Silber mit dynamischer Erholung
10.03.2009 | Manfred Wolter
- Während der Goldpreis in den Turbulenzen des vergangenen Jahres "nur" ca. ein Drittel gegenüber dem Jahreshoch verlor, geriet Silber heftiger unter Druck und das Tief Anfang November 2008 lag mehr als 60% unter dem Jahreshoch. Auf der Kehrseite lief die anschließende Gegenbewegung ebenfalls dynamischer und brachte binnen weniger als vier Monaten eine Erholung um über 73%, während Gold mit knapp 48% glänzte. Das erreichte Niveau bei ca. 14,70 USD kommt als mehrfacher Wendepunkt der Jahre 2006 und 2007 sehr bekannt vor und entspricht gleichzeitig fast perfekt dem 50%igen Fibonacci Retracement des Verfalls in 2008 (14,83 USD). Die anschließende Korrektur bis zum ebenfalls markanten Niveau bei knapp 12,50 USD fällt bisher sehr moderat aus.
- Unterhalb des bisherigen März Tiefs warten die nächsten Unterstützungen bei ca. 11,80 USD (Diagonale aus verbundenen Zwischentiefs, pro Woche um gut 20 USc steigend) und 10,25 USD (absolutes Niveau), während sich auf der Oberseite die fallenden Tops mit der Horizontalen bei knapp 15 USD eine zweifache Hürde ergeben (darüber dann die nächste Marke bei ca. 16,30 USD).
- Bei den Indikatoren konnte der MACD zur Nulllinie zurückkehren und besäße derzeit noch bullishe Reserven für den Fall einer Fortsetzung der Konsolidierungsphase auf hohem Niveau. Die Oszillatoren laufen dagegen schon wieder abwärts, nachdem zum Teil bereits überhitztes Terrain erreicht war.
- Fazit: Der Silberchart zeigt derzeit klassische Markttechnik, die mit deutlich erkennbaren Marken zum Trading mit engen Stops einlädt. Im mittelfristigen Bild überwiegen ohne den Weg über 15 USD bzw. die fallenden Tops und das 50%ige Fibo des Verfalls in 2008 jedoch die Belastungen und insbesondere ein Bruch der Diagonalen aus steigenden Zwischentiefs seit November würde den Chart erneut verschlechtern.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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