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Bodenbildung bei Platin

13.01.2009  |  Thorsten Proettel
Goldpreis wies 2008 geringste Volatilität auf

Das abgelaufene Kalenderjahr endete mit dicken Minuszeichen bei den weißen Edelmetallen. Auf US-Dollar-Basis verlor Silber 27%, Platin 41% und Palladium sogar knapp 50% an Wert. Trotz deutlicher absoluter Preisausschläge war Gold vergleichsweise wenig volatil und legte per Saldo auf Dollar-Basis 3% beziehungsweise auf Euro-Basis sogar 8% an Wert hinzu. Auffällig ist die unterschiedliche Preisentwicklung der Edelmetalle im Jahresverlauf. Während Silber, Platin und Palladium in den ersten sechs Monaten eine bessere Wertentwicklung als Gold aufwiesen, verkehrte sich dieses Bild in der zweiten Jahreshälfte in das Gegenteil. Die Ursache hierfür waren die sich rapide verschlechternden Konjunkturaussichten, die den industriellen Bedarf an den drei weißen Metallen deutlich einbrechen ließen. Gold wurde durch den relativ kleinen Anteil der industriellen Nachfrage hiervon dagegen kaum beeinflusst.


Gold beliebtestes Edelmetall der Anleger

Der unstetige Verlauf der Platin- und Palladiumnotierungen ist zudem das Ergebnis der Marktenge bei beiden Rohstoffen mit Südafrika und Russland als Quasi-Monopolisten auf der Angebotsseite und der Kfz-Industrie als wichtigstem Abnehmer. Gold bietet hier einen größeren und stabileren Markt. Eine wichtige Stütze für das gelbe Metall war zudem das hohe Anlegerinteresse. 2008 wurden rund 11,5 Mrd. US-Dollar in börsengehandelte Edelmetallfonds investiert, wobei auf Gold mit mehr als 9,5 Mrd. US-Dollar der Löwenanteil entfiel. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 75% gegenüber 2007. Es ist wahrscheinlich, dass der Edelmetallbedarf für Münzen und Barren im vergangenen Jahr ebenfalls Rekordwerte erreicht haben dürfte.
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Südafrikas Minen verknappen Platinangebot

In den kommenden Monaten besteht für den Goldpreis das Risiko einer nachlassenden Schmucknachfrage aufgrund fehlender Kaufkraft im Zuge einer weltweiten Rezession. Von Seiten der Anleger sind dagegen weiterhin hohe Mittelzuflüsse nicht zuletzt wegen der eingeläuteten Niedrigzinsphase wahrscheinlich. Die weißen Metalle dürften den Nachfrageausfall dagegen schon weitestgehend vorweggenommen haben. Bei Platin zeichnet sich derzeit sogar eine charttechnische Bodenbildung ab, nachdem der Preis in den letzten drei Monaten zuerst seitwärts gelaufen und nun wieder leicht angestiegen ist. Zwar ist kurz- bis mittelfristig kaum mit dem Erreichen der alten Höchststände vom Frühjahr 2008 zu rechnen. Durch die Verknappung des Angebots durch wichtige Minengesellschaften ist aber ein weiterer Anstieg des Preises möglich, der momentan immer noch deutlich unter den Förderkosten liegt.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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