Nur noch ein Verkäufer?
18.02.2009 | Theodore Butler
Mit jeder Woche werden neue Angaben von der CFTC veröffentlicht, die Manipulationen im Silbermarkt beweisen. Der jüngste Commitment of Traders Report (COT) liefert zusätzliche, zwingende Indizien, dass der Silbermarkt manipuliert ist. Der neue Bericht zeigt so eindeutig Manipulation, dass sie sich schon fast gar nicht mehr verleugnen lässt. Es scheint, als ob die in den letzten Wochen und Monaten an der COMEX zusätzlich leerverkauften Silber-Futures-Kontrakten von nur einer Institution stammen. Wenn das stimmt, dann kann es gar keinen deutlicheren Beweis für Manipulationen geben.
Ich versuche diese Angelegenheit so simpel wie möglich zu halten, aber wir müssen auf verschiedene Fakten und Zahlen zurückgreifen. Für mich ist das alles sehr klar und simpel, aber nur weil ich diese Angaben schon seit Jahrzehnten genau analysiere. Ich hoffe, ich kann es Ihnen verständlich genug machen - Ihnen und der CFTC. Es geht nicht darum, ob nun Silber manipuliert wird - das nehme ich als gegeben an. Es geht darum, ob ich es erklären und beweisen kann.
Laut COT (nach Stand vom 10. Februar) nahm die gesamte Netto-Short-Position der Commercials während der betreffenden Woche um 1864 Kontrakte zu. Die Netto-Short-Position der 4 größten Händler nahm jedoch um 2832 Kontrakte zu. Das bedeutet, die Leerverkäufe aus der Kategorie der Commercials stammten einzig und allein von den 4 großen Händlern; alle anderen Commercials (von den 5 größten bis zu den 8 größten wie auch die Raptoren 9+) haben gekauft. Das war dahingehend sehr ungewöhnlich, da die Commercials normalerweise als geschlossene Einheit vorgehen: Alle kaufen bei fallenden Preisen und verkaufen, wenn die Preise steigen.
Noch ungewöhnlicher ist, dass sich dieses Muster bis zum COT vom 22. Dezember zurückverfolgen lässt. Seitdem sind die Silberpreise um fast 2,50 $ gestiegen, die gesamte Netto-Short-Position der Commercials stieg um 4357 Kontrakte - doch die Großen Vier haben ihre gesamte Short-Position mit zusätzlichen 5396 Kontrakten ausgebaut. Das heißt, dass alle neuen Leerverkäufe beim COMEX-Silber von den größten Händlern kamen - das ist, so weit ich zurückdenken kann, das erste Mal überhaupt passiert. Ausreichend Fakten also, mit denen die halb-aufmerksamen Aufsichtsbehörden auf Manipulation schließen müssten. Die Tatsache, dass derart konzentrierte Leerverkäufe durch so wenige Teilnehmer getätigt werden, müsste jedes Warnsignal und jede Trillerpfeife in der Verwaltung der CFTC aufschrillen lassen. Letzten Endes kann es gar kein treffenderes Motiv für solche Verkäufe geben als Preisbegrenzung, die dem Schutz der schon bestehenden, schamlos großen Short-Position dienen soll.
Auch wenn es so leicht ist, festzustellen, dass alle neuen Leerverkäufe von denselben vier, oder weniger, größten Händlern kommen: Wie komme ich aber nun dazu, dass nur eine einzige Institution hinter den ganzen neuen Positionen steckt, die in den letzten sieben Wochen beim Silber leerverkauft wurden? Hier müssen wir auf eine andere Quelle schauen, die von der CFTC herausgegeben wird - auf den Bank Participation Report. Da es sich beim Bank Participation Report (BP) um einen monatlich erscheinenden Bericht handelt (wohingegen der COT wöchentlich erscheint), müssen wir die nötigen Abgleichungen zwischen den Berichten vornehmen. Die jüngsten BP-Berichte stammen vom 6. Januar und vom 3. Februar. Nimmt man diese beiden Berichte und die COTs der selben Erscheinungsdaten, dann kommt Folgendes dabei heraus: Für den Zeitraum zwischen den beiden Stichtagen zeigt der COT, dass die gesamte Netto-Short-Position der Commercial um 2253 Kontrakte zunahm, wobei für die Kategorie der Großen Vier 2256 Kontrakte hinzukamen. Erneut wird hier deutlich, dass die Zunahmen in dieser Kategorie höher lagen als der Gesamtzuwachs innerhalb der Commercials-Kategorie.
Die Bank Participation Reports nach Stand vom 6. Januar und 3. Februar zeigen, dass die beiden US-Banken ihre gesamte Short-Position im selben Zeitraum um 2500 Kontrakte ausgebaut hatten. Das beweist zumindest für diesen bestimmten Zeitraum, dass die eine oder die zwei US-Banken für mehr als 100% der von den Commercials insgesamt wie auch von den großen Vier insgesamt leerverkauften Positionen aufkamen. Eine oder zwei Institutionen, auf deren Konto mehr als 100% der gesamten Leerverkäufe gehen, über einen Zeitraum von mehr als einem Monat - das ist Manipulation. Punkt. Das kann nur passieren, wenn man versucht, den Preis zu begrenzen und die schon existierenden Short-Positionen zu schützen.
Wenn ich hier die graduellen Veränderungen der konzentrierten Short-Position jener Gruppe dokumentiert habe, bei der es sich in Wirklichkeit vielleicht nur um eine große Handelsinstitution handelt, so denken Sie immer daran, dass diese Veränderungen gering sind, vergleicht man sie mit der gesamten Short-Position dieser Institution: Ich schätze, dass sie wieder im Bereich oberhalb von 30.000 Kontrakten (oder 150 Millionen Unzen) angekommen ist. Das sind mehr als 22% des weltweit im Jahr produzierten Silbers. Es ist einfach unmöglich, dass eine solch große Short-Position nicht manipulativ wirkt.
Ich habe genug von der CFTC und ihren so genannten Untersuchungen. Sie geben nur vor zu untersuchen, wobei die Manipulation immer offensichtlicher zu Tage tritt. Ich denke, wir sind über den Punkt hinaus, an dem wir Inkompetenz als Erklärung für deren Untätigkeit annehmen konnten. Ich kann mir ganz gut vorstellen, warum sie sich weigern, das richtig zu stellen, was offensichtlich falsch läuft - aber ich werde hier nicht in die Details gehen. Ich möchte nur daran erinnern, dass sie die komplexen Auswirkungen fürchten, die ein richtig freier Markt mit sich bringen würde. Der größte Schaden bei dieser seit Jahrzehnten bestehenden Manipulation, ist die Preisgabe des Prinzips der Rechtstaatlichkeit seitens der CFTC.
(Anmerkung des Herausgebers: Hier finden Sie einen detaillierten Bericht über Ted Butlers Beziehungen zur CFTC hinsichtlich der Silbermanipulation.)
© Theodore Butler
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 16.02.2009 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.
Ich versuche diese Angelegenheit so simpel wie möglich zu halten, aber wir müssen auf verschiedene Fakten und Zahlen zurückgreifen. Für mich ist das alles sehr klar und simpel, aber nur weil ich diese Angaben schon seit Jahrzehnten genau analysiere. Ich hoffe, ich kann es Ihnen verständlich genug machen - Ihnen und der CFTC. Es geht nicht darum, ob nun Silber manipuliert wird - das nehme ich als gegeben an. Es geht darum, ob ich es erklären und beweisen kann.
Laut COT (nach Stand vom 10. Februar) nahm die gesamte Netto-Short-Position der Commercials während der betreffenden Woche um 1864 Kontrakte zu. Die Netto-Short-Position der 4 größten Händler nahm jedoch um 2832 Kontrakte zu. Das bedeutet, die Leerverkäufe aus der Kategorie der Commercials stammten einzig und allein von den 4 großen Händlern; alle anderen Commercials (von den 5 größten bis zu den 8 größten wie auch die Raptoren 9+) haben gekauft. Das war dahingehend sehr ungewöhnlich, da die Commercials normalerweise als geschlossene Einheit vorgehen: Alle kaufen bei fallenden Preisen und verkaufen, wenn die Preise steigen.
Noch ungewöhnlicher ist, dass sich dieses Muster bis zum COT vom 22. Dezember zurückverfolgen lässt. Seitdem sind die Silberpreise um fast 2,50 $ gestiegen, die gesamte Netto-Short-Position der Commercials stieg um 4357 Kontrakte - doch die Großen Vier haben ihre gesamte Short-Position mit zusätzlichen 5396 Kontrakten ausgebaut. Das heißt, dass alle neuen Leerverkäufe beim COMEX-Silber von den größten Händlern kamen - das ist, so weit ich zurückdenken kann, das erste Mal überhaupt passiert. Ausreichend Fakten also, mit denen die halb-aufmerksamen Aufsichtsbehörden auf Manipulation schließen müssten. Die Tatsache, dass derart konzentrierte Leerverkäufe durch so wenige Teilnehmer getätigt werden, müsste jedes Warnsignal und jede Trillerpfeife in der Verwaltung der CFTC aufschrillen lassen. Letzten Endes kann es gar kein treffenderes Motiv für solche Verkäufe geben als Preisbegrenzung, die dem Schutz der schon bestehenden, schamlos großen Short-Position dienen soll.
Auch wenn es so leicht ist, festzustellen, dass alle neuen Leerverkäufe von denselben vier, oder weniger, größten Händlern kommen: Wie komme ich aber nun dazu, dass nur eine einzige Institution hinter den ganzen neuen Positionen steckt, die in den letzten sieben Wochen beim Silber leerverkauft wurden? Hier müssen wir auf eine andere Quelle schauen, die von der CFTC herausgegeben wird - auf den Bank Participation Report. Da es sich beim Bank Participation Report (BP) um einen monatlich erscheinenden Bericht handelt (wohingegen der COT wöchentlich erscheint), müssen wir die nötigen Abgleichungen zwischen den Berichten vornehmen. Die jüngsten BP-Berichte stammen vom 6. Januar und vom 3. Februar. Nimmt man diese beiden Berichte und die COTs der selben Erscheinungsdaten, dann kommt Folgendes dabei heraus: Für den Zeitraum zwischen den beiden Stichtagen zeigt der COT, dass die gesamte Netto-Short-Position der Commercial um 2253 Kontrakte zunahm, wobei für die Kategorie der Großen Vier 2256 Kontrakte hinzukamen. Erneut wird hier deutlich, dass die Zunahmen in dieser Kategorie höher lagen als der Gesamtzuwachs innerhalb der Commercials-Kategorie.
Die Bank Participation Reports nach Stand vom 6. Januar und 3. Februar zeigen, dass die beiden US-Banken ihre gesamte Short-Position im selben Zeitraum um 2500 Kontrakte ausgebaut hatten. Das beweist zumindest für diesen bestimmten Zeitraum, dass die eine oder die zwei US-Banken für mehr als 100% der von den Commercials insgesamt wie auch von den großen Vier insgesamt leerverkauften Positionen aufkamen. Eine oder zwei Institutionen, auf deren Konto mehr als 100% der gesamten Leerverkäufe gehen, über einen Zeitraum von mehr als einem Monat - das ist Manipulation. Punkt. Das kann nur passieren, wenn man versucht, den Preis zu begrenzen und die schon existierenden Short-Positionen zu schützen.
Wenn ich hier die graduellen Veränderungen der konzentrierten Short-Position jener Gruppe dokumentiert habe, bei der es sich in Wirklichkeit vielleicht nur um eine große Handelsinstitution handelt, so denken Sie immer daran, dass diese Veränderungen gering sind, vergleicht man sie mit der gesamten Short-Position dieser Institution: Ich schätze, dass sie wieder im Bereich oberhalb von 30.000 Kontrakten (oder 150 Millionen Unzen) angekommen ist. Das sind mehr als 22% des weltweit im Jahr produzierten Silbers. Es ist einfach unmöglich, dass eine solch große Short-Position nicht manipulativ wirkt.
Ich habe genug von der CFTC und ihren so genannten Untersuchungen. Sie geben nur vor zu untersuchen, wobei die Manipulation immer offensichtlicher zu Tage tritt. Ich denke, wir sind über den Punkt hinaus, an dem wir Inkompetenz als Erklärung für deren Untätigkeit annehmen konnten. Ich kann mir ganz gut vorstellen, warum sie sich weigern, das richtig zu stellen, was offensichtlich falsch läuft - aber ich werde hier nicht in die Details gehen. Ich möchte nur daran erinnern, dass sie die komplexen Auswirkungen fürchten, die ein richtig freier Markt mit sich bringen würde. Der größte Schaden bei dieser seit Jahrzehnten bestehenden Manipulation, ist die Preisgabe des Prinzips der Rechtstaatlichkeit seitens der CFTC.
(Anmerkung des Herausgebers: Hier finden Sie einen detaillierten Bericht über Ted Butlers Beziehungen zur CFTC hinsichtlich der Silbermanipulation.)
© Theodore Butler
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 16.02.2009 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.