanten wieder aus der Deckung, wie die CFTC-Daten der letzten Wochen belegen.

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Kurzfristig dürfte mit der jüngsten Rallye jedoch noch kein Bullenmarkt eingeläutet werden. Die zu erwartenden negativen Konjunkturmeldungen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Wochen nicht abreißen und dürften das Preissteigerungspotenzial eindämmen. Zudem werden die sich abzeichnenden Kürzungen auf der Angebotsseite kurzfristig noch nicht in sinkenden Lagebeständen niederschlagen. Bestes Beispiel dafür sind die jüngsten Lagerbestandsdaten aus den USA. Dort sind die Öl- und Benzinlager in der Neujahrswoche um insgesamt 10 Mio. Barrel oder rund 2% angestiegen. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die jüngste Rohstoff-Rallye in den nächsten Tagen noch etwas zurechtgestutzt wird. Über kurz oder lang wird jedoch der Preistrend bei Rohstoffen wieder nach oben zeigen. Denn bei Brent und Co. dürften die Angebotskürzungen der OPEC im laufenden Jahr die konjunkturbedingten Nachfragerückgänge signifikant übertreffen. Und bei den Basismetallen sprechen die im Vergleich zu den Marktpreisen deutlich höheren Grenzkosten der Produktion dafür, dass die Preise mittelfristig wieder nach oben tendieren.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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