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Die wahre Verfügbarkeit von Silber

22.01.2009  |  Theodore Butler
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Wir kommen jetzt dorthin, wo ich hin will. Wenn ich schreibe, es gibt nur eine Milliarde Unzen oberirdisches Silbermetall auf der Welt, so würde ich damit die jeder Zeit zum Kauf verfügbare Menge extrem zu hoch ansetzen. Wie gerade angesprochen, wird über das Jahr verteilt wohl nur sehr wenig davon (5% - 10%) zum Verkauf erhältlich sein - und für einen einzelnen Tag ist diese Menge unglaublich geringer. Ich versuche hier, eine Unterscheidung aufzumachen zwischen dem, was existiert und dem, was für den Kauf und Verkauf verfügbar ist. Es mögen vielleicht eine Milliarde Unzen existieren, die derzeit einen Wert von 11 Milliarden $ haben, aber davon sind jedes Jahr wohl nur 50 bis 100 Millionen Unzen (oder 500 Millionen $ bis 1 Milliarde $) für den Verkauf verfügbar. Nicht 11 Milliarden $.

Wie wir schon zuvor gesagt hatten, betrifft dieses Phänomen nicht nur den Silbersektor, es gilt für alle anderen Investitionsanlagen. Aber weil der Lagerbestand beim Silber von vorne herein schon so begrenzt ist, hat dieser Umstand eine besondere Bedeutung für Investitionen. Schaut man sich zum Beispiel dieses Phänomen beim Gold an, zeigt sich, dass von den existierenden 5 Milliarden Unzen Gold nur 250 Millionen Unzen bis 500 Millionen Unzen jedes Jahr für den Verkauf verfügbar wären. Das zeigt jedoch auch, dass zu den aktuellen Preisen immer noch Gold im Wert vom 200 Milliarden $ bis 400 Milliarden $ jährlich für den Verkauf verfügbar ist. (Es ist dasselbe vierhundertfache Dollarverhältnis von Gold zu Silber.) Mein Argument hier ist simpel: Auf eine Sache, von der (in Dollars gerechnet) nur eine halbe bis eine ganze Milliarde zum Verkauf verfügbar ist, wird viel weniger Verkaufsdruck zukommen, als auf eine Sache, bei der potentiell 200 Milliarden $ bis 400 Milliarden $ zum Verkauf verfügbar sind.

Eine weitere Beobachtung: Die eigentliche, prozentuale Menge einer Anlage, die für den Verkauf verfügbar ist, wird vom Preis beeinflusst. Bei niedrigen Preisen ist weniger verfügbar, als bei hohen Preisen verfügbar wäre. Die Menge dessen, was existiert und dessen, was verfügbar ist, fällt bei der Angebot-und-Nachfragerechnung in den Bereich Angebotsseite. Niedrige Preise schränken das Angebot ein (Verfügbarkeit), wohingegen hohe Preise die Bereitstellung von Angebot für den Markt forciert. Die aktuell niedrigen Silberpreise werden notwendigerweise das Angebot einschränken und die Verfügbarkeit unter die normalen Stände von 5% - 10% für die Veräußerung von langfristigen Anlagen sinken lassen.

Was ich Ihnen hier vorstellen möchte, ist der Unterschied zwischen dem, was existiert und dem, was für den Verkauf verfügbar ist. Wir können zwar bis auf die Unze genau die Menge des sichtbar existierenden Silbers bestimmen (in den ETFs und in den COMEX-Beständen), doch keiner von uns kann sagen, wie viel von diesem Silber jetzt wirklich (zu den ungefähren Marktpreisen) zum Verkauf verfügbar ist. Nur weil wir es aufgelistet sehen, heißt das noch lange nicht, dass es für den Verkauf verfügbar wäre. Selbst die eigentlichen Eigentümer des Silbers in den COMEX-Lagern sind beispielsweise häufig überrascht, wenn sie erfahren, dass ihr Silber zum Silberbestand gezählt wird. Das erste, was ich von ihnen höre, wenn sie das erfahren, ist: "Mein Silber ist nicht zu verkaufen." Und genau das meine ich.

Dass der Unterschied zwischen dem, was existiert und dem, was für den Verkauf zur Verfügung steht, so unterbewertet wird, kann als mächtiger bullischer Faktor für Silber gewertet werden - einfach nur weil er nicht endlos unterbewertet werden kann. Schon die geringe Menge des noch existierenden Silber ist ja an sich ein bullischer Faktor. Dass diese Menge durch die reale Verfügbarkeit noch weiter geschmälert wird, ist schwer zu begreifen. Und wenn es in Ihrem Kopf jetzt drunter und drüber geht bei der Frage, wie wenig echtes Silber zu den ultraniedrigen Preisen noch zum Verkauf vorhanden ist, dann brauchen sie nicht weiter zu schauen als bis zur großen Silbermanipulation. Es die einzige plausible Erklärung, die es dafür gibt. Helfen Sie mir, diese Manipulation zu bekämpfen, aber haben Sie keine Angst vor ihr. Ziehen Sie Ihren Vorteil daraus, indem Sie etwas von den geringen, noch verfügbaren Silbermengen kaufen.


Spitzt sich die Angebotslage zu?

Es gibt eine Reihe von Entwicklungen, die darauf hinweisen könnten, dass sich die Angebotslage beim Großhandelssilber zuspitzt. Die Silbermengen, die seit Anfang des Jahres in den großen Silber-ETF (SLV) flossen, sind beeindruckend gewesen. Es sieht so aus, als ob die Index-Fonds ihre Portfolios neu angepasst haben und das hat dazu geführt, dass die SLV-Bestände mit nahezu 230 Millionen Unzen einen neuen Rekord erreicht haben - das ist ein Anstieg um 11 Millionen Unzen seit Anfang letzten Jahres.

Zudem sind die COMEX-Liefermuster für den normalerweise ruhigen Kontraktmonat Januar nicht so ruhig ausgefallen - bei den wirklichen Auslieferungen wurden viel höhere Niveaus als normal erreicht, es wurden über 12.000 Kontrakte (6 Millionen Unzen) ausgeliefert. Damit setzt sich ein seit Oktober letzten Jahres bestehendes Liefermuster für die traditionell eher ruhigen Monate fort. In den letzten 6 Monaten hat zudem ein ungewöhnlich großer Transfer von gelagertem Silber (in den von der COMEX anerkannten Lagerhäusern) aus der registrierten in die berechtigte Kategorie (eligible) stattgefunden. Er hatte einen Umfang von ca. 15 Millionen Unzen. Die plausibelste Erklärung dafür ist, dass das Silber in die billiger zu unterhaltende "berechtigte" Kategorie verschoben wurde, weil es dort für längere Zeit fest bleiben (und nicht wieder ausgeliefert werden) soll. Interessanterweise stimmt die in die berechtigte Kategorie gelieferte Silbermenge (3000 Kontrakte) zufällig mit der von den Raptoren (den 9 + Commercials) in Empfang genommenen Menge aus der letzten großen Dezemberlieferung überein. Ich habe noch nie zuvor gesehen, dass die Raptoren solche Silberlieferungen entgegengenommen haben.

In der "Buschfunk-Kategorie" habe ich aus einer sehr glaubwürdigen Quelle erfahren, dass der Central Fund of Canada neue Wertpapiere für seinen reinen Goldfond herausgegeben hat (im Gegensatz zu ihrem Gold/Silber-Mischfond), um Schwierigkeiten bei der Beschaffung des schwer erhältlichen Silbers aus dem Weg zu gehen. Das war zweifellos die Idee ihrer Emissionsbanken. Falls es stimmt (und daran glaube ich), so zeugt dies von einer Anpassung an die Silbermanipulation - oder von der Belohnung schlechten Verhaltens.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass mich ein Leser auf eine Webseite der Regierung hingewiesen hat, auf der Bürger Kommentare zu verschiedensten Angelegenheiten hinterlassen können. Das Ganze nennt sich Citizen’s Briefing Book und kann unter folgender Adresse erreicht werden: http://citizensbriefingbook.change.gov

Die Kommentare zur Silbermanipulation sind durchdacht und interessant. Geben Sie "commodity futures trading commission" ein, um diese zu lesen, zu bewerten und um Ihre eigenen Kommentare einzustellen.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 20.01.2009 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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