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Goldförderung und Notenbankverkäufe rückläufig

20.01.2009  |  Thorsten Proettel
Niedrigste Zentralbankverkäufe seit 1996

Im vergangenen Jahr kam aus den Beständen der Währungshüter so wenig Gold auf den Markt wie seit 1996 nicht mehr. Die Summe des verkauften Edelmetalls abzüglich der Käufe verschiedener Notenbanken betrug nach Angaben des Londoner Informationsdienstes GFMS knapp 280 Tonnen. Zu den größten Verkäufern gehörten wie in den vergangenen Jahren die Schweiz, Frankreich und die Europäische Zentralbank. Daneben veräußerten unter anderen auch die Schwedische Reichsbank und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kleinere Mengen Gold. Während auf der Verkäuferseite somit hauptsächlich traditionsreiche europäische und multinationale Institute stehen, finden sich auf der Käuferseite die Währungshüter von Schwellenländern wieder. Im nennenswerten Umfang erhöhten sich die Goldbestände in Kasachstan, auf den Philippinen, in Brasilien und in Russland.
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Russlands Bestände steigen 8. Quartal in Folge

Bemerkenswert sind die hohen Zukäufe Russlands, die in den vergangenen zwei Jahren knapp 100 Tonnen betrugen. Möglicherweise versucht die russische Notebank hiermit, aus den Fehlern der Chinesen und Japaner zu lernen, die überschüssige Deviseneinnahmen in nun abwertungsbedrohte amerikanischen Schuldtitel angelegt hatten. Die Mittel für die Goldkäufe wurden in der Vergangenheit hauptsächlich aus dem Export von Rohstoffen, darunter insbesondere Erdöl sowie Erdgas erlöst. Aufgrund des Preissturzes vieler Rohstoffe sind deshalb für 2009 geringere oder gar keine Goldkäufe Brasiliens und Russlands zu erwarten. Auf der anderen Seite hat die Schweizerische Nationalbank, die 2008 noch mehr als 126 Tonnen Gold auf den Markt brachte, ihr Verkaufsprogramm abgeschlossen. Damit spricht vieles für nochmals geringere Goldabgaben der Notenbanken im laufenden Jahr.

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Goldförderung sinkt deutlich

Mit einem Rückgang um 62 Tonnen auf 2.385 Tonnen ist die Goldförderung im Jahr 2008 nach GFMS-Daten wiederholt deutlich gesunken. Obwohl derzeit viele größere Minengesellschaften Produktionssteigerungen in Aussicht stellen, ist auch für die kommenden Monate mit einer weiteren Abnahme zu rechnen. Zum einen ist kleinen und jungen Explorationsunternehmen derzeit der Zugang zum Kapitalmarkt versperrt. Zum anderen sinkt die Ausbeute in vielen traditionellen Förderländern wie beispielsweise Südafrika. Hier betrug das Minus in den ersten elf Monaten 2008 etwa 15% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Angebotsseite dürfte sich somit auch 2009 als fundamentale Stütze für den Goldpreis auswirken.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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