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Gold steigt, da Wirtschaftskatastrophe droht

23.02.2009  |  John Browne
In Anbetracht der Zahl von 787 Milliarden $ für das Stimulus-Paket, das der Kongress letzte Woche verabschiedete, vergaßen die meisten Kommentatoren, wie viel Liquidität schon zuvor flussabwärts geschickt wurde. Nur sehr wenige stellen sich noch die Frage, welches Chaos wohl ausbrechen wird, sollte diese ganze Liquidität das Land fluten.

Die jüngsten Ausgaben (Präsident Obama unterzeichnete gestern das Gesetz) hatten ihre Vorläufer: die 300 Milliarden $ für Citygroup, 700 Milliarden $ für TARP 1, 300 Milliarden $ für FHA (Federal Housing Administration), 200 Milliarden $ für die TAF (Term Auction Facilities) und um die 300 Milliarden $ für Fannie und Freddy. Allein in den letzten 6 Monaten wurde der Finanzsektor mit staatlichen Ausgaben in Höhe von nahezu 5 Billionen $ bedacht - das erste Stimulus-Paket der Bush-Regierung und auch die gewaltigen, ungedeckten Garantien des Bundes nicht eingerechnet. Dem rationalen Beobachter ist nichts vorzuwerfen, wenn er zum Schluss kommt (auch wenn die Administration das genaue Gegenteil behauptet), der Staat schütte das Problem einfach nur mit Geld zu.

Mit dieser Rhetorik gelang es zwar, die Beobachter vom potentiell möglichen Erfolg zu überzeugen, der Goldmarkt aber scheint die Auswirkungen dieser beispiellosen Ausgabenpolitik ganz genau verstanden zu haben.

Das Gefühl, dass die Regierung keine Ahnung hat, was jetzt zu tun sei, führt spürbar zu Panik. Als Antwort darauf suchen pragmatische Investoren nach dem ultimativen Mittel der Wertaufbewahrung. Im Jahr 2009 wird dieses Mittel Gold sein - so wie es schon unzählige Male in der Geschichte der Fall gewesen ist. Daher wird der Goldpreis auch ein guter Indikator für den Erfolg oder Misserfolg der staatlichen Interventionen sein. Zurzeit schreit der Markt "Misserfolg".

Vor der letzten staatlichen Ausgabenrunde hatte die Bundesregierung schon 4 Billionen $ bereitgestellt, um Bankenpleiten aufzuschieben und um die Grundlagen für anschließende Umstrukturierungen zu legen. Aber hat denn irgendeine dieser Aktionen das Bankensystem retten können? Ist es denn - vor dem Hintergrund einer sich ausweitenden Rezession - wahrscheinlich, dass diese zusätzlichen 787 Milliarden $ ausreichend Vertrauen schaffen, damit sich das Wirtschaftswachstum wieder einstellen kann? Falls nicht: Inwieweit wird dann die später anstehende Erholung darunter zu leiden haben?

Rettungspakete des Kongresses funktionieren nur selten. Nichtsdestotrotz verschärft der Kongress die Situation mit bisher ungekannter staatlicher Neuverschuldung, um die Stimulus- und Rettungspakete zu finanzieren. Senator McCain beschrieb diese Maßnahmen treffend als "generational theft". Jedes Schuldenpaket wird viele der kommenden Generationen belasten, die Restrukturierung aufhalten und auch die latente Bedrohung durch eine Hyperinflation stärken.

Der Kongress behauptet zwar, dass die zu stark fremdkapitallastige Wirtschaft mehr als dringend umstrukturiert werden muss, gleichzeitig scheint er blind gegenüber der Tatsache, dass der Abbau von Fremdkapital und Schulden eben diese Umstrukturierungen vorantreibt. Stattdessen versuchen die führenden Abgeordneten des Kongresses, den Fremdkapitalanteil aktiv zu erhöhen; sie verschulden sich weiter. Sie warnen vor dem Feuer und gleichzeitig kippen sie Benzin in die Flammen.

Die Situation gestaltet sich immer ernster, da sich der Problemkreis rapide ausweitet. Heute erst haben die letzten Meldungen der US-Notenbank deutlich gemacht, dass auch in dieser letzten Bastion des ewigen Optimismus Ernüchterung Einzug hält. Die amerikanische Wirtschaft, die im letzten Quartal 2008 um 3,8% schrumpfte, soll nun den Prognosen zufolge im ersten Quartal 2009 um die 5,5% zurückgehen. Manche haben andere Zahlen parat, nach denen die Arbeitslosenrate schon im zweistelligen Bereich liegt. Trotz massiver Regierungsausgaben für Rettungspläne und Stimuli, werden die amerikanischen Konsumenten langsam aber sicher nervös - und im Kreditmarkt finden sich kaum Hinweise auf eine Erholung.

Da die schlechten Nachrichten immer schlechter werden, verwandeln sich die Investitionsmärkte in Sümpfe. Der Dow Jones lotet neue Tiefs aus, und die Rohstoffmärkte geben kaum ein Lebenszeichen von sich. In solchen Zeiten müsste der Goldpreis eigentlich zusammen mit den anderen Anlage- und Rohstoffpreisen sinken. Aber hier hat sich ein Wandel vollzogen. In den letzten zwei Monaten erholte sich Gold in bemerkenswerter Weise. Und das trotz aller Aktivitäten, die die Preise drücken wie die offiziellen Goldverkäufe durch den IWF und auch die öffentliche "Duldung" nackter Short-Positionen, die durch neue "Bullion"-Banken eröffnet werden.

Nicht nur, dass die Kassapreise für Gold in Anbetracht eines solchen Verkaufsdrucks weiter stiegen, auch der Preis für physisches Gold liegt jetzt mit 20 $ bis 40 $ über dem Kassapreis. Das würde bedeuten, die Investoren sind jetzt so nervös, dass sie auf Lieferung bestehen.

Denken Sie nicht, die Wirtschaft würde in Kürze wieder umdrehen. Wenn sich die Erholung nicht wie erhofft einstellt, dann können Sie zusehen, wie die Regierungen der ganzen Welt, und insbesondere die der USA, eine neue, riesige Liquiditätswelle flussabwärts schicken werden. Wenn es dazu kommt, wird der Wert fast jeder Sache, mit Ausnahme von Gold, sinken. Lassen Sie sich nicht vom jüngsten Ansturm der Goldpreise einschüchtern. Kaufen Sie, solange Sie noch können.


© John Browne
Senior Market Strategist

Der Artikel wurde am 18.02.09 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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