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Rohstoff Express: Gold gibt weiter nach, Platin fester

24.03.2005  |   Sebastian Hell
Gold

Der Goldpreis steht gerade bei 423,80 $, Minus 1$. Die Feinunze startete den heutigen Handel bei 425,30 $ und versuchte anschließend mehrmals über die 426 $ zu springen, was ihr aber nicht gelang. Während des Handels in London und New York musste Gold dann wieder seine Gewinne abgeben und notiert nun auf seinem bisherigen Tagestiefstkurs. Der Euro verliert erneut gegenüber dem Dollar und wird gerade für 1,2951 $ gehandelt, Minus 0,0032 $. Der Greenback bekommt immer noch Auftrieb durch die Zinserhöhung der Fed. Mittlerweile wertet der Markt Meldungen, wie den gestrigen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,4% als positiv. Dadurch steigt die Inflationsgefahr und die Fed muss ihre Zinsen stärker erhöhen, dies wiederum kommt dem Dollar zu Gute. In den U.S.A. standen heute wieder wichtige Wirtschaftsindikatoren an. So sind die Auftrageingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Februar um 0,3% gestiegen, erwartet wurde ein Anstieg um 0,8% bis 2%. Die Auftragseingänge der langlebigen Wirtschaftsgüter sind einer der ersten Frühindikatoren für die Nachfrage nach industriellen Gütern. Als langlebig bezeichnet man Güter, deren Lebensdauer mindestens ein Jahr beträgt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind auf 324.000 gestiegen, erwartet wurde ein maximaler Anstieg auf 315.000. Abschließend wurden die US Verkäufe neuer Häuser preisgegeben. Die Zahl der verkauften Häuser stieg im Februar um 9,4% auf 1,226 Mio., die Erwartungen lagen bei höchstens 1,185 Mio. verkauften Häusern. Die Nachfrage nach Häusern in den USA ist weiterhin riesig und die Immobilienblase wächst unvermindert weiter. Norilsk Nickel gab heute bekannt, dass die Tochtergesellschaft Polyus Gold noch in diesem Jahr 15 Tonnen Gold in die Schweiz exportieren will. Dieser Exportauftrag wird der erste sein, den Polyus Gold abwickelt. Der Empfänger in der Schweiz ist Credit Suisse. Die Bank von Russland gab zudem heute bekannt, dass ihre Gold- und Währungsreserven in der Woche vom 11. bis 18. März um 2,2 Milliarden Dollar gestiegen sind. Die Gesamtsumme der Reserven beträgt nun 138,6 Milliarden US$.

Charttechnisch ist Gold durch seine wichtige Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ gefallen. Der seit 2001 bestehende Aufwärtstrend ist immer noch intakt und verläuft gerade bei 419,73 $. Ebenfalls bei 419,70 $ verläuft eine horizontale Unterstützungszone, die bereits mehrmals bestätigt wurde. Das Hoch von Anfang Dezember bei 455$ und das Doppelhoch von Mitte März bilden bei 443 $, einen kurzfristigen Abwärtstrend. Dieser kurzfristige Abwärtstrend und der langfristige Aufwärtstrend seit 2001 bilden ein symmetrisches Dreieck. Ein solches Dreieck ist als Trendbestätigungsformation bekannt. Das nächste Kursziel liegt kurzfristig dennoch bei 420 $.


Silber


Die Feinunze Silber notiert derzeit bei 6,93 $, Minus 0,02 $. Intraday eröffnete das Edelmetall bei 6,94 $ und markierte gegen Ende des Handels in Hongkong ein Tageshoch bei 6,97 $. Während des Handels in London fiel Silber dann auf seinen Tagestiefstkurs bei 6,88 $ zurück. Erst mit Beginn der Sitzung in New York konnte sich das Edelmetall wieder auf 6,97 $ erholen. Der starke Kursverfall von Gold und Silber innerhalb der letzten beiden Tage ist sicherlich nicht auf fundamentale Gründe, sondern auf die übertrieben großen Shortpositionen der Commercials zurückzuführen. Kleiner Exkurs: Commercials sind Händler an der COMEX, die eine Ware entweder schon besitzen oder bald besitzen werden, z.B. Betreiber von Minen. Im Laufe der Woche ist der Open Interest bei diesen beiden Edelmetallen spürbar gefallen, da die Commercials ihre Short Positionen und andere Marktteilnehmer ihre Longpositionen liquidierten.
Silber befindet sich gerade in der Nähe seiner Unterstützungslinien bei 6,86 $ und 6,80 $. Der seit Juli 2003 bestehende Aufwärtstrend verläuft gerade bei 6,68 $. Bei 7,46 $ findet sich der seit Dezember 2004 bestehende kurzfristige Abwärtstrend, der sich aus dem Hoch bei 8,01 $ und 7,58 $ zusammen setzt. Ein testen der Unterstützungszone bei 6,80 $ ist in den kommenden Tagen durchaus möglich.


Platin

Platin wird derzeit für 860 $ gehandelt, Plus 6 $. Den heutigen Handel in Hongkong startete Platin zunächst weiter schwach bei 848 $, konnte aber bis zum Ende des Handels auf 857 $ zulegen. Gegen Mitte der Sitzung in London verlor das Edelmetall dann noch einmal bis auf 851 $, legte aber dann in New York bis auf zeitweise 862 $ zu. Die Handelsvereinigung Platinum Guild International (PGI) gab heute bekannt, dass man sich zukünftig sehr stark auf den chinesischen Heiratsmarkt konzentrieren möchte. Das Wirtschaftswachstum hat in China eine Mittelklasse geschaffen, die deutlich mehr Geld zur Verfügung hat als früher. Mittlerweile kaufen viele Ehepaare Eheringe aus Platin, anstatt wie vorher aus Gold oder Silber. Zwischen sechs und acht Millionen Paare werden jährlich in China getraut, folglich ist der Markt für Schmuck aus Platin enorm groß. Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. In der letzten Woche konnte Platin bereits über die 880 $ steigen, aber auf Tagesschlusskursbasis sich nicht darüber halten. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $. Ein Pullback auf 850 $ wäre kurzfristig möglich.


Palladium

Der Palladiumpreis steht aktuell bei 194 $, Plus 2 $. Der heutige Handelsverlauf war von zeitweise enormen Schwankungen begleitet. So startete das Edelmetall in Hongkong bei 192 $ und pendelte bis zum Ende auch um diese Marke. In der Mitte der Londoner Sitzung fiel Palladium bis auf 179 $ zurück, konnte sich dann aber wieder auf 193 $ erholen. Im Moment notiert das Edelmetall auf seinem bisherigen Tageshöchstkurs. Derzeit entsteht bei den amerikanischen Investoren ein neuer Trend. Viele kaufen 1-Unzen-Palladium Barren als Geldanlage. Sollte sich dieser Trend durchsetzen, so würde hieraus eine deutliche Nachfrage resultieren, die dann auch die Gefahr der Überschüsse bannen könnte. Die Oberkante der Trading Range zwischen 180 $ und 190 $ dürfte zunächst Unterstützung bieten. Das weitere Kursziel liegt bei 190 $.


Aluminium

Ein Pound Aluminium kostet gerade 0,8869 $, Minus 0,0038. Bei 0,8820 $ eröffnete das Leichtmetall den Handel und fiel anschleißend bis auf fast 0,8790 zurück. Nach Erreichen dieses Tiefs erholte sich Aluminium wieder und legte bis auf 0,8940 $ in der Spitze zu. Dieses Hoch konnte jedoch nicht lange gehalten werden und so gibt das Leichtmetall im Moment wieder seine gesamten Gewinne ab. Viele der Investoren befürchten eine Abschwächung der Nachfrage aufgrund des starken Dollars. Diese Angst führt auch zu den Gewinnmitnahmen, die im heutigen Kursverlauf deutlich beobachtet werden können.
Unterstützung gibt vorerst die 0,87 $. Bei einem Bruch wäre Luft bis 0,84 $ und 0,82 $. Der langfristige Aufwärtstrend seit Mai 2003 ist immer noch ungebrochen.


Kupfer

Kupfer steht derzeit bei 1,5255 $, Plus 0,0171. Bei 1,51 $ eröffnete Kupfer die heutige Handelssitzung und fiel zunächst auf 1,5060$ zurück. Im weiteren Verlauf erholte sich das Industriemetall deutlich und stieg bis auf zeitweise 1,5320 $. Aktuell kommt es zu Gewinnmitnahmen, die das Metall aber bis jetzt gut verkraften konnte. Der Grund für den heutigen Anstieg dürfte eher technischer Natur sein, da Kupfer gestern fast 0,04 $ verloren hat. Das Australien Investment Review (AIR) berichtete, dass die meisten der großen Kupferproduzenten mit fallenden Preise für die zweite Jahreshälfte 2005 rechnen. Es wird davon ausgegangen, dass Angebot und Nachfrage gegen Mitte 2005 ausgeglichen sein werden. Die Gründe hierfür ist die Steigerung der Kupferproduktion, bei gleichzeitigem Rückgang der Nachfrage.
Charttechnisch liegt bei 1,50 $ eine wichtige Unterstützung, diese ist die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Der langfristige Aufwärtstrend seit Oktober 2002 ist absolut intakt.


Öl

Öl der Sorte Light Crude wird derzeit bei 54,35 $, Plus 0,47 $. Bisheriges Tageshoch war 54,48 $, Tief 53,41 $. Ausschlaggebend für den Anstieg bei Leichtöl dürfte die Explosion in einer Raffinerie von BP gewesen sein. Bei dem Unglück sind bis jetzt 14 Menschen ums Leben gekommen. Die Raffinerie war die drittgrößte der USA. und größte von BP. Ungefähr 435.000 Barrel Öl wurden dort täglich verarbeitet. In der Anlage wurde jedoch hauptsächlich Benzin hergestellt, deswegen erwarten Experten dadurch keine signifikanten Auswirkungen auf die Versorgung durch Leichtöl. Die nächsten Widerstände liegen bei 57,50 $, 58 $ und 60 $. Unterstützung findet sich bei 55 $ und 53,60 $.

Brent Crude kostet gerade 53,70 $. Bei 53 $ verläuft derzeit die Oberkante des seit Dezember bestehenden Aufwärtstrendkanals. Bei 52,24 $ verläuft die nächste horizontale Unterstützung, die bereits in früherer Zeit erfolgreich bestätig wurde.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!







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