Silber Update
31.01.2009 | Roland Watson
Silber bleibt auch weiter hinter Gold; beide Metalle befinden sich im allgemeinen Kampf gegen die deflationäre Umgebung. Gold profitierte von einigen Ängsten hinsichtlich der Stabilität des Banken- und Kreditsystems, nicht genug allerdings, um zu neuen Höchstständen durchzustarten.
Die Gegenanlage zu Gold und Silber - der US-Dollar - genießt weiterhin seinen Platz an der Sonne. Massenrückkaufe und Fondsliquidierungen zwingen die Investoren, ihr Vermögen in der gefühlt sichersten Anlage zu parken, die es während einer Deflation gibt; und das ist Cash. Tatsächlich zeigt sich im Diagramm des US- Dollar-Index (in rot) versus S&P 500, dass seit dem Beginn der Kreditkrise eine negative Korrelation zwischen Aktien und Cash besteht.
Vor dieser Marktpanik fielen die Märkte und der Dollar im Allgemeinen gemeinsam. Aber als die realen Folgen der Finanzkrise einsetzten, und harte Schläge untereinander ausgeteilt wurden, begann sich der Dollar zu verabschieden und schlug die entgegengesetzte Richtung zu den Aktien ein. Beachten Sie, dass der Dollar stärker steigt, sobald schlechte Nachrichten an der Tagesordnung sind. Gleich nachdem der große Aktien-Sell-Off im November zu Ende gegangen war, kam es zu einer Markterholung und der Dollar sank als Sicherer Hafen - zumindest vorübergehend. In den Nachrichten las man dann über die Folgen der Kreditklemme. Rezession und Massenentlassungen, das sind die Nachrichten, die immer noch dominieren - überall, wo man hinschaut.
Wo parken die Leute ihr Vermögen in Zeiten einer Rezession? Die Antwort ist Cash oder die am nächsten liegenden Derivate; und dahin entwickelt es sich gerade. Was bedeutet das also für’s Silber? Der Chart unten zeigt, wie Silber zu kämpfen hat, unter diesen Bedingungen Dampf unterm Kessel zu bekommen.
Seitdem der Dollar im November sein Top erreichte hatte, wertete Silber um 45% auf und konnte ca. 29% vom seinem Crash aus (von 21,34 $ runter auf 8,47 $) wieder gut machen. Daran zeigt sich deutlich, dass das Geldmetall ’Silber’ vom Industriemetall ’Silber’ ausgebremst wird; die kommerziellen Silberverbraucher schränken ihre Aufträge an die Raffinerien ein und arbeiten vorerst ihre eigenen Lagerbestände ab.
Wie Sie sehen können, brach Silber über den kurzfristigen Widerstand aus (die horizontale Linie). Auf das Metall wartet jedoch ein ungemütlicherer Test im aufsteigenden Kanal, der seit letztem Oktober besteht. Diese Linie wird im Gebiet von 12,30 $ bis 12,50 $ erreicht werden. Es ist vorstellbar, dass Silber von dort aus bis auf die untere Kanallinie, in der Nähe von 10 $, oder tiefer einbrechen könnte. Es hängt alles vom Dollar ab - obwohl wir kürzlich schon die ungewöhnliche Situation hatten, dass Dollar, Gold und Silber gemeinsam stiegen. Diese Situation ist unhaltbar, zudem besteht hier eine Spannung zwischen den Edelmetallinvestoren einerseits (sie erwarten einen Einbruch der Dollarerholung) und den Dollar-Bullen andererseits. Letztere gehen von einer erneuten Flucht in den Dollar aus, wenn der Aktienmarkt wieder anfängt einzubrechen und neue Tiefstände erreicht.
Vielleicht werden sich die beiden Lager gegenseitig aufheben, wodurch der Dollar für eine Weile seitwärts gehen könnte. Die Antwort darauf werden wir erst bekommen, wenn der Aktienmarkt wieder fällt - möglicherweise auf ein Niveau von 500-600. Es ergibt sich folgende Schlussfolgerung: Die Volatilität regiert und somit ist Silber ein Paradies für Trader (für erfahrene Trader allerdings) und solange die Rezession besteht, wird das wohl auch so bleiben. Investoren, die langfristiger denken, sollten bei diesen niedrigen Preisen immer noch Silber kaufen - in Voraussicht auf das Entstehen eines neuen Bullenmarktes, wenn die Rezession endet und die Billionen-Dollar-Bailouts etwas später in Form von Inflation zurückbeißen.
Weitere Silberanalysen können Sie auf unserem Blog silveranalyst.blogspot.com bekommen. Hier können Leser auch eine freie Ausgabe von The Silver Analyst bekommen, wie auch Details zum Abonnement. Kommentare und Fragen per E-Mail sind ebenfalls unter silveranalysis@yahoo.co.uk erwünscht.
© Roland Watson
Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2009 auf silveranalyst.blogspot.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Die Gegenanlage zu Gold und Silber - der US-Dollar - genießt weiterhin seinen Platz an der Sonne. Massenrückkaufe und Fondsliquidierungen zwingen die Investoren, ihr Vermögen in der gefühlt sichersten Anlage zu parken, die es während einer Deflation gibt; und das ist Cash. Tatsächlich zeigt sich im Diagramm des US- Dollar-Index (in rot) versus S&P 500, dass seit dem Beginn der Kreditkrise eine negative Korrelation zwischen Aktien und Cash besteht.
Vor dieser Marktpanik fielen die Märkte und der Dollar im Allgemeinen gemeinsam. Aber als die realen Folgen der Finanzkrise einsetzten, und harte Schläge untereinander ausgeteilt wurden, begann sich der Dollar zu verabschieden und schlug die entgegengesetzte Richtung zu den Aktien ein. Beachten Sie, dass der Dollar stärker steigt, sobald schlechte Nachrichten an der Tagesordnung sind. Gleich nachdem der große Aktien-Sell-Off im November zu Ende gegangen war, kam es zu einer Markterholung und der Dollar sank als Sicherer Hafen - zumindest vorübergehend. In den Nachrichten las man dann über die Folgen der Kreditklemme. Rezession und Massenentlassungen, das sind die Nachrichten, die immer noch dominieren - überall, wo man hinschaut.
Wo parken die Leute ihr Vermögen in Zeiten einer Rezession? Die Antwort ist Cash oder die am nächsten liegenden Derivate; und dahin entwickelt es sich gerade. Was bedeutet das also für’s Silber? Der Chart unten zeigt, wie Silber zu kämpfen hat, unter diesen Bedingungen Dampf unterm Kessel zu bekommen.
Seitdem der Dollar im November sein Top erreichte hatte, wertete Silber um 45% auf und konnte ca. 29% vom seinem Crash aus (von 21,34 $ runter auf 8,47 $) wieder gut machen. Daran zeigt sich deutlich, dass das Geldmetall ’Silber’ vom Industriemetall ’Silber’ ausgebremst wird; die kommerziellen Silberverbraucher schränken ihre Aufträge an die Raffinerien ein und arbeiten vorerst ihre eigenen Lagerbestände ab.
Wie Sie sehen können, brach Silber über den kurzfristigen Widerstand aus (die horizontale Linie). Auf das Metall wartet jedoch ein ungemütlicherer Test im aufsteigenden Kanal, der seit letztem Oktober besteht. Diese Linie wird im Gebiet von 12,30 $ bis 12,50 $ erreicht werden. Es ist vorstellbar, dass Silber von dort aus bis auf die untere Kanallinie, in der Nähe von 10 $, oder tiefer einbrechen könnte. Es hängt alles vom Dollar ab - obwohl wir kürzlich schon die ungewöhnliche Situation hatten, dass Dollar, Gold und Silber gemeinsam stiegen. Diese Situation ist unhaltbar, zudem besteht hier eine Spannung zwischen den Edelmetallinvestoren einerseits (sie erwarten einen Einbruch der Dollarerholung) und den Dollar-Bullen andererseits. Letztere gehen von einer erneuten Flucht in den Dollar aus, wenn der Aktienmarkt wieder anfängt einzubrechen und neue Tiefstände erreicht.
Vielleicht werden sich die beiden Lager gegenseitig aufheben, wodurch der Dollar für eine Weile seitwärts gehen könnte. Die Antwort darauf werden wir erst bekommen, wenn der Aktienmarkt wieder fällt - möglicherweise auf ein Niveau von 500-600. Es ergibt sich folgende Schlussfolgerung: Die Volatilität regiert und somit ist Silber ein Paradies für Trader (für erfahrene Trader allerdings) und solange die Rezession besteht, wird das wohl auch so bleiben. Investoren, die langfristiger denken, sollten bei diesen niedrigen Preisen immer noch Silber kaufen - in Voraussicht auf das Entstehen eines neuen Bullenmarktes, wenn die Rezession endet und die Billionen-Dollar-Bailouts etwas später in Form von Inflation zurückbeißen.
Weitere Silberanalysen können Sie auf unserem Blog silveranalyst.blogspot.com bekommen. Hier können Leser auch eine freie Ausgabe von The Silver Analyst bekommen, wie auch Details zum Abonnement. Kommentare und Fragen per E-Mail sind ebenfalls unter silveranalysis@yahoo.co.uk erwünscht.
© Roland Watson
Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2009 auf silveranalyst.blogspot.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.