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Gold repräsentiert nun eine Flucht zur Qualität

19.03.2009  |  Matthias Lorch
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Diese Umwandlung der Schulden von den Banken und Unternehmen in Staatsschulden ist jedenfalls nicht nur wirkungslos, sondern ist auch durch die eines Tages einsetzende Inflation der Realgüter und der Zurückzahlungsverpflichtungen der Staatsschulden durch die Völker nichts anders als Diebstahl. Es ist ein massiver Wohlstandstransfer zu den Bankern und den Konzernen der Elite.

Man könnte nun anführen, dass der neue US Präsident Obama für "Change"steht. Aber beim genauen Hinschauen besteht seine Administration genau aus den Leuten, die das Ganze erst ermöglichten. Da ist zum Beispiel Lawrence "Larry" H. Summers, der Direktor des nationalen Wirtschaftsrates von Obama. Er hatte als Schatzminister unter Clinton den Glass-Steagall Act von 1933, das Gesetz zur Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken, komplett aufgehoben. Irgendwie wurde beabsichtigt dem Finanzsystem schneller den Rest zu geben.

Obamas "Change" also Wandel oder Wechsel wird folglich - wie schon gehabt - hauptsächlich den zukünftigen Wechsel des Geldes von den Taschen der Bevölkerung in die Taschen der Elite bedeuten. Wie auch immer, jede Sache - und ist sie noch so schlecht - hat zumindest auch eine gute Seite und diese ist, dass Globalisierung und Outsourcing dieses nicht überleben werden.

2009 jedenfalls sollte der Beginn einer weltweiten Destabilisierung-Phase sein. Wir glauben aber, dass es erst 2010 und 2011 richtig zu rutschen anfängt.

Für die, die es nicht bemerkt haben: Dow Jones hat alle Aktien, die unter 10 Dollar lagen, aus dem Aktienkorb Dow "DJ IND" geworfen und sich somit dem Finanzsektor darin entledigt. Wäre das nicht passiert, hätte der Chart schon lange alle Stopps nach unten durchbrochen.

Das ist die Sachlage heute und es war eigentlich nicht schwer vorauszusagen, denn wir haben im Jahr 2005 schon geschrieben: "Wir werden es abwarten müssen, was passiert und es kann länger dauern, als man glaubt, aber wie Warren Buffet sagte: "If something cannot go on forever, it will stop."

Wir haben jedenfalls den Fall des Konsums in den USA genau so vorausgesagt wie das Platzen der Häuserblase in den angelsächsischen Ländern. Im März 2005 hatten wir unter "Inflation oder Deflation" Folgendes geschrieben:

"Sollte dies geschehen, dann hätte es weitreichende Implikationen. Wenn man sich vor Augen führt, was in der Rezession von 2001 der Rückgang der Exporte in die USA um 79 Milliarden Dollar weltweit und speziell in den asiatischen Ländern mit den Wachstumsraten anstellte, dann kann einem bewusst werden, was passiert, wenn der US-Konsument wirklich anfängt zu bremsen. Der weltweite Exporthandel schrumpfte dadurch im Jahr 2001 im Wert um 4% und das bedeutete den größten Rückgang seit 1982. In Deutschland hatte dieses einen Einbruch der Wachstumsrate von 80% zur Folge.

  • Im Jahr 2000: 3,0% Wachstum des BSP
  • Im Jahr 2001: 0,6% Wachstum des BSP

Dass dieses irgendwann passieren muss und wird, ist klar und auch, dass je länger es dauert, desto härter der Sturz sein wird, um das Gleichgewicht zu erhalten. Aber man kann sich darauf verlassen, dass Politiker (und speziell die FED hat das seit 20 Jahren bewiesen), dazu neigen, wenn sie vor der Wahl stehen, den harten Weg oder den einfacheren Weg einzuschlagen, nämlich den zu mehr Liquidität und damit zur Inflation, immer genau diesen wählen werden.

Deshalb ist ein Wertrückgang des Dollars wahrscheinlicher als drastische Zinserhöhungen. Dieses hat langfristig die gleichen Auswirkungen, nämlich weniger Konsum in den USA wegen den stark steigenden Ölpreisen und den Preisen der anderen Rohstoffe. Mit dem Preisanstieg verbunden ist auch ein Rückgang des Exports in die USA und daraus resultierend der Rückgang des Handels untereinander in den vom Export getriebenen Ländern.

Man kann nur hoffen, dass diese Ereignisse nicht zu bald kommen. Nimmt man dies alles zur Kenntnis, dann sieht man die Deflationsgefahren. Das bedeutet nicht zwangsläufig den Rückgang der Preise, aber eine Implosion der Schulden und zwar überall: in Kontinental-Asien, Deutschland, Japan und in all den anderen am Export hängenden Ökonomien. Dieses gekoppelt mit dem Phänomen des Öl-Peaks (fallende Versorgung bei steigendem Verbrauch und somit steigende Kosten) und der generellen Verschuldung lässt nicht allzu viel Zuversicht zu. Bezieht man dann noch ein, wie es mit der Binnenkonjunktur steht, und dass Deutschland das Exportland Nr. 1 in Europa und Baden-Württemberg das Exportland Nr. 1 in Deutschland ist, dann werden einem die Abhängigkeiten bewusst."

Im Dezember 2005 hatten wir unter "Was passiert, wenn die Welt ins Gleichgewicht kommt?" Folgendes geschrieben: "Wie ernst ist die Lage? Niemand weiß, wie viel das System verkraftet, aber wir wissen, dass in Argentinien eine Zahlungsverpflichtung von 12.000 Dollar pro Familie eine Kapitalflucht bewirkte und dann als direkte Folge daraus die Zahlungsunfähigkeit resultierte."

Das außerordentliche Vertrauen in die Wirtschaftskraft der USA hat bislang Schlimmeres verhindert - aber wie lange wird dies noch andauern? Ein fallender Dollar allein kann das Defizit nicht umkehren. Denn trotz fallendem Dollar wurde das Defizit immer größer. Wie man dem unten gezeigten Chart entnehmen kann, besteht seit 1982 kein Zusammenhang zwischen einem schrumpfenden Defizit und dem Dollar.




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