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Silber und die Chinesen

02.02.2009  |  David Morgan
Von Bloomberg kommen interessante Nachrichten bezüglich des Silbermarkts. Es wird berichtet, dass der Output von raffiniertem Silber in China seinen Spitzenstand erreicht hat und jetzt zurückgehen könnte, da weniger produziert wird, als Folge stagnierender Bergbauproduktion, höherer Produktionskosten und gesunkener Einnahmen aus den Metallverkäufen.

Das sagte Zhou Juqiu, Leiter der Abteilung "Gold und Silber" innerhalb der China Non-ferrous Metals Industry Association, in einem Interview. Der Output könnte wohl in diesem Jahr auf 10.000 Tonnen steigen, von 9.092 Tonnen im Jahr 2007, sagte er. Die Silberpreise hätten sich seit dem 18-Jahre-Hoch, im März vergangenen Jahres, mehr als halbiert, nachdem Hedgefonds und spekulative Investoren im Rohstoffsektor verkauften, um Geld aufzubringen. Zudem hätten Rezessionsängste die Nachfrage aus der Industrie zurückgehen lassen, die das Edelmetall zur Weiterverarbeitung benötigt.

Das jährliche Outputwachstum sei beim Silber schon letztes Jahr um 10% zurückgegangen, verglichen mit durchschnittlich 30% in der Zeit zwischen 2001 und 2006, sagte Zhou. Ihm zufolge werde es in den kommenden Monaten "nicht viel Wachstum geben". Während es bei den Produzenten immer noch "einigermaßen laufe", gestalte sich deren Situation jedoch immer schwieriger, was auch an Finanzierungsproblemen und rückläufigen Exportzahlen läge, meinte er im Interview.

Im Juli wurden die Exportrabatte für Silber aufgehoben, um die Nutzung begrenzter Ressourcen zu kontrollieren. China wird daher gezwungen sein, auf Importe zurückzugreifen, um seinen Bedarf an Edelmetallen zu decken. "China hat das Potential zum weltgrößten Silberverbraucher zu werden", sagte Li Xiaoni, Vizepräsident der China Chamber of Commerce of Metals, Minerals & Chemicals Importers & Exporters.

Der nationale Verbrauch mache schon jetzt 70% der weltweit in der Industrie verbrauchten Mengen aus, sagte sie. Chinas Silberverbrauch sei um mehr als 10% gestiegen und habe schon im letzten Jahr 4.000 Tonnen erreicht, meinte Zhou. China habe, so Zhou weiter, Silberreserven in Höhe von 26.000 Tonnen - ca. 9,6% der globalen Menge; dies sei die fünftgrößte Reserve der Welt. Ca. 60% bis 70% des chinesischen Silbers stamme als Nebenprodukt aus der Weiterverarbeitung von Blei, Zink und Kupfer.

Diese kleinen Informationen sind für all jene interessant, die über einen totale, globale Schrumpfung reden. Vielleicht haben die Chinesen beim Silber noch nicht voll und ganz aufgeholt - was I-Pods und Mobiltelefone betrifft.

Während seiner Reise nach Europa, zu den Silver Summits der drei großen Städte, London, Paris und München, wurde dem Autor zugetragen, dass die Lieferzeiten für Silber von der LMBA zunehmenden Verzögerungen unterlägen. Es wurde sogar angedeutet, dass wahrnehmbare Probleme eigentlich eher aus London zu erwarten wären als aus New York.

Auch wenn diese Information von einer hochkarätigen Quelle stammt, muss sie dennoch als Gerücht behandelt werden, und auch Sie sollten das so handhaben. Wenn wir dennoch einen genaueren Blick wagen, dann lässt sich erfahren, dass es in London schon vor einiger Zeit zu Lieferausfällen für Nickel gekommen ist. Die LMBA verlangte damals, dass diejenigen, die physisches Metall besaßen, dieses in den Markt zurück "verleihen" sollten, an diejenigen, die auf der falschen Seite des Marktes standen.

In der Zwischenzeit hat das Angebot an COMEX-Silber abgenommen und liegt jetzt bei ca. 123 Millionen Unzen. Vor einigen Monaten lag es viel höher, und, wie kürzlich berichtet wurde, wanderten innerhalb des Lagersystems der COMEX mehr als 10 Millionen Unzen in Investorenhände (Eligible Cateogory). Im Grunde genommen kontrollieren die Händler jetzt 60 Millionen Unzen Silber.

Mir wurde immer wieder über Personen berichtet, die sich von der Edelmetall-Story verabschiedet haben. Einige würden jetzt nur noch auf Gold setzen, andere mögen Metall an sich, wünschen sich jedoch, nie etwas von Bergbauunternehmen gehört zu haben.

In der heutigen Welt ist schwarz weiß und oben ist unten. Sehr wenig ergibt Sinn und manchmal gewinnt man, um am Ende doch eigentlich "verloren" zu haben. Das bedeutet aber nicht, dass Sie dieses Gebiet in Ihrem Portfolio aufgeben sollten. Unserer wohlüberlegten Meinung nach wird zukünftig nichts besser abschneiden, als Edelmetalle und schließlich auch die zugrunde liegenden Edelmetallaktien (die überleben).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2009 ein aufreibendes Jahr werden wird, wir sehen einer Erholung entgegen, nähern uns ihr jedoch mit Vorsicht.

Es ist mir eine Ehre,


© David Morgan
www.Silver-Investor.com

Der Artikel wurde am 23.01.2009 auf www.silverseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Hinweis: Sein Brief "Der Morgan Report" kann in deutscher Sprache unter www.morgan-report.de abonniert werden.



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