Palladiumangebot rückläufig
09.03.2009 | Thorsten Proettel
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In den ersten Märztagen endete bei den Edelmetallen eine rund zweiwöchige Konsolidierungsphase, die beispielsweise Gold um rund 100 US-Dollar pro Feinunze verbilligte. Sehr negative Nachrichten von den Aktienmärkten sorgten dann gegen Ende letzter Woche wieder für Pluszeichen insbesondere beim gelben Metall und bei Silber. Der alte Pfad schneller Wertzuwächse ist damit jedoch noch nicht wieder eingeschlagen. Hierzu fehlen im Fall von Gold derzeit vor allem ausreichend hohe Anlegerkäufe. So konnte der Marktführer unter den physisch hinterlegten Goldfonds, der SPDR Gold Share, in den vergangenen zwei Wochen praktisch keine Mittelzuflüsse verbuchen und bei einigen europäischen Emittenten wurden die Edelmetallbestände zuletzt sogar etwas reduziert. Bis zu einem neuen Anlauf der Notierungen auf die 1.000-Dollar-Marke dürfte deshalb noch etwas Zeit vergehen.
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Norilsk Nickel beherrscht Palladiummarkt ...
An erster Stelle der Minenunternehmen mit Palladium-Aktivitäten steht der russische Metall-Gigant Norilsk Nickel, der rund 40% der weltweiten Förderung auf sich vereinigt. Auf den Plätzen zwei, drei und fünf folgen die großen in Südafrika tätigen Platingesellschaften, die Palladium als Nebenprodukt abbauen. Minenunternehmen, die sich primär mit Palladium beschäftigten, wie beispielsweise Stillwater Mining und North American Palladium, spielen auf dem Markt dagegen nur eine vergleichsweise kleine Rolle.
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... und fährt Angebot zurück
Im Unterschied zu Platin liegen die Abbaukosten bei Palladium derzeit immer noch deutlich unterhalb der Börsennotierungen für das Edelmetall. So veranschlagt Norilsk Nickel für die Förderung in seinen Produktionsstätten auf der Kola-Halbinsel 128 USD pro Feinunze und für die Minen im nordsibirischen Tiefland sogar nur 99 USD pro Feinunze Palladium. Somit besteht gegenwärtig kein wirtschaftlicher Zwang, aufgrund der gesunkenen Preise den Betrieb zu drosseln. Dennoch hat Norilsk Nickel eine Reduzierung der Palladiumförderung im Jahr 2009 auf rund 81 Tonnen nach 86 Tonnen im Vorjahr angekündigt. Da die Ausbringung bereits 2008 gesunken war, bedeutet dies einen Rückgang gegenüber 2007 um mehr als 16%. Ein Grund für diese Entscheidung dürfte sicher die zurückgehende Nickelförderung sein, bei der Palladium als Nebenprodukt anfällt. Ähnlich verhält es sich auch bei den südafrikanischen Gesellschaften, die weniger Palladium als Nebenprodukt der Platinförderung abbauen werden. Da die Nachfrage der Automobilindustrie nach wie vor schwach ist, ergibt sich aus dieser Verringerung nur wenig Preispotenzial für Palladium.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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