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Aufsichtsbehörde, die nicht regulieren wird

12.03.2009  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Wie konnte es nur dazu kommen, dass eine große US-Bank, höchstwahrscheinlich JP Morgan Chase, den Silbermarkt, und den Goldmarkt, manipuliert? Warum wird es zugelassen, dass US-Banken in den Rohstoffmärkten spekulieren dürfen, wenn sie - mit fast allen Handelsgeschäften, die sie in Angriff genommen haben - schon ein derartiges Chaos angerichtet haben? Haben sie nicht schon genug Schaden angerichtet mit Subprime-Hypotheken und Credit Default Swaps? Warum sollten denn die Steuerzahler auch noch Rohstoffspekulation und Manipulation subventionieren? Wann haben die Aufsichtsbehörden aufgehört, die rechtlichen Bestimmungen durchzusetzen, wann haben sie die Seiten gewechselt und angefangen, das kriminelle Element zu verteidigen?

Antworten auf diese Fragen finden sich, verfolgt man die Nachrichtenströme, die staatlichen Angaben und die Korrespondenz zwischen CFTC und den verschiedenen Kongressabgeordneten und Senatoren (als Antwort auf Leseranfragen an die gewählte Vertreter). Ich danke allen, die dies schon getan haben, und ich lege all jenen, die die Aufsichtsbehörden und ihre gewählten Vertreter noch nicht kontaktiert haben, sehr an Herz, dies noch zu tun, da es wirklich etwas bringt. Ein klares Bild zeichnet sich ab. Lassen Sie mich die bisherigen Erkenntnisse präsentieren, denn ich verstehe sie.

Was den Silbermarkt angeht, gibt es hier schon seit vielen Jahren Manipulation. Richtig kriminell wurde es aber, als JP Morgan letzten März, auf Drängen der Regierung, Bear Sterns übernahm. Bear Stearns befand sich in Besitz einer großen konzentrierten Short-Position beim Silber, die dann von JP Morgan geerbt wurde. Zur Verteidigung von JP Morgan muss man sagen, die konzentrierte Silber-Short-Position wurde ursprünglich nicht von ihnen aufgebaut. Sie war Übergepäck aus der erzwungen Übernahme von Bear. Das Finanzministerium und die US-Notenbank gewährten Morgan Unterstützung und einigten sich darauf, dass Morgan für entstehende finanzielle Verluste und für kriminelle Verstrickungen in die Silbermanipulation nicht haftbar gemacht werde. Das Finanzsystem war zu der Zeit, als Bear Stearns Pleite ging, so schwach, dass ein Hochgehen des Silbermarktes verhindert werden musste. JP Morgan erhielt direkt vom Finanzministerium grünes Licht, um die Short-Position von Bear Stearns zu "managen" und zu kontrollieren.

Es ist zwar verständlich, dass JP Morgan der dringenden Bitte des Finanzministeriums nachkam - und die Vermeidung einer potentiellen Finanzpanik ist immer eine gute Sache - doch sind Paniken kurzlebige Ereignisse. Jetzt ist es schon ein Jahr her und die Manipulation ist immer noch in Kraft - sie ist sogar noch stärker als zuvor. Was als vorübergehende Linderung eines kurzfristigen Notfalls begann, hat sich zu einer langfristigen Weiterführung der Manipulation im Silbersektor entwickelt. Das ist in jeder Hinsicht falsch. Die USA sind eine Nation, die auf einem Rechtssystem basiert. Keiner steht über dem Recht. Weder das Finanzministerium, noch JP Morgan oder die CFTC. Sollten meine Feststellungen zutreffen, dann zeigt die bisher vergangene Zeit, dass hier vermutlich echte Kriminalität im Spiel ist.

Was die CFTC betrifft, so haben wir hier eine schwache Behörde, die unfähig ist, sich über eine Direktive aus dem Finanzministerium hinwegzusetzen. Sie hatten damals, als sie dem Transfer der konzentrierten Short-Position von Bear Stearns zu JP Morgan zustimmten, keine andere Wahl, als das Weiterbestehen des Manipulation im Silbermarkt zuzulassen. Übrigens hatte die CFTC schon versagt, als sie zuließ, dass Bear Stearns überhaupt erst eine konzentrierte Short-Position aufbauen konnte und dann über Jahre hinweg die Existenz einer Silbermanipulation leugnete. Sie hatten keine andere Wahl als weiter zu machen. Sie hätten dem Finanzministerium gar nicht die Stirn bieten können, selbst wenn sie es gewollt hätten.

Wie wird das also ausgehen - oder können JP Morgan, das Finanzministerium und die CFTC dieses Verbrechen noch unendlich lange weiterbestehen lassen? Keiner kennt die Zukunft, es wird aber nicht leicht für sie. Diese Angelegenheit kann nicht ruhig und geordnet aufgelöst werden, trotzdem muss und wird sie aufgelöst werden. Und sollten die Manipulatoren nicht die Ersten sein, die einen Rückzieher machen, so wird diese Schwindelei durch die zunehmenden Knappheiten im Großhandel für physisches Metall aufgelöst. Deswegen müssen Sie auch Silber besitzen. Aber Sie können noch mehr machen.

Ich bitte Sie noch einmal, die Aufsichtsbehörde und ihre gewählten Vertreter zu kontaktieren. Sie werden es nicht bereuen. Gibt es eine legitime Antwort auf die Frage, warum es Banken erlaubt sein sollte, in den Rohstoffmärkten zu spekulieren? Mit dem Geld der Steuerzahler, das dabei verfeuert werden kann. Bald wird der Senat einen neuen Chairman, Gary Gensler, als den neuen Chef der CFTC bestätigen. Wenn das passiert, bitte ich Sie, ihn wegen dieser Angelegenheit zu kontaktieren. Weil das Finanzministerium möglicherweise in dieses Verbrechen verwickelt ist, gibt es in der Zwischenzeit hier auch einen Link zur Hotline des Generalinspektors. Ich habe ihn schon kontaktiert. Das sollten Sie auch. Der Generalinspektor des Finanzministeriums heißt Eric Thorson. Sie können ihm gerne den Link zu diesem Artikel mitschicken.

hotline@oig.treas.gov


Weitere Kontakte:

Mdunn@cftc.gov
Wlukken@cftc.gov
Bchilton@cftc.gov
Jsommers@cftc.gov
Alavik@cftc.gov
Sobie@cftc.gov
Dean.payton@cmegroup.com
Jamie.dimon@jpmchase.com


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 10.03.2009 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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