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Eine weitere Große Depression

27.01.2009  |  James Turk
- Seite 2 -
Kurz: Prosperität kommt von harter Arbeit und Ersparnissen, nicht von geliehenem Geld und Konsum. Leider sind harte Arbeit und Ersparnisse zu kurz gekommen, und weltweit bekommen die Wirtschaften die Konsequenzen jetzt zu spüren.

Jahrzehntelang ist die Weltwirtschaft im Allgemeinen und die US-Wirtschaft im Besonderen in den Genuss eines Booms gekommen. Jetzt befinden sie sich inmitten eines Busts, und ab hier gehen Mr. Krugman und ich wieder getrennte Wege. Er glaubt, dass der aktuelle Bust mit dem alten Rezept, durch Mehrausgaben des Staates, abgewendet werden kann.

Er schreibt: "Friedmans Behauptung, Geldpolitik hätte die Große Depression verhindern können, war ein Versuch, die Untersuchungen John Maynard Keynes zu verwerfen, denen zufolge die Geldpolitik im Umfeld einer Depression ineffizient sei und die Fiskalpolitik - groß angelegte Defizitfinanzierung durch den Staat - benötigt wird, um Massenarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das Scheitern der Geldpolitik in der aktuellen Krise zeigt zum ersten Mal, dass Keynes Recht hatte. Und keynesianische Gedanken stehen hinter Obamas Plänen zur Rettung der Wirtschaft."

Aber es ist dieses verquere Denken, das die US-Wirtschaft - und eben auch die Weltwirtschaft - überhaupt erst in dieses Chaos gestürzt hat. Daher kann das Heil auch nicht in Form von Staatsaugaben kommen, die ja insgesamt aus Schulden finanziert werden; geschätzte 2 Billionen $ wird die Regierung für das aktuelle Finanzjahr aufnehmen.

Falls Herr Obama diesem Rat folgt - und er hat deutlich gemacht, dass er es tun wird - wird die US-Regierung schließlich einmal zu viel die "Finanzbrunnen" angezapft haben. Es ist töricht, zu denken, die Mittel und die Kreditkapazität der Bundesregierung seien unbegrenzt. Sie sind es nicht; und mehr noch, sie wurden bereits überschritten. Fakt ist allerdings, dass heutzutage nur wenige Menschen diese Tatsachen wahrnehmen, was in Bubble-Phasen allerdings immer der Fall ist. Menschen akzeptieren gängige Meinungen ohne Widerspruch oder sogar ohne oberflächliches Nachdenken. Denken Sie doch beispielsweise über Folgendes nach:

  • 1. Um das Jahr 2000 - Es macht nichts, wenn die Internetaktien bei einem Mehrfachen der Gewinne gehandelt werden, weil "diese Unternehmen die Art unseres Geschäftslebens verändern werden."

  • 2. Um das Jahr 2005 - Es macht nichts, wenn Menschen Kredite in Höhe von 125% des Kaufpreises der Immobilie aufnehmen, weil "die Immobilienpreise immer steigen werden."

  • 3. Um das Jahr 2009 - "Die T-Bills und T-Bonds der US-Regierung sind risikofrei", die Bundesregierung kann daher unbegrenzte Mengen Geld leihen. Dieses Beispiel für Bubble-Mentalität blendet nicht nur das Scheitern zahlloser Regierungen aus, sie berücksichtigt ebenfalls nicht die US-Geschichte der Zahlungseinstellungen (Gold im Jahr 1933 und Silber im Jahr 1967) und auch nicht die anhaltende Abwertung des bemitleidenswerten US-Dollars durch die Inflation.

Es ist fragwürdig, ob das keynesianische Dogma überhaupt einmal funktioniert hat, ungeachtet dessen ist aber eine Schache klar: Erhöhte Kreditaufnahmen und erhöhte Ausgaben durch einen zu stark fremdkapitallastigen Staat in einem zu fremdkapitallastigem Land, das ohnehin schon der größte Schuldner der Welt ist, wird unsere Wirtschaft nicht stark machen oder zu einem wirtschaftlichen Wiederaufleben führen. Es wird zum Zusammenbruch der Währung führen, so wie es auch Dutzenden anderen Ländern auf der ganzen Welt passiert ist. Folgt die neue Administration dem toten keynesianischen Dogma, so läutet sie die Totenglocken für den US-Dollar.

Kurz: Die größte Bubble von allen - die Annahme, der Dollar sei "Geld" - ist gerade dabei, zu platzen. Der US-Dollar ist auf dem Weg zum Friedhof der Währungen - und er wird dort bald ankommen.

Nicht nur der US-Dollar hat Probleme; wie in den 1930er Jahren sind diese Probleme global. Hatte man noch gehofft, China würde der Schockdämpfer der Welt sein, so zeigt sich jetzt, dass die Exporte wie auch die Importe von den Ständen fallen, die vor Jahren erreicht wurden, da die industrielle Aktivität abgewürgt wird. Deutschland kommt ebenso ins Wanken, wie auch große Teile Europas. Und noch in einer weiteren Hinsicht ähnelt diese Situation den 1930ern.

Die meisten Menschen datieren den Beginn der großen Depression auf den Aktienmarktcrash des Jahres 1929 zurück. Ich denke, dass er mehr als ein Jahr später begann, mit dem Zusammenbruch der Bank of the United States im Dezember 1930 - einer Geschäftsbank mit Sitz in New York City. Der Zusammenbruch dieser Bank verwandelte einen wirtschaftlichen Abschwung in eine ausgewachsene Panik, die das amerikanische Bankensystem bis ins Mark erschütterte. In der ganzen Welt wurden nach und nach die Folgen spürbar, so wie es beim Zusammenbruch von Lehman der Fall gewesen ist.

Gibt es fürs Jahr 2009 irgendwelche guten Nachrichten? Es gibt zwei Sachen, die Sie aufheitern müssten.

Erstens: Die bis auf 40 $ pro Barrel einbrechenden Rohölpreise haben den Amerikanern rund 200 Milliarden Dollar zurück in die Taschen gebracht. Dies könnte die wirtschaftliche Aktivität etwas unterstützen, oder zu mindestens die Bilanzen des Haushalts ein wenig stopfen.

Zweitens: Gold wird wahrscheinlich ein weiteres gutes Jahr erleben, da die Welt ihre Augen immer weiter vor den realen Zuständen öffnet. Dabei wird man auch verstehen, dass Gold Geld ist, eine gute Sache, die man jederzeit besitzen sollte, aber besonders in Zeiten wirtschaftlichen und geldpolitischen Chaos.


© James Turk
GoldMoney.com



Dieser Artikel erschien am 15.01.2009 auf www.kitco.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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