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Platin trotzt dem Konsolidierungstrend

03.03.2009  |  Thorsten Proettel
Rückkehr zur 950-Dollar-Marke

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche um rund 5% auf aktuell 950 US-Dollar pro Feinunze gefallen. Wie erwartet konnte sich das gelbe Metall damit nicht lange in der Nähe der 1.000-Dollar-Marke halten. Da andere Käufer wie die Schmuckbranche oder die Industrie derzeit nur wenig Edelmetall nachfragen, hängt die Preisentwicklung sehr stark von Investoren ab. Diese hielten sich in den vergangenen Tagen jedoch ebenfalls zurück, so dass der Goldpreis etwas zur Schwäche neigte. Mit rund 8% waren die Verluste bei Silber und Palladium in der vergangenen Woche noch höher. Einzig das überwiegend als Rohstoff in Kfz-Katalysatoren verwendete Platin glänzte mit einem leichten Zugewinn auf aktuell 1.080 US-Dollar je Feinunze.
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Platinbedarf der Kfz-Industrie im Sinkflug

Weltweit dürfte die Herstellung von Kraftfahrzeugen im laufenden Jahr um rund 15% gegenüber 2008 sinken. Der Rückgang des Edelmetallbedarfs der Branche, die im vergangenen Jahr schätzungsweise 130 Tonnen Platin benötigte, dürfte allerdings noch stärker ausfallen. Für Europa und die Nordamerikanische Freihandelszone NAFTA mit den USA, Kanada und Mexiko sind Rückgänge bei der Fahrzeugproduktion in Höhe von 21% beziehungsweise 25% wahrscheinlich. Auf beiden Märkten wurde in der Vergangenheit relativ viel Platin für den Katalysatorenbau gebraucht, so dass der Einbruch hier besonders schwer wiegt. Es würde deshalb nicht überraschen, wenn der weltweite Bedarf an Platinmetallen im Jahr 2009 um rund 20% bis 25% unterhalb des Vorjahreswertes liegen würde. Der Preis hat diesen Einbruch bereits vorweggenommen.

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Minenunternehmen kürzen Fördermengen

Konsequenterweise verzichten die südafrikanischen Minenbetreiber momentan auf die ursprünglich vorgesehenen Förderausweitungen oder verfolgen sogar einen gedrosselten Betrieb. Die weltweite Nummer 1, Anglo Platinum, möchte im Jahr 2009 wie schon 2008 rund 2,4 Mio. Unzen Platin gewinnen. Die Investitionen sollen um rund 40% zurückgefahren werden. Der zweitgrößte Förderer, Impala Platinum, strebt einen Förderrückgang um 200.000 Unzen auf 1,7 Mio. Unzen für das laufende Geschäftsjahr an. Zuletzt hat Ende Februar Lonmin die Entlassung von 5.500 Kumpel und die Reduzierung des Förderziels um 25.000 Unzen auf 700.000 Unzen Platin angekündigt. Da wie schon in der Vergangenheit unvorhergesehene Ereignisse den Betriebsablauf stören können, würde es nicht überraschen, wenn die tatsächlichen Werte am Jahresende sogar unterhalb dieser Ziele liegen und der Platinpreis in der Zwischenzeit an Wert gewinnt.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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