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Edelmetalle: Ausblick 2009 - glanzvolle Aussichten

22.01.2009  |  Eugen Weinberg
Gold hat sich im Vergleich zu anderen Rohstoffen und den übrigen Edelmetallen sehr gut gehalten und schloss das vergangene Jahr sogar mit einem Plus von 5,5%. Diese positive relative Entwicklung verdankt Gold in erster Linie seinem Status als sicherer Hafen und einer starken Nachfrage nach physischen Gold-Investments. Wir gehen davon aus, dass sich Gold in diesem Jahr ungeachtet der Stärke des US-Dollar positiv entwickeln und im Laufe des Jahres wieder die magische Marke von 1000 USD pro Feinunze testen wird. Dafür sprechen die zunehmende (Investment-)Nachfrage und ein knappes Angebot durch eine sinkende Minenproduktion und geringere Zentralbankverkäufe.


Gold:

Gold stieg im Frühjahr 2008 auf ein Rekordhoch von 1.032 USD je Feinunze, fiel im Herbst aufgrund der rapiden USD-Aufwertung und aufgrund von Zwangsliquidationen durch Finanzanleger aber bis auf 700 USD zurück. Die Aussichten für Gold sind weiterhin günstig. Einer robusten physischen Nachfrage steht ein stagnierendes bis fallendes Angebot gegenüber. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat zu einer massiven Lockerung der Geld- und Fiskalpolitik geführt. Davon sollte Gold profitieren.

Goldhändler und Münzanstalten weltweit berichten von einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Münzen und Barren, so dass es wiederholt bereits zu Lieferschwierigkeiten kam. Auch die mit physischem Gold gedeckten ETFs (Exchange Traded Funds) verzeichnen zuletzt kräftige Zuflüsse. Das Volumen des weltweit größten Gold-ETF, SPDR Gold Trust, stieg in den vergangenen Wochen auf ein neues Rekordhoch von zuletzt 803 Tonnen. Damit hält SPDR Gold mehr Gold als die Zentralbanken von China, Japan, Russland oder die EZB und ist der siebtgrößte Halter von Goldreserven weltweit. Insgesamt halten Gold-ETFs derzeit mehr als 1000 Tonnen Gold. Für die steigende physische Nachfrage seitens der institutionellen und privaten Anleger sind neben der Unsicherheit aufgrund der Finanzkrise die große Verfügbarkeit der geeigneten Instrumente und die zunehmende Vertrautheit der Investoren mit Gold als Investment verantwortlich.

Nicht vernachlässigt werden darf aber die Schmuckindustrie, welche bei Gold ungefähr 70% der Gesamtnachfrage ausmacht. Die Schmucknachfrage dürfte zwar unter dem weltweiten Konjunkturabschwung zu leiden haben. Auch in den Schwellenländern, die mittlerweile für den Großteil der Schmucknachfrage verantwortlich sind - Indien, China, Türkei, Naher Osten und Russland machen bereits zwei Drittel der Gesamtschmucknachfrage aus wird mit einer markanten Wachstumsverlangsamung gerechnet, jedoch nicht mit einer Rezession. Da die Schmucknachfrage zudem weniger auf das Preisniveau als auf die Volatilität der Preise reagiert, dürfte diese Komponente der Nachfrage relativ stabil sein, zumal in Ländern wie Indien oder China Schmuck auch zu Anlagezwecken dient.

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Die Minenproduktion war im letzten Jahr trotz höherer Preise - der Goldpreis in Währungen wichtiger Produzentenländer wie CAD, ZAR oder AUD notiert nahe den Allzeithochs - erneut rückläufig. In Südafrika, welches bis vor kurzem für mehr als 100 Jahre größter Goldproduzent war, aber auch in Australien, Kanada und den USA sinkt die Goldproduktion bereits seit Jahren. Grund hierfür sind steigende Kosten, Infrastrukturmängel (z.B. Stromausfälle in Südafrika), geringere Mineralgehalte und mangelnde Neuentdeckungen. Insgesamt dürfte die weltweite Goldminenproduktion im Jahr 2008 um rund 3% gefallen sein (GFMS, ABARE). Der Trend dürfte sich auch in diesem Jahr nicht umkehren.

Auch die Zentralbanken, die für rund 15% des gesamten Angebots verantwortlich waren, haben zuletzt ihre Goldverkäufe reduziert und blieben deutlich hinter den vertraglich erlaubten Verkaufsvolumen zurück. Im Geschäftsjahr 2008 (bis Ende September) haben die europäischen Zentralbanken, die laut Goldabkommen bis zu 500 Tonnen pro Jahr verkaufen dürfen, lediglich 357 Tonnen veräußert. Gleichzeitig waren viele Zentralbanken auf der Käuferseite, wobei die Gesamtverkäufe von offiziellen Stellen bei lediglich 286 Tonnen lagen. In diesem Jahr dürften die offiziellen Goldverkäufe noch geringer ausfallen und lediglich 220 Tonnen betragen.

Alles in allem sehen wir für Gold ein deutliches Anstiegspotenzial und rechnen mit einem Preis von 1000 USD je Feinunze zum Jahresende 2009 bzw. 1100 USD im Jahr 2010. Risikofaktoren sind eine weitere Aufwertung des US-Dollar und die kräftig gesunkene Inflationsraten. Beides schmälert die Attraktivität von Gold als Absicherung gegen Währungs- und Kaufkraftverluste.

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