Update zur Gold-Silber-Ratio
14.02.2009 | Roland Watson
Wo steht das Gold-Silber-Ratio (GSR) aktuell? Und wie passt das zur Entwicklung der Gold- und Silberpreise der vergangenen Jahre?
Vorweg gesagt, ich persönlich benutze dieses Verhältnis nicht beim Handel mit Silber. Manche Leute schwören darauf und benutzen es als hilfreiches Werkzeug, um zwischen Gold und Silber hin und her zu wechseln, wenn das eine im Vergleich zum anderen unterbewertet ist. In Großbritannien, dort wo ich herkomme, gibt es hohe Umsatzsteuern und Spreads für den Handel mit Silber. Eine solche Herangehensweise ist also nicht sehr gewinnbringend, ich weiß aber, für andere ist es gewinnbringend.
Das Verhältnis ist aber meiner Meinung nach nützlich, wenn es um die größeren Trends bei Gold und Silber geht. Auf der Höhe des damals schon seit vielen Jahren anhaltenden Silberbullenmarktes (1964-1980) trat der Extremfall ein - die GSR erreichte ein Niveau von 15. Werden solche Extreme erreicht, sollte man ernsthaft darüber nachdenken zu verkaufen. Wird das andere Extrem erreicht und leidet Silber unter einem deflationären Einbruch, dann ist die Zeit reif für Käufe; das war damals 1993 der Fall, als die GSR ein Niveau von 100 erreichte (das zweite Mal in 200 Jahren). Beim aktuellen Wert von 73 mag es hinsichtlich der GSR eher überverkauft aussehen und es gibt wohl auch Grund genug für diese Annahme, schaut man sich den 14-Jahre-Chart unten an (der Silberpreis ist rot dargestellt).
Schauen Sie, wie die GSR erst kürzlich die 86 erreichte, als es beim Silber zum Sell-Off der extremsten Form kam, anschließend fiel sie wieder ab. Wie Sie ebenfalls sehen werden, gibt es eine Widerstandslinie, die bis in die Zeit vor dem Buffett-Hoch zurückreicht. Damals erreichte die GSR 78 und dann, vor dem Beginn des Silberbullen im Jahr 2003, lag sie wieder bei 80. Es scheint also ganz so, als ob die niedrigen 80er für Silber das Schlimmste sind, was während ausgedehnter bärischer Korrekturen passieren kann. Im Chart kann man zudem sehen, dass das Buffett-Hoch das Beste gewesen ist, was Silber in den vergangenen 14 Jahren passierte - besser als jeder Preissprung aktuelleren Datums. Silber schaffte es damals auf 41; während des aktuellen Bullenmarktes ist es nicht unter die 45 gefallen.
Wie aber hat sich dieses Verhältnis während bärischer Korrekturen (aktuell haben wir ja eine solche) verhalten? Wenn Sie sich die Kommentare im Chart für die Korrekturen der Jahre 2004-2005 und 2006-2007 anschauen, sehen Sie, wie gemischt die Reaktionen gewesen sind. Damals zwischen 2004-2005 schnitt Silber nach und nach besser ab als Gold, was man am schrägen Kanal sehen kann. 2006-2007 verhielt es sich anders: Silber überholte Gold recht schnell und formte ein V-Boden aus. Dann übernahm Gold wieder die Führung als besseres Metall, bevor Silber, gegen Ende der jüngsten Preisspitze, erneut an der Reihe war. Aktuell sieht es so aus, als sei der große Sprung im GSR vorbei; aber wie es von hier aus weiter geht, darüber kann man nur spekulieren. Ich für meinen Teil würde zum steilen Kanal der Jahre 2004-2005 tendieren, was auch bedeuten würde, dass die GSR in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten schrittweise fällt, dann aber in eine volatile Phase übergeht. Wie dem auch sei, es sieht so aus, als wäre Ende Januar ein Top erreicht worden.
Weitere Silberanalysen können Sie auf unserem Blog silveranalyst.blogspot.com bekommen. Hier können Leser auch eine freie Ausgabe von The Silver Analyst bekommen, wie auch Details zum Abonnement. Kommentare und Fragen per E-Mail sind ebenfalls unter silveranalysis@yahoo.co.uk erwünscht.
© Roland Watson
Dieser Artikel wurde am 02. Februar 2009 auf silveranalyst.blogspot.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Vorweg gesagt, ich persönlich benutze dieses Verhältnis nicht beim Handel mit Silber. Manche Leute schwören darauf und benutzen es als hilfreiches Werkzeug, um zwischen Gold und Silber hin und her zu wechseln, wenn das eine im Vergleich zum anderen unterbewertet ist. In Großbritannien, dort wo ich herkomme, gibt es hohe Umsatzsteuern und Spreads für den Handel mit Silber. Eine solche Herangehensweise ist also nicht sehr gewinnbringend, ich weiß aber, für andere ist es gewinnbringend.
Das Verhältnis ist aber meiner Meinung nach nützlich, wenn es um die größeren Trends bei Gold und Silber geht. Auf der Höhe des damals schon seit vielen Jahren anhaltenden Silberbullenmarktes (1964-1980) trat der Extremfall ein - die GSR erreichte ein Niveau von 15. Werden solche Extreme erreicht, sollte man ernsthaft darüber nachdenken zu verkaufen. Wird das andere Extrem erreicht und leidet Silber unter einem deflationären Einbruch, dann ist die Zeit reif für Käufe; das war damals 1993 der Fall, als die GSR ein Niveau von 100 erreichte (das zweite Mal in 200 Jahren). Beim aktuellen Wert von 73 mag es hinsichtlich der GSR eher überverkauft aussehen und es gibt wohl auch Grund genug für diese Annahme, schaut man sich den 14-Jahre-Chart unten an (der Silberpreis ist rot dargestellt).
Schauen Sie, wie die GSR erst kürzlich die 86 erreichte, als es beim Silber zum Sell-Off der extremsten Form kam, anschließend fiel sie wieder ab. Wie Sie ebenfalls sehen werden, gibt es eine Widerstandslinie, die bis in die Zeit vor dem Buffett-Hoch zurückreicht. Damals erreichte die GSR 78 und dann, vor dem Beginn des Silberbullen im Jahr 2003, lag sie wieder bei 80. Es scheint also ganz so, als ob die niedrigen 80er für Silber das Schlimmste sind, was während ausgedehnter bärischer Korrekturen passieren kann. Im Chart kann man zudem sehen, dass das Buffett-Hoch das Beste gewesen ist, was Silber in den vergangenen 14 Jahren passierte - besser als jeder Preissprung aktuelleren Datums. Silber schaffte es damals auf 41; während des aktuellen Bullenmarktes ist es nicht unter die 45 gefallen.
Wie aber hat sich dieses Verhältnis während bärischer Korrekturen (aktuell haben wir ja eine solche) verhalten? Wenn Sie sich die Kommentare im Chart für die Korrekturen der Jahre 2004-2005 und 2006-2007 anschauen, sehen Sie, wie gemischt die Reaktionen gewesen sind. Damals zwischen 2004-2005 schnitt Silber nach und nach besser ab als Gold, was man am schrägen Kanal sehen kann. 2006-2007 verhielt es sich anders: Silber überholte Gold recht schnell und formte ein V-Boden aus. Dann übernahm Gold wieder die Führung als besseres Metall, bevor Silber, gegen Ende der jüngsten Preisspitze, erneut an der Reihe war. Aktuell sieht es so aus, als sei der große Sprung im GSR vorbei; aber wie es von hier aus weiter geht, darüber kann man nur spekulieren. Ich für meinen Teil würde zum steilen Kanal der Jahre 2004-2005 tendieren, was auch bedeuten würde, dass die GSR in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten schrittweise fällt, dann aber in eine volatile Phase übergeht. Wie dem auch sei, es sieht so aus, als wäre Ende Januar ein Top erreicht worden.
Weitere Silberanalysen können Sie auf unserem Blog silveranalyst.blogspot.com bekommen. Hier können Leser auch eine freie Ausgabe von The Silver Analyst bekommen, wie auch Details zum Abonnement. Kommentare und Fragen per E-Mail sind ebenfalls unter silveranalysis@yahoo.co.uk erwünscht.
© Roland Watson
Dieser Artikel wurde am 02. Februar 2009 auf silveranalyst.blogspot.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.