2010: Gigantische Sturmwolken ziehen sich zusammen
26.01.2010 | Jim Willie CB
Das Jahr 2008 wurde von mir als das Jahr bezeichnet, in dem das System zusammenbricht. Ein öffentlicher Artikel beschäftigte sich mit den Problemen und er lag vor, noch bevor dieser Zusammenbruch im September 08 eintrat. Die Auswirkungen der vielen Zusammenbrüche, die verzweifelten Verstaatlichungen, das hastige Gedrängel, um die Finanzabwässer unter staatliche US-Hoheit zu stellen, die Erkenntnis, dass TARP ein riesiger Schmiergeldfonds für illegitime Bankenrettungen ist, die offiziellen Monetisierungspläne, welche einer Bond-Implosion vorgeschoben wurden und noch vieles mehr - all diese Dinge geschahen im Jahr 2009 wurden als Folgeerscheinungen markiert.
Jetzt sind wir im Jahr 2010 und wieder einmal müssen die Gefahren aufgezeigt werden. Ein Vorgeschmack darauf gab es im Mitte Dezember erschienenen Artikel "Staatliche Zahlungsausfälle: Der Kreis schließt sich". Hier wurde ein Teufelskreis weltweit eintretender staatlicher Zahlungsausfälle aufgezeigt, der in den Vereinigten Staaten begonnen hatte und in den Vereinigten Staaten zu Ende gehen wird. An dieser Stelle wird es keine spezifischen Prognosen extremer Ereignisse geben, sondern eine Liste, die eher als eine Art Sammelsurium dienen soll. Aus meiner Sicht stehen die Chancen 100:1, dass es innerhalb dieses Kalenderjahres zumindest zu einem extremen Ereignis kommt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass im Jahr 2010 mehrere dieser Ereignisse stattfinden, ist allerdings sehr hoch. Wichtig hierbei ist: Es drohen uns sehr, sehr viele extrem schädliche und höchst zerstörerische Ereignisse, die wie eine gigantische Ansammlung von Sturmwolken aufeinander treffen - inklusive auftretender Blitze. Erdnähere Typen sollten sich vielleicht eine große Menge Landminen vorstellen, die auf dem breiten Weg vor uns positioniert sind. Es wird zumindest ein paar Krater geben. Ein paar Finanzgebäude werden umgekippt. Große Veränderungen kommen - gerade hinsichtlich der globalen Machtstruktur. Diesmal steht mehr auf dem Spiel und ganze Nationen werden von Schuldausfall und nationalen Neuordnungen betroffen sein. Die sich allmählich ausbreitenden Folgen werden das globale Finanzsystem umformen.
Die Blinden, die Unzulänglichen und die Opportunisten versagen, wenn es darum geht, die Bedeutung des Dubai-Zahlungsausfalls oder des finanziellen Zusammenbruch Irlands auszumachen und abschätzen. Sie glauben allen Ernstes, diese Zusammenbrüche seien mit der dem kapitalistischen System innewohnenden Kraft bewältigt worden. Diese Schuldzusammenbrüche markieren das Fortbestehen der Kreditkrise, die uns nie verlassen hatte. Stattdessen wurde Bilanzbetrug legalisiert. Stattdessen ließ man zugestopfte toxische Bankenbilanzen zu. Stattdessen wurde die Finanzierung von Staatsschulden durch monetäre Ausweitung unterstützt, sprich durch Monetisierung. Stattdessen kam es auf breiter Linie zu Aktienverkäufen an Nichtswisser, die unfähig waren, Bilanzen zu lesen. Stattdessen wurden größere statistische Tricksereien bei der Erstellung von Wirtschaftsdaten eingebaut.
Auf US-amerikanischen Boden hat es nicht eine einzige Reform von Bedeutung gegeben, womit ein Anhalten der Kreditkrise garantiert ist. Keine maßgebliche Reduzierung in den US-Bilanzen für Eigenheimkredite. Keine Rückkehr der US-Produktion. Keine Liquidierung toter US-Banken. Keine Entfernung Goldman Sachs’ aus der Kontrollebene des US-Finanzministeriums. Keine Offenlegung der Ausgaben der US Federal Reserve in Höhe von über 1 Billion $. Keine Schritte zur Wiedereinführung des Glass Steagall Acts, um wieder eine Firewall zwischen den Finanzsektoren zu errichten. Keine Anstrengungen, um Bondbetrug im Billionen-$-Bereich rechtlich zu verfolgen. Keine Aufklärungsinitiativen, um Licht in die kriminellen Verbindungen bei Fannie Mae und AIG, jetzt unter staatlicher Schirmherrschaft, zu bringen. Kein Versuch, die Militärausgaben und endlosen Kriege in Zaum zu halten. Keine Bewegung bei der Schaffung eines Geldsystems, das mit einer anderen Währung funktioniert, als mit den schuldbeschriebenen 20 Mrd. $-Bezugsscheine.
Stattdessen rast das Finanzsystem immer tiefer in die Weimar-Kommerzwelt - mit noch mehr Kraft, Enthusiasmus und Unerschrockenheit. Schimmer noch, die meisten Schritte bestehen nur daraus, einfach größere Dosen dessen zu verabreichen, was die Probleme erst ausgelöst hatte - Schuldenüberlastung und exzessive monetäre Ausweitung. Doppelt schlimm: Im Zuge der meisten Reformen bekommen diejenigen noch größere Machtbefugnisse, die für diese Zusammenbrüche verantwortlich sind aber auch gleichzeitig mit der rechtlichen Verfolgung von Betrugsfällen betraut sind. Die Vereinigten Staaten werden international als ein Schurkenstaat wahrgenommen, der sich kopfüber Richtung Kommunismus bewegt, der von mächtigen Syndikaten geführt wird und deren bekannteste außenpolitische Strategie sich in militärischen Gerätschaften manifestiert.
Nicht ein Funken einer strukturell kapitalistischen Ausrichtung zeigt sich außerhalb von Asien - nicht annähernd. Wir sehen filzokratische Systeme im Westen, oder schlimmer noch, wir sehen Syndikatsysteme mit mutmaßlich kriminellen Verbindungen. Der Misskredit des Franchise-Zentralbankensystems wird vom Mainstream kaum wahrgenommen; der Mainstream spendet den monetären Druckerpressenbetreibern Beifall, ohne sich dabei bewusst zu werden, dass sich die Weimar-Kapitel wiederholen. Erst heute warf die New York Times die Frage auf, inwieweit die US Federal Reserve die nächste Vermögensanlagen-Bubble verhindern könnte, da sie auch schon die letzte verpasst hatte. Sie verpasst genau genommen alle Anlage-Bubbles, sie schafft sie selbst und streitet dann, während die Bubble wächst, deren Existenz ab.
Die markanten Zeichen einer gescheiterten Zentralbank sind ein dauerhafter 0%-Zins und starke Monetisierung, euphemistisch Quantative Easing getauft, so als wolle man ökonomisches Scheitern, indem man es hochgestochen benennt, wie ein wundersames Rezept vom Arzt klingen lassen. Wie wäre es denn mit dem Namen Economicus Moribundus für die US-Finanzreform oder Whisky Sinnflutus für das große Gelddruckprojekt der Geldpolitik?
Werfen wir einen Blick auf eine eher lange Liste potentieller Ereignisse. Dabei handelt es sich nicht um völlig übergeschnappte Aussagen. Jede besitzt eine kritische Masse an Wahrscheinlichkeit. Jedes Ereignis wird wie ein hässlicher, unnatürlicher Knospenspross auf verkohltem Land dargestellt und steht problemlos für ein Element des Paradigmenwechsels. Der globale Wechsel entgeht den führenden Amerikanern, den Pressennetzwerken und den Bürgern fast vollständig.
Ich erkläre mir das folgendermaßen: Sie leben innerhalb ihrer US-Wahrnehmungssphäre und achten so gut wie nie auf Dinge, die den US-Dollar betreffen. Sie betrachten ihn vielmehr als konstanten Faktor - eine ziemlich irrige Annahme. Die folgende Liste enthält Themen, die oft als heilig betrachtet werden, was an der Unantastbarkeit und Schwervergänglichkeit von Staatsregierungen und deren Schulden liegt. Das Ereignis in nächster Nähe zu den Vereinigten Staaten ist die Zerstückelung Mexikos - Griechenland auf Steroiden und Kokain, wobei Temperatur und Gewalt hochgedreht wurden. Hier wurden Rechtsstaatlichkeit und Militär kompromittiert und infiltriert. Es wird ein knappes Rennen zwischen den USA und Mexiko in der Frage geben, welche Nation stärker von kriminellen Syndikaten überrannt wird. Der Unterschied liegt aber darin, dass es sich in den Staaten um White-Collar-Kriminalität handelt und nicht wie in Mexiko um gewalttätige Kriminalität.
Die folgenden Ereignisse werden aus potentiell drohende Desaster dargestellt, welche sich über das gesamte Spektrum erstrecken, jedes findet seine Auslöser in zahlreichen Bereichen. Hierbei handelt es sich um potentielle Desaster, die nicht als Prognosen präsentiert werden, sondern eher als Liste, die zeigt, vor welchen üblen, zerstörerischen Ausbrüchen man auf der Hut sein sollte. Sie haben einen deutlich geopolitischen Anstrich, denn der Paradigmenwechsel soll hier wieder im Blickfeld stehen; er bringt gewaltige Veränderungen in Umfeld sich ändernder Machtverhältnisse. Der gemeinsame Nenner aller folgenden Ereignisse: Sie sind die Mittler einer Änderung der systemischen Spielregeln. Die Welt wird mit dem Eintreten jedes einzelnen dieser Ereignisse umgeformt. Sie sind nicht der Wahrscheinlichkeit nach geordnet, denn bei ihnen allen besteht ein sehr deutliches Eintrittsrisiko und sie sind untereinander in erschreckendem Maße verbunden.
Jedes einzelne würde beim Eintreten gewaltige Schäden, Störungen und Verwüstungen anrichten. Zu erwähnen wäre zudem Folgendes: Mit dem Eintreten von ein oder zwei Ereignissen könnten auch andere Ereignisse über eine chaotische oder opportune Kettenreaktion (in Form eines Dominoeffekts) ausgelöst werden. Schauen Sie zum Beispiel, wie der Dubai-Schuldenausfall zu Herabstufung der Staatsschulden Griechenlands führte - wobei es zwischen diesen Ereignissen keine Verbindung gab, außer vielleicht, dass einige griechische Statuen Empfangsräume in Dubai zierten. Die Folgewirkungen werden ein ganzes Jahr zu spüren sein, so wie bei Lehman, Fannie Mae und AIG in den Vereinigten Staaten, so wie Northern Rock, die Royal Bank of Scotland und Lloyds in England. Die Zündschnüre brennen und jetzt kommen konstant Negativereignisse. Der Prozess hatte nie aufgehört, nur in der Wahrnehmung hatte er aufgehört. Dieser Prozess kann nur enden, wenn es zu Liquidation und Reform kommt. Und keines von beiden zeichnet sich auch nur entfernt ab.
Nutzen Sie die folgende Skala zur Abschätzung von Risiko- und Folgegrad. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses wird als Prozentzahl angegeben (0% - die niedrigste, 100% steht für Gewissheit). Die Auswirkungen eines jeden der erwähnten Ereignisse wären in Tat sehr groß, extrem und gefährlich. Aus vielen verschiedenen Quellen stammen Listen mit extremen Ereignissen für das neue, aktuell laufende Jahr - eine Tradition. Viele Überseinstimmungen gibt es bei denjenigen, die vorausdenken und nicht den herkömmlichen Routinen nachgehen sprich diejenigen, die keine neue und immer weniger glaubwürdige Schicht der Täuschung über die derzeitigen Verhältnisse legen. Zur der meiner Meinung nach besten all dieser Quellen gehört der Business Insider. Dank ergeht auch an meinen eigenen Kollegenkreis und an meine Vertrauten, von denen einige der aufgelisteten Ereignisse stammen.
Extreme Warnungen für extreme Zeiten
Die Saudische Königsfamilie fällt
Die saudiarabische Königsfamilie könnte die Regierungskontrolle an die islamischen Fundamentalisten verlieren und wird ersetzt. Scharen ehemaliger Angehöriger des Königshauses fliehen bepackt mit Hunderten Milliarden $ in Vermögensanlagen, was Erinnerungen an den Schah von Iran wachruft. Störungen und Instabilität breiten sich über den gesamten persischen Golf aus. Rigoroses Vorgehen der fundamentalistischen Gruppen in anderen Golfnationen lädt zu Gegenmaßnahmen ein. Die Besatzungskräfte im Irak sind erneutem Widerstand ausgesetzt. (Wahrscheinlichkeit: 20%)
China erlangt volle Einsatzmöglichkeit seiner Kriegsflotte
Das chinesische Militär könnte Flugzeugträgerstärke mit drei Trägerkampfgruppen erreichen. In Expertenkreisen wird die Marine dann hochseetauglich (blue water capability) genannt. Mit diesem Potential, und dazu zählt auch die Möglichkeit von Langstreckenangriffen, wird das Mächtegleichgewicht in Asien verschoben. Folglich wird es eine Entwicklung hin zu einer Verschiebung von Allianzen mit Schlüsselnationen geben, die dem Westen als loyal gelten. Bestimmte strategische Punkte werden an Bedeutung gewinnen, die Straße von Malakka, der Panamakanal, der Suezkanal, der Bosporus, die Zugangswege zur Beringsee, Australien und Südamerika. (Wahrscheinlichkeit: 30%)
Russland stoppt Erdgaslieferung an Osteuropa
Russland könnte in einen schweren Streit mit den osteuropäischen Staaten geraten, besonders mit der Ukraine, und die Zuleitung von Erdgas unterbrechen. Im Zentrum des Streits steht die Rückkehr der unabhängigen Fraktionen zur russischen Gemeinde, deren Ausstieg von den Vereinigten Staaten unterstützt und durch die vielen Farbenrevolutionen motiviert wurde. Gefangen in der Mitte, am der Ende der Zuliefererkette, liegt Zentraleuropa, dessen Verbindungen zu den Russen, gefestigt durch die Deutschen, gesund und kräftig bleiben. Später schmiedet Russland eine Allianz mit Zentraleuropa, die eine gewisse Stabilität bringt, denn es wird erkannt werden, dass sich Russland zum mündigen Friedenstifter entwickelt hat, was auch in späterer Zeit Folgen haben wird. (Wahrscheinlichkeit: 50%)
Staatlicher Schuldausfall Griechenlands
Die Folgen wären große Probleme für die übergeordnete Europäische Union, die sich sicher aufspalten wird. Deutschland lässt los, begleicht Griechenlands Schulden nicht, versucht diesen Sachverhalt aber durch minimale Beihilfeangebote glaubwürdig von sich zu weisen. Eine Kettenreaktion beginnt, die die anfälligen Nationen erreicht. Portugal, Italien und Spanien werden mit diesem Ereignis ins Wanken geraten und schon bald eigene Schuldausfälle erleiden, wenn ihnen nicht geholfen wird. Selbst Frankreich erleidet die Schmach eines Schuldenausfalls, doch am Ende hilft Deutschland Frankreich, anders als den PIGS-Nationen. Die Krux ist jedoch, die Umschuldung zu refinanzieren, was nicht gelingt. Die Zinserträge für die nicht-deutschen EuroBonds steigen so stark an, dass sich eine Aufspaltung der Euro-Währung nicht mehr vermeiden lässt und ein Nordischer Kerneuro entsteht. Die zahlungsunfähigen Nationen kehren wieder zu ihren ehemaligen Währungen zurück, die massive Entwertungen erleiden. (Wahrscheinlichkeit: 80%)
Der Staat Mexiko scheitert:
Die Bedingungen in Mexiko könnten voll und ganz ins Licht der Öffentlichkeit rücken und zum allgemeinen Diskussionsgegenstand werden. Alles steht und fällt mit zwei Faktoren: Der Aufstieg der Drogenkartelle in die nationalen Kontrollebenen ist in vielerlei Hinsicht schon in den globalen Medien präsent. Der unerwartete Netto-Rohölimport, der die nationalen Finanzen ruiniert, ist noch nicht in den globalen Medien präsent. Die erste Tatsache wurde verstanden, aber der Verlust der Ölexporte wird für die Nation völlig überraschende Folgen haben. Dann wird die Hyperinflation in Mexiko zuschlagen, da das Land Geld druckt, um die Ausfälle im Staatshaushalt zu stopfen. Die Folge ist Chaos auf zahlreichen Ebenen. Die Raffinerien im Süden der US sind von Ausfällen betroffen. (Wahrscheinlichkeit: 70%)
Kreditkrise: Rückfall trifft US-Banken
Die Vereinigten Staaten könnten einen Rückschlag der Kreditkrise und eine zweite Runde von Bankenzusammenbrüchen, Schuldausfällen, institutionellen Liquidierungen, Sterben von Großunternehmen und Marktstörungen erleiden. Der nahe liegende Grund ist die Differenz und das Fortschreiten des Verfalls im Immobiliensektor, der gerichtlichen Zwangsvollstreckungen und der Ausfälle im gewerblichen Sektor. Zahlreiche Bankenanalysten reiten nach wie vor auf dem Verlustrisiko bei gewerblichen Hypotheken herum, denn hier wurde bisher 40% Verlust gemacht, was jedoch bislang durch falsche Bilanzierungsregeln verdeckt wird. Geschädigte Assets liegen als Vermögensanlagen in den Banken.
Einer der Auslöser könnte ein Rückzug der US Fed aus den Stützungsaktionen für Hypotheken-Bonds sein, zusammen mit einer gewaltigen Abwärtswelle bei den Immobilienpreisen durch die Option-ARM-Hypotheken. Ein Lösungsvorschlag wurde angebracht, demzufolge die US-Regierung Immobilienbestände im großen Stil aufkauft und Fannie Mae zum offiziellen Hausherr wird. Die Versorgungskette ist in extremer Art und Weise zerborsten, denn der Handel mit Commercial Papers kommt zum Stillstand und eine tiefere Rezession macht sich breit. (Wahrscheinlichkeit: 40%)
USA: Plötzliche Störung der Versorgungskette
Die wirtschaftliche Versorgungskette könnte an ihren beiden Hauptschwachpunkten lahmgelegt werden. Die Finanzkreditlinien sind an den stark angeschlagenen Markt für Geldmarktpapiere gebunden. Der eigentlich greifbare Angebotsoutput kommt aus der Industrie, die aber hat mit dem Kreditfluss, instabilen Preisen, Regulierungslasten, Arbeitskräftemangel und eingeschränktem Metallangebot zu kämpfen. Bestimmte LKW-Transportunternehmen haben schon dicht gemacht. Benzinraffinerien arbeiten unter ihrer Kapazität von 1990. Das Ölangebot aus Mexiko wird bald zu Ende gehen. Der Mangel an ausgebildeten, qualifizierten und erfahrenen Arbeitern ist chronisch. (Wahrscheinlichkeit: 40%)
Fannie Mae wird als Schmiergeldfonds, toxischer Bondhafen und Objekt großer krimineller Betrugsvertuschung enttarnt:
Nach dem Durchsickern geheimer Informationen werden Rufe nach weiteren Ermittlungen durch den Kongress laut, welcher den Hypotheken-Bond-Betrug und vergangene Plünderungen durch Präsidenten untersuchen soll. Gleichzeitig wird an verschiedenen Stellen Alarm geschlagen; es heißt, die US-Regierung beherberge ein Schwarzes Loch, das mit Sicherheit zusätzliche 2 Billionen $ kostet, vielleicht sogar bis zu 4 Billionen $. Die Aussicht auf eine US-Regierung, die wegen allgemeiner Ausfälle künftig als Immobilieneigentümer auftreten könnte, wird zum Erscheinen von Untersuchungsberichten und zu sehr genauen Kontrollen führen und sogar zu lautstarken Protesten jüngerer Mitgliedern des Kongress. Die unbegrenzten Kreditlinien zur Deckung der Schuldensicherheiten der US-Agencies haben auch den hässlichen Effekt, dass die Schuldenlast des US-Finanzministeriums stärker wahrgenommen wird - in der globalen Wahrnehmung wird die eigentliche Schuldenlast um 50% steigen. Schuldausfall wird ein Thema. (Wahrscheinlichkeit: 40%)
Die wahre 9-11-Story kommt heraus:
Die düstere Geschichte könnten zusammen mit vielen Teilnehmern enthüllt werden. Keinen weiteren Kommentar, außer vielleicht, dass die Nation in ihrer Reaktion dann tief gespalten wäre und internationale Isolation folgen würde. Diejenigen, die profitierten, werden zum Objekt strenger Prüfung, Kritik und Nachforschungen. Die Aufmerksamkeit wird sich dann auf die Schweingrippe richten und auf die globalen Co²-Zertifkate - beides wird von den strengen Augen europäischer Untersuchungen verfolgt. (Wahrscheinlichkeit: 20%)
Der Iran wird angegriffen:
Angriffe auf die Atomeinrichtungen des Landes und andere Ziele werden zu großen Kontroversen führen. Die Kontroverse wird von vereinzelten, unbestätigten Berichten angeheizt, denen zufolge verschiedene Nationen involviert sind. Vergeltungsschläge seitens Russland und China, lange angekündigt, werden auf versteckten Wegen kommen, die man bis jetzt noch nicht voll und ganz begreift. In Folge dessen müssen sich die Banken im Nahen Osten der strengen Prüfung durch verschiedene Global Player unterziehen müssen - ganz besonders durch einen Alliierten der USA. (Wahrscheinlichkeit: 10%)
Japan erleidet eine Finanz- und Wirtschaftskrise:
Eine Rezession könnte sich breit machen, die auf die Finanzmärkte überspringt. Sinkender Exporthandel wird die Handelsüberschüsse schon lange aufgehoben haben. Die Zinserträge auf japanischen Staatsanleihen werden dann mit 2% oder 3% steigen. Durch die Umkehr des Yen-Carry-Trades wird der Yen schließlich stark, um 20% bis 30%, ansteigen. Ihr Exporthandel wird fast zum Stillstand kommen und große Bankenkonglomerate werden ihre Insolvenz verkünden. Dann greift China ein. (Wahrscheinlichkeit: 40%)
Großbritannien erleidet eine Herabstufung seiner Staatsschulden:
Das Vereinigte Königreich könnte dann die erste große Industrienation sein, die ihr hohes Kreditrating einbüßt. Die Zinserträge auf den UK-Gilt werden dann in einem Lauf auf über 6% steigen. Die Gefahr eines staatlichen Zahlungsausfalls wird diskutiert. Das Britische Pfund fällt, was perverserweise dem US-Dollar helfen wird. Die Schockwellen breiten sich auch auf das Finanzzentrum Wall Street aus. Später wird auch das US-Finanzministerium, aufgrund der eigenen Herabstufung und hoher Ausfallrisiken, strengen Prüfungen unterzogen werden. (Wahrscheinlichkeit: 50%)
Die Abschaffung einiger Zentralbanken wird zum Thema:
Im Zentrum dieser Debatte würde die Rolle der Zentralbanken bei der Entstehung von Vermögensanlagen-Bubbles stehen und schließlich würde auch das fehlerhafte Wesen von Geld per se thematisiert. Analysten würden anführen, Geld verfüge über keine Verbindungen zu und Absicherung durch Vermögenswerte. Trotzdem wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die Abschaffung der Zentralbanken unpraktisch ist, da Liquidierung von Schulden und ein Ausputz nicht ohne globale Depression geschehen kann. Im Hintergrund laufen ausufernde Diskussionen inwieweit Syndikate involviert sind und wie hoch das Risiko eines Gegenschlags durch geheime Bankerorganisationen. (Wahrscheinlichkeit: 10%)
In China geht es chaotisch zu:
Sinkender Exporthandel, zusammenstürzende Bankenreserven, leere Geschäftshäuser, steigende Arbeitslosigkeit, stillgelegte Fabriken, eingestellte Bauprojekte und eine nervöse Bevölkerung würden zu einer nationalen Krise beitragen, die, im Umfeld von Pressekontrollen, kaum ausgesprochen wird. Bewaffnet mit einer Kriegskasse voller Reserven im Umfang von 2500 Milliarden Dollar beginnt China nun, seine Anlagen in materielle Rettungsaktionen, Hilfen und Sozialmaßnahmen umzuwandeln. Die chinesische Krise löst dann einen globalen Abverkauf von US-Staatsanleihen aus. Wie ein Sprössling des Chaos beginnt die Kolonisierung Amerikas, denn China löst seine US-Agency-Hypotheken-Bonds ein. China macht Gebrauch von seinem Enteignungsrecht und wandelt die Bonds in Immobilien- und Grundstückseigentum um. (Wahrscheinlichkeit: 20%)
Starker Anstieg der Lebensmittelpreise in den USA:
Offizielle Ernteprognosen könnten im scharfen Kontrast zu realen Ernteausfällen stehen und schwere Engpässe in diesem Sommer könnten folgen. Da die USA der größte Nahrungsmittelproduzent sind, wird sich diese US-Krise global ausbreiten. Die "deCarbonnel-Bedrohung" (marketskeptics) wird erkannt, wenn ausländische Nationen US$-Vermögensanlagen verkaufen, um den Kauf von Nahrungsmitteln zu finanzieren. Als Käufer von notleidenden Agrarbetrieben und Land stürzt sich China ins Kampfgetümmel (und ihnen wird Profitnomadentum unterstellt). (Wahrscheinlichkeit: 80%)
Nicht enden wollende Gerüchte, J. P. Morgan hätte gigantische Verluste bei Kreditderivaten gemacht:
Die langsam steigenden Zinserträge für langfristige US-Staatsanleihen könnten J.P. Morgan schwere, schmerzliche Verluste zufügen. Der Umstand, dass sie Zins-Swap-Kontrakt missbraucht haben, wird für Diskussionen sorgen. Die Monetisierung von US-Staatsanleihen wird für Diskussionen sorgen. Die Frage, inwieweit die US-Regierung ihre Schulden und Nebenschulden (verborgen) noch kontrollieren kann, wird für Diskussionen sorgen. Man wird sogar Bond-Betrug in der geheiligten Hallen J. P. Morgans diskutieren. Um die Verluste decken zu können, wird die monetäre Inflation außer Kontrolle geraten - ein sinkender Dollar ist die Folge, der den DX-Dollar-Index mit unter die 70er Marke nimmt. (Wahrscheinlichkeit: 40%)
Die Londoner Metallbörse schließt:
Die ehrwürdige London Bullion Market Association könnte schließen, sie wäre nicht mehr in der Lage, Goldforderungen zu begleichen. Die verschiedenen Stories bezüglich unorthodoxer Praktiken an der Londoner Metallbörse im Monat Dezember wird es nach wie vor geben - wie zum Beispiel die Barbegleichung von Goldkontrakten oder die übergroße Nachfrage nach Goldlieferungen hauptsächlich durch chinesische Körperschaften aber zunehmend auch durch Schweizer oder aber die Begleichung von Goldkontrakten durch Anteile am Street Tracks GLD … und noch viel mehr.
Genaue Kontrollen mit Probeentnahmen bei Großlieferungen gehören seit dem Aufkommen der Wolfram-Story zum Standard - eine indirekte Bestätigung, die häufig übersehen wird. Die Lieferkette über Zwischenhändler bricht plötzlich zusammen, denn auch sie verfügen über kein physisches Gold mehr, das sie der LMBA liefern könnten. Unternehmen schließen. Gerichtsprozesse werden angestrengt. Strafverfolgung beginnt. Vertreter des mittleren Managements werden verhaftet. Manche machen von der Kronzeugenregelung Gebrauch. Die Goldpreise gehen in eine Phase der extremen Konfusion über, wobei die Diskrepanz zwischen Papiergoldpreis und physischem Goldpreis riesig ist. (Wahrscheinlichkeit: 70%)
Gold & Silber im neuen Jahr
Jetzt haben wir, wie nach einer stürmischen Nacht, ein neues Jahr - vergleichbar mit einem neuen Markt mit neuen Perspektiven. […] Die wichtigsten Faktoren, weshalb Gold überhaupt innerhalb seines kräftigen Aufwärtstrends steigt, sollte man klar im Auge behalten. Sie haben sich nicht geändert. Ein Ende der staatlichen Ausgaben in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Europa und Japan ist nicht in Sicht. Es ist in keinster Weise zu aussagekräftigen Reformen gekommen, und es existiert mit Sicherheit keine Lösung, außer man meint, das Auspolstern der Bankerbilanzen mit Steuergeldern wäre eine Vorbedingung für eine Lösung. Nur hastiges Gerammel, um das Geldangebot anwachsen zu lassen, Staatsdefizite zu generieren und die Bilanzen der Zentralbanken auszuweiten. Die realen, inflationsbereinigten Geldbeschaffungskosten sind negativ. Die offiziellen 0%-Sätze gehören zum festen Inventar, denn die Zentralbanken machen einen immer inkompetenteren Eindruck, wenn sie deren Fortbestehen rechtfertigen müssen.

Schauen Sie sich die deutliche Umkehr seit Anfang Januar an. Die langfristigen Durchschnitte bleiben, trotz der orchestrierten Dezemberkorrektur, im Aufwärtstrend. Die Investitionsnachfrage schießt in die Höhe, was kaum in der westlichen Presse erwähnt wird. Das breite Band für die Silberpreise deutet auf einen kräftigen Preisanstieg in Richtung 20 hin, sobald die neue Aufwärtsphase einsetzt. Sie hat schon begonnen. Das turbulente Jahr 2010, das sich durch wenigstens ein paar der oben genannten kritischen Ereignisse auszeichnen wird, wird die Gold- und Silberpreise steil ansteigen lassen.
Diejenigen, die den Mainstream-Medienrummel im kommenden Monat Glauben schenken, werden es bereuen, nicht eingestiegen zu sein. Dies wird das Jahr großer Krisen werden, die das Antlitz der globalen Finanzstruktur verändern. Man wird sich der Schulden entledigen, wie man sich einem abgebrannten Vegas-Zocker entledigt. Papiergeld wird man wegwerfen wie die Zeitung von gestern. Jetzt wo der Ölpreis bei fast 83 $ pro Barrel steht, wo sind die Deflationisten-Schwachköpfe? Sie habe einige der Goldinvestoren dazu gebracht, vor dem Schub auszusteigen, der Gold von 900 $ auf 1200 $ brachte. Nur für ihre Spiegelbilder werden sie zu Legenden.
Der Rohölpreis könnte in den kommenden ein, zwei Monaten durchaus etwas sinken, da Unmengen beladener Tankerschiffe auf dem Meer warten. Aber Gold und Silber werden ihren kräftigen Aufwärtsschub fortsetzen, denn die Pervertierung des Geldes ist zu einem verzweifelten, allgemeinen, globalen Programm geworden. Die meisten großen Währungen stehen vor ernsthaften Entwertungen. Dies ist die große Chance, auf die Edelmetalllokomotive - nach kurzem Hangarstop - aufzuspringen. Die Ziele für Gold liegen bei 1375 $ und für Silber bei 22,25 $ pro Unze.

© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com
Der Artikel wurde am 06.01.10 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.