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Gold statt Dollars: Erste Anzeichen für die Neuordnung des Währungssystems

20.10.2016  |  Jim Willie CB

Der Welthandel war nun bereits das zweite Quartal in Folge rückläufig. Grund für das Jahrzehnt der Stagnation in der industriellen Produktion der Vereinigten Staaten, Japans und der Europäischen Union sind "Financial Engineering", die Immobilienblasen, Kriege und seit Neustem auch die destruktiven geldpolitischen Maßnahmen, insbesondere die als quantitative Lockerungen bezeichneten Programme zum Kauf von Anleihen. Das sind keine Wirtschaftsimpulse, sondern Kapitalzerstörer.

Der Westen umfasst einige Länder, deren Wirtschaft stark auf der Industrie beruht und die kaum mehr als hochentwickelte Nationalökonomien bezeichnet werden können. Diese laufen Gefahr nach einer Generation des Outsourcings, der Spekulationsblasen und des Finanzbetrugs auf den Status von Entwicklungsländern abzurutschen, sobald im Rahmen eines finanziellen Systemneustarts eine neue Währungsordnung etabliert wird.

Das Centraal Planbureau (CPB), ein niederländisches Institut für wirtschaftliche Analysen, welches Teil des Wirtschaftsministeriums ist, hat kürzlich seine vorläufigen Daten zum weltweiten Warenhandel veröffentlicht. Demnach stieg das Handelsvolumen im Juni um 0,7%, nachdem es im Mai 0,5% gesunken war.

Im Vergleich zum Vorjahr waren die Zahlen unverändert, lagen jedoch unter dem Handelsvolumen vom Dezember 2014. Im Quartal wurde insgesamt ein Rückgang um 0,8% verzeichnet. Somit schrumpfte das Handelsvolumen bereits das zweite Quartal in Folge. Die Weltwirtschaft steckt zweifellos in einer starken Rezession. Seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers wurden keinerlei positive und konstruktive Gegenmaßnahmen oder gar richtige Reformen durchgeführt. Nicht eine einzige. Man hat es nicht einmal versucht.

Schlimmer noch, das CPB hat auch seine Handelsdaten der letzten Jahre nach unten korrigiert. Die neuen, aktualisierten Werte zeichnen das Bild einer deutlich schwächeren Erholung des Welthandels in der Zeit nach der Finanzkrise als die ursprünglichen Daten, die um 2-3% gesenkt werden mussten. Selbst der IWF spricht von einem Klima des stagnierenden Wirtschaftswachstums. Ein Großteil der westlichen Daten ist dabei Müll, der nur auf Geheiß der neokonservativen Machtkreise im positiven Bereich liegt.

Der folgende Chart zeigt den World Trade Monitor Index des CPB. Die blaue Linie repräsentiert die alten, im Juli 2015 veröffentlichten Daten, die rote Linie die neuen, korrigierten Daten. Beachten Sie hier die erschreckende Anpassung der Zahlen um -4,4% zum Höchststand des globalen Handelsvolumens im Dezember 2014 und die aktuellen Werte vom Juni 2016. Diese bestätigen einen allgemeinen Konjunkturabschwung von rund 1,0%, der in krassem Widerspruch steht zur widersinnigen orwellschen Propaganda von einer schleppenden Erholung, die zum Trommelschlag der Mainstreammedien gebetsmühlenartig wiederholt wird.

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Der Welthandel reflektiert auf direkte Weise den Zustand der Herstellungsindustrie. Dienstleistungen werden nicht rund um den Globus verschifft. Wenn eine Beratergruppe in ein anderes Land fliegt, zählt das genauso wenig zum Welthandel wie die Tourismusbranche. Fertigprodukte, Rohmaterialien und Zwischengüter (z. B. Autobauteile) werden dagegen regelmäßig verschifft. Die industrielle Produktion, mit Ausnahme der Bauindustrie, ist der Schlüssel zu den Handelsstatistiken.

Für die hochentwickelten Wirtschaftsräume ist der derzeitige Trend entsetzlich. Die globale industrielle Produktion, ohne Einbeziehung der Bauindustrie, ist im Juni um 0,6% gestiegen, nachdem sie im Mai 0,3% gesunken war. Der Index für die Industrieproduktion der fortschrittlichen Volkswirtschaften ist auf 102,5 geklettert, liegt damit jedoch unter dem Stand vom Januar, als ein Wert von 103,4 verzeichnet wurde. Dieses Niveau erreichte der Index nach der Finanzkrise bereits im Dezember 2012. Die Industrieleistung bleibt zudem weiterhin hinter den glorreichen Zeiten vor der Finanzkrise zurück, als der Index im Februar 2008 mit 107,8 seinen absoluten Spitzenwert erreichte. Die globale Rezession ist allzu offensichtlich, wird jedoch vehement geleugnet.

Im Moment liegt der Index wieder fast exakt auf dem Niveau vom April 2006, kurz vor dem Kollaps von Lehman und der nachfolgenden Krise. Die Welt musste ein volles Jahrzehnt der Stagnation ertragen, ohne dass auch nur der geringste Versuch unternommen wurde, die Situation geradezurücken oder Reformen einzuleiten. Das Bankensyndikat blieb währenddessen an der Macht. Setzen sie die rosarote Brille ab.



Nehmen Sie die Initiative zu Sparmaßnahmen, die von der US-Regierung wieder aufgegeben wurde, eine Portion Sozialhilfe (auch bekannt als QE) für die am Leben gehaltenen, insolventen Großbanken, die dringend liquide Mittel benötigen, und den Ausbau des Sozialstaates; streuen Sie dann ein paar Konfliktherde aus Nahost darüber und verrühren Sie das Ganze mit dem permanenten Kriegszustand. Fertig gebacken ergibt das keinen wirtschaftlichen Wiederaufschwung. Über diesen wird nur geredet.

Die Rezession hat die Vereinigten Staaten, Japan und die Eurozone in unterschiedlichem Maße getroffen. Einige andere sogenannte Industriestaaten (mit einer fortschrittlichen Wirtschaft) konnten ihre Leistung gegenüber der Zeit vor der Finanzkrise erhöhen. Insgesamt hat sich die industrielle Produktion jedoch in Richtung der Schwellenmärkte verschoben, wo man schon seit vielen Jahren aus der billigen Arbeitskraft Kapital schlägt, so wie im Paradebeispiel China. Schon vor Jahrzehnten begann ein breites Spektrum von US-amerikanischen und schließlich auch europäischen und japanischen Unternehmen damit, die Produktion in Schwellenländer auszulagern. Deren Industrieleistung ist in dieser Zeitspanne daher sprunghaft angestiegen.

Nach der Finanzkrise verstärkte sich dieser Trend noch, weil die Unternehmen in den USA, in Europa und in Japan ihre Anstrengungen zur Verlagerung der Produktion ins Ausland verdoppelten. Dabei nutzten sie das billige Geld, das die US-Notenbank ihnen zur Verfügung stellte, indem sie die Zinsen auf fast 0% senkte, wo sie seit sieben Jahren geblieben sind. In einem Punkt ist jedoch extreme Vorsicht angemahnt:

Die Gesamtschulden der Schwellenländer in US-Dollar betragen zwischen 5 Billionen und 9 Billionen Dollar, je nachdem, welche Staaten man in die Definition mit einschließt. Manche Schätzungen gehen von noch höheren Werten aus. Die Einhaltung der Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit diesen Schulden steht auf der Kippe, denn die Währungen der Schwellenländer verzeichnen Wertverluste und ihre Einnahmen aus dem Rohstoffexport, einschließlich des Verkaufs von Rohöl, sind rückläufig. Danke, liebe Wolf Street, dass ihr dazu euren Beitrag geleistet habt.


Hanjin: Die Schifffahrt in der Krise

Der 31. August sollte in den Kalendern vermerkt werden. An diesem Tag musste die globale Frachtschifffahrt das bislang größte Opfer verzeichnen, als die südkoreanische Reederei Hanjin Shipping Co. Ltd einen Antrag auf Konkursverwaltung stellte, nachdem sie die Unterstützung der Banken (bzw. den nötigen Kreditrahmen) verloren hatte. Die Assets der Reederei wurden eingefroren. Zahlreiche Häfen von Spanien bis nach China verweigerten die Zusammenarbeit mit den koreanischen Frachtern.

Hanjin ist das größte Frachtunternehmen Südkoreas und die siebtgrößte Container-Reederei der Welt. Sie betreibt über 70 Linienschiffe und transportiert jährlich mehr als 100 Millionen Tonnen Frachtgut rund um den Globus. Zur Flotte des Unternehmens zählen rund 150 Containerschiffe und Massengutfrachter. Hanjin verfügt in den USA, in Europa, in Südostasien und in Westasien über vier regionale Zentralen und beschäftigt weltweit knapp 5.000 Angestellte. Für ihr erstklassiges, weltumspannendes Logistiknetz betreibt die Reederei mehrere bedeutende Häfen. Andere Frachtunternehmen werden im Zuge der Pleite ebenfalls Schiffbruch erleiden. Selbst der Branchenführer Moller-Maersk steckt in Schwierigkeiten und zieht eine Neustrukturierung in Betracht.

Die Hanjin-Krise verursacht den Importeuren in den USA neue Kopfschmerzen. Die Container beginnen sich zu stapeln, während gleichzeitig Engpässe drohen. Die ungenutzten Transportbehälter verstopfen das gesamte System. Die Verwirrung ist allgegenwärtig und Notfallmaßnahmen werden gegeneinander abgewogen. Ein System aus Abladepunkten für die leeren Container ist im Gespräch.

Die Insolvenz der Hanjin Shipping Co Ltd bringt Konsequenzen für die Importeure mit sich, die Güter von den asiatischen Produktionsstätten zu den westlichen Märkten transportieren. Die Hafenanlagen sind überfüllt, während gleichzeitig nicht genügend Frachtschiffe verfügbar sind, sodass die Container zum Teil über den Landweg mit Hilfe von LKWs und Güterzügen transportiert werden.

Hanjin besitzt und verschifft als weltweit siebtgrößte Container-Reederei mehr als eine halbe Million Container. Viele davon stehen derzeit ungenutzt in den Häfen und in den LKW-Höfen der Speditionsunternehmen herum oder blockieren Frachter, die dadurch nicht zum Transport anderer Waren genutzt werden können. Die Pleite von Hanjin wird noch weitere Folgen nach sich ziehen. Da dem Unternehmen die nötigen Finanzmittel fehlen, ist derzeit Frachtgut von Unternehmen wie HP Inc., Home Shopping Network und Samsung im Wert von 14 Milliarden Dollar gestrandet.

Ein Großteil davon befindet sich auf über 100 Schiffen noch auf See, weil die Frachtverlader, Schlepperbetreiber und Häfen sich weigern, für Hanjin zu arbeiten, wenn sie nicht im Voraus bezahlt werden. Ihnen ist bewusst, dass sie andernfalls das Risiko eingehen, ihr Geld nie zu sehen.

In den letzten Wochen haben die Betreiber der Umschlagplätze in den kalifornischen Häfen von Long Beach und Oakland sich geweigert, leere Container anzunehmen. Viele in der Industrie bezweifeln, dass Hanjin die Lagerkosten zahlen würde, was zu einem wachsenden Rückstau leerer Container sowie der Schiffe geführt hat, auf denen die ungenutzten Behälter stehen. Tausende Container von Hanjin sind auf den Frachtern gestrandet und stehen nicht zur Verfügung. Doch vielleicht können all die sich stapelnden Container ja zu schicken Wohnungen umgebaut werden, wie in Detroit. Vielleicht kann man eine Lego-Stadt daraus bauen.

Vereinfacht gesagt: Wenn auf einem Container das Logo von Hanjin zu sehen ist, gibt es auf dieser Welt keinen Platz für ihn. Eine mittelfristige Lösung stellt der Vorschlag zur Einrichtung von Drop-off Points dar, wo die Container nach der Löschung der Ladung abgegeben werden können. In South Carolina diskutieren die Führungskräfte der Frachtschifffahrt über einen Sammelbereich, in den die leeren Container gebracht werden könnten, damit die Schiffe wieder frei werden. Eine weitere mittelfristige Lösung wäre der Kauf der Container durch die Eigentümer des Frachtguts, denn dies würde rechtliche Unklarheiten beseitigen. Hier könnte sich ein neuer Nischenmarkt bilden.

Die globalen Lieferketten sind nach der Insolvenz der größten koreanischen Reederei paralysiert, die Assets sind innerhalb des Systems eingefroren. Östliche (asiatische) Riesenkonzerne sind nicht too big to fail, sie werden nicht verhätschelt und dann gerettet (wie im Westen). Hyundai Merchant Marine wird vielleicht einige von Hanjins diversen Vermögenswerten aufkaufen.




Versteckte Probleme beim Zahlungsverkehr in US-Dollar

Der durch Hanjin verursachte Stillstand in der Frachtschifffahrt weist einige verdächtige Elemente und Nuancen auf. Vielleicht planen die Asiaten generell, die Wirtschaft des Westens zum Stocken zu bringen. Die sich verdichtenden Hinweise auf eine Ablehnung des US-Dollars als Zahlungsmittel und ihr Einfluss auf die weltweiten Finanzstrukturen sind nicht zu unterschätzen. Möglicherweise ist das der Startschuss für den globalen Neustart des Finanzsystems. Der globale Güterverkehr steht in finanzieller Hinsicht vor enormen Herausforderungen, die die gesamte Weltwirtschaft bedrohen.

Alle folgenden Ausführungen sind reine Spekulationen, aber sie beruhen auf den Ereignissen und gesammelten Informationen der letzten Jahre. Der Weg ist bereitet für einen Handelskrieg und eine instinktive Antwort auf die mit den QE-Maßnahmen einhergehende monetäre Hyperinflation, die den US-Dollar aushöhlt. Der Osten unter Führung Chinas will den Neustart hinter sich bringen, während der Westen ihn endlos hinauszögert. Die westlichen Zentralbanker und Regierungen drucken Geld, um ihre wertlosen Staatsanleihen zu decken und ihre gewaltigen Schulden zu finanzieren.

Dieser Zustand kann nicht von Dauer sein. In das globale Finanzsystem kommt frischer Wind. Zahlreiche nationale Bankensysteme stehen vor der Insolvenz. Die Gefahr, dass ein bestimmtes Ereignis eines Tages abrupt das Ende dieser Situation einleitet, bestand bereits seit vielen Monaten.

EuroRaj, ein brillanter Analyst des Jackass-Teams, hat in diesem Zusammenhang ein paar interessante Gedanken. Er fragt sich, ob die asiatischen Produzenten nun endlich einen Hebel gefunden haben, an dem sie ziehen können, um den globalen Handel mit dem Westen zu stören. Dieser ist nicht nur von einem starken Ungleichgewicht geprägt - auch die Zahlungen werden mit Hilfe von bedrucktem Papier zweifelhafter Qualität und wertgeminderten Schuldtiteln beglichen.

Gemeint sind damit die kurzfristigen US-Staatsanleihen (T-Bills), die ein Problem darzustellen scheinen und womöglich von den Handelspartnern nicht länger als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Diese Theorie meines schlauen Kollegen, der auf 20-jährige Erfahrung als Bankenanalyst zurückblicken kann und seit 2013 viel zum Hat Trick Letter beigetragen hat, sollten Sie zumindest einmal durchdenken.

Die Hanjin-Krise macht aus verschiedenen Gründen einen fragwürdigen Eindruck. Zum einen beläuft sich die Gesamtsumme der involvierten Schulden nur auf 5,6 Milliarden Dollar. Zum anderen unterbricht während einer Insolvenz niemand den laufenden Betrieb, da sich die Situation dadurch rasch weiter verschlechtert und der Schaden der Gläubiger wächst. Die Banken oder spezialisierte Finanzierungsgesellschaften greifen üblicherweise schnell ein und stellen dringend benötigte Massedarlehen zur Verfügung.

Welche Motive könnten also dahinter stecken? Zum einen möchte Team Asien vielleicht den Handel zwischen China und Europa stören. In diesem Zusammenhang ist es auffällig, dass Spanien und China in den Artikeln über das Hanjin-Debakel immer wieder erwähnt werden. Zum anderen sind vielleicht Pläne zur Unterbrechung des globalen Handels und der globalen Produktion in Vorbereitung, damit die Federal Reserve in den USA schon bald QE in voller Blüte und bis in alle Ewigkeit rechtfertigen kann, während die westlichen Staaten abgelenkt sind.

Die Frage nach den Gründen für das Desaster ist von grundlegender Bedeutung. Infolge des Insolvenzverfahrens besteht die Gefahr, dass internationale Lieferketten unerwartet zusammenbrechen. Das südkoreanische Ministerium für Ozeane und Fischerei verhandelt mit Hyundai Merchant Marine über die Übername einiger Frachtrouten. Die globalen Auswirkungen des Bankrotts sind noch nicht abzusehen, da es für eine Reederei-Pleite dieses Ausmaßes keinen Präzedenzfall gibt. Die potentiellen Folgen für die globalen Lieferketten könnten sich als verheerend erweisen und eine Art Dominoeffekt auslösen, der ein weltweites logistisches Chaos verursacht und dadurch auch die Wirtschaft zahlreicher Staaten rund um den Globus ernsthaft in Mitleidenschaft zieht.

Sowohl die Ökonomen als auch die betroffenen Unternehmen werden dann eine weitere Ausrede parat haben, um den erschreckenden Rückgang der Gewinne und des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal zu erklären. Um das offizielle Eingeständnis, dass sich die Weltwirtschaft zusammen mit zahlreichen einzelnen Volkswirtschaften in einer Rezession befindet, wird man eventuell nicht mehr herumkommen. Erwarten Sie also bloß nicht, dass die Federal Reserve in den USA die Zinsen vor dem Hintergrund dieses Handelsdesasters anheben wird. Das ist alles nur leeres Gerede.


Ein Vorwand für die Ablehnung von US-Anleihen?

Kommen wir nun zu einem ganz zentralen Punkt. Möglicherweise erleben wir gerade ein Schlüsselereignis im Hinblick auf den globalen finanziellen Neustart, der von den verärgerten asiatischen Produzenten eingeleitet wird. Es könnte sich um einen Vorwand handeln, um die Ablehnung des US-Dollars und die Weigerung, Treasury Bills weiterhin als Gegenleistung für Warenlieferungen zu akzeptieren, vorerst zu verschleiern. In diesem Fall wäre die Unterbrechung aller aus Asien in die USA verschifften Warenlieferungen zu befürchten.

Die Einsätze haben sich erhöht. Die Asiaten sind am Ende ihrer Geduld. Die Schäden multiplizieren sich Monat für Monat. Sie haben es womöglich satt, dass das amerikanische Geldwäsche-Duo aus Fed und Regierung immer neue Banknoten produziert, die sich höchstens als Toilettenpapier eignen. Unter Umständen erleben wir hier den Beginn einer neuen Runde des Handelskrieges, die diesmal unter Führung Asiens stattfindet und sich gegen die US-Wirtschaft richtet, um den Neustart zu erzwingen, gegen den Washington und die Wall Street sich verweigern, den sie um keinen Preis einleiten wollen.

Die amerikanischen Einzelhändler und andere Kunden, die die asiatischen Schiffe vollgepackt mit Frachtgut bestellen, zahlen üblicherweise in U.S. Treasury Bills, d. h. in kurzfristigen Staatsanleihen. Die Asiaten werden der Zahlung der Rechnungen in US-Dollar vielleicht endlich ein Ende setzen wollen, da die Währung aufgrund der quantitativen Lockerungen und der gigantischen Staatsschulden wertlos geworden ist. Monetäre Hyperinflation hat ernste und unschöne Konsequenzen. Das US-Handelsdefizit beläuft sich auf ganze 500 Milliarden Dollar pro Jahr und wird auch heute noch durch Schuldenverschreibungen finanziert, während die Zahlungsfähigkeit gleichzeitig in Zweifel gerät und Schulden im großen Stil monetarisiert werden.

Das Warnsignal der Reederei-Pleite könnte eventuell bedeuten, dass der Neustart bevorsteht. Oberste Priorität wäre es in diesem Fall, lebensnotwendige Vorräte aufzustocken und physisches Gold und Silber zu kaufen (und zu behalten). Die Blockierung des normalen Güterverkehrs in den Häfen hat zweifellos besonders Unheil verkündende Implikationen für den Zustand des globalen Finanzsystems. Die Vergabe von Massekrediten als vorübergehende Finanzierungsmaßnahme wurde übersprungen. Es hat den Anschein, als würde Team Asien hier eine koordinierte Operation durchführen, bei der Hanjin das - wenn auch sehr große - Opferlamm ist.



Weitere Signale sind zu erkennen. Die Waren, die in den Containern als Frachtgut transportiert werden, haben mit den Schwierigkeiten der Frachtunternehmen nichts zu tun. Die Vermutung liegt nahe, dass die Hersteller, die die Schiffe mit ihren Produkten, in die echte Arbeit geflossen ist, beladen, an der Begleichung der Rechnungen mit einem höherwertigen Zahlungsmittel interessiert wären und die T-Bills nicht länger als akzeptabel erachten.

Die Beamten der US-Regierung würden jede Berichterstattung darüber unterbinden. Die realen, physischen Waren sind vorhanden, doch deren Bezahlung in US-Dollar ist ein Problem. Mit jedem Monat, in dem die quantitativen Lockerungen weiteren Schaden anrichten und die Kapitalstrukturen unterhöhlen, wird es wahrscheinlicher, dass Zahlungen in US-Dollar abgelehnt werden.

Wir werden womöglich schon sehr bald von Zahlungsvereinbarungen in Form von Sachleistungen hören, wenn als Gegenleistung beispielsweise Rohstoffe oder Fertigerzeugnisse verlangt werden. Forderungen nach Tauschgeschäften im Bereich der Hard Assets, zum Beispiel durch den Tausch verschiedener Rohstoffe, könnten Teil von Handelsvereinbarungen werden - ein Konzept, das von The Voice in den letzten ein oder zwei Jahren unzählige Male erwähnt wurde. Solche Tauschgeschäfte könnten mit Hilfe von Kupferplatten, Eisenerz, Zement, Öl und Erdgas abgewickelt werden, oder sogar mit Hilfe von Guthaben für den Kauf von kommerziell nutzbaren Gebäuden, Hafenanlagen usw.


Die Einführung der Gold Trade Notes

Anschließend könnten goldgedeckte Handelsnoten - die Gold Trade Notes - ins Blickfeld rücken, zunächst im Zusammenhang mit Rohstofflieferungen, dann mit Tauschvereinbarungen und schließlich als kurzfristige, goldgedeckte Anleihen, die die U.S. Treasury Bills ersetzen. Die Staatsanleihen kann man sich dann als weggeworfene Zeitung auf dem Boden oder auch als eine Art Dodo vorstellen. Die Gold Trade Notes können entweder zur Bezahlung von Warenlieferungen verwendet oder gegen T-Bills im Bestand der Handelspartner getauscht werden.

Angemerkt werden soll an dieser Stelle auch, dass man die vorbereitenden Maßnahmen für den globalen Währungsneustart nicht zum Nutzen der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt machen wird. Dieser Umbruch stellt für die Elite eine hervorragende Investitionsgelegenheit dar, und die Elite ist nicht dafür bekannt, dass sie Profite gern teilt. Vielleicht wird der Neustart sogar schon in vollem Gange sein, bevor er als solcher erkannt wird. Soviel zu den Gedanken und Analysen von EuroRaj. Der Autor selbst ist ebenfalls der Ansicht, dass einige entscheidende Faktoren für den Neustart bereits gegeben sind.

Der Autor schließt daraus, dass die Ablehnung des US-Dollars als Zahlungsmittel innerhalb des sich zusammenbrauenden Sturms unter Umständen bereits begonnen hat, ohne dass es dafür offensichtliche Anzeichen gäbe. Wenn auf höchster Ebene geheime Abkommen vorbereitet werden, ist es tatsächlich äußerst schwierig, alle Elemente und Faktoren zu identifizieren, und Spannungen gibt es überall.

Die Weigerung von Bobcat Corp, kurzfristige US-Anleihen in den Pazifikhäfen anzunehmen, ist eine eindeutige Geschichte. Für jeden solchen Fall, von dem wir erfahren, gibt es vermutlich zehn oder zwanzig, die noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass die asiatischen Bankensysteme die Treasury Bills nicht mehr wollen. Sie würden sie gern loswerden, statt noch größere Mengen an wertlosem Altpapier anzusammeln.

Die Folgen all des Gelddruckens im Rahmen der QE-Programme fallen nun endlich auf die USA zurück. Die Geldpolitik der Fed hat die insolventen Großbanken gerettet, aber Kapital vernichtet. Das Resultat dessen ist nun die globale Zurückweisung von US-Dollars, oder zumindest die ersten Anzeichen dafür. Die asiatischen Banken halten noch immer enorme Bestände an US-Anleihen. Sie werden nicht offen verkünden, dass sie diese nicht länger akzeptieren, sondern stattdessen hinter verschlossenen Türen für bessere Zahlungsbedingungen kämpfen und die Einführung der Gold Trade Notes vorantreiben. Der Tag wird kommen, so sicher wie die Morgendämmerung nach einer langen Nacht.


Der neue Müll-Dollar und der Goldstandard

Es ist davon auszugehen, dass die östlichen Staaten, die den Großteil der globalen Fertigungsindustrie beherbergen, kurzfristige US-Staatsanleihen eines Tages nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptieren werden. Die US-Regierung kann ihre eklatanten Verstöße und Betrügereien nicht dauerhaft an fünf verschiedenen Fronten fortsetzen. Dieses Verhalten führte dazu, dass die BRICS-Staaten und ihre Verbündeten die Entwicklung diverser nicht Dollar-basierter Plattformen mit dem Ziel vorantreiben, die amerikanische Währung zu verdrängen. Gleichzeitig werden erste Schritte zur Rückkehr zu einem Goldstandard unternommen.

Man wird einen neuen Müll-Dollar herausgeben, um die Fortsetzung der Importe in den Wirtschaftsraum der USA sicherzustellen. Dieser neue Dollar wird gleich bei Einführung um 30% abgewertet und im Laufe der Zeit werden weitere solcher Abwertungen folgen. Der neue Dollar wird der Prüfung durch die östlichen und alle anderen Staaten nicht standhalten und die US-Regierung wird sich gezwungen sehen, auf die Ablehnung ihrer Treasuries zu reagieren.

Die USA und ihr neuer Müll-Dollar müssen sich anpassen, um die Importe nicht zu gefährden und die zahlreichen kommenden Pattsituationen zu überwinden. Die Vereinigten Staaten befinden sich dann auf dem abschüssigen Weg hin zu einem Dritte-Welt-Land - eine Entwicklung, die ich bereits seit dem Fall von Lehman Brothers (oder eher seit der Ermordung durch JP Morgan und Goldman Sachs) vorhergesagt habe.

Die einzige Alternative für die US-Regierung stellt augenscheinlich das Leihen einer enormen Menge an physischem Gold (z. B. 10.000 Tonnen) von China dar, mit dessen Hilfe eine ordentliche, goldgedeckte Währung eingeführt werden könnte. Dies würde zwar den Weg für eine neue Welle der kommerziellen Kolonisierung bereiten, hätte aber auch die Rückkehr des Kapitalismus in die Vereinigten Staaten zur Folge. Der Preis dafür wären Angebotsengpässe innerhalb der US-Wirtschaft, aufgrund der enorm gesteigerten Exporte nach China.

Die Kolonisierung hat ohnehin längst begonnen und geheime Abkommen werden zuhauf geschlossen. Welche Vereinbarungen genau getroffen werden, um sicherzustellen, dass die USA über angemessene Goldreserven zur Deckung eines neuen legitimen US-Dollars verfügen, ist noch unklar. Gespräche auf höchster Ebene werden bereits geführt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nur die Eliten sind eingeweiht. Sollte es nicht gelingen, eine vertrauenswürdige, goldgedeckte Währung zu schaffen, würde das bedeuten, dass die Vereinigten Staaten gezwungen sind, den neuen Müll-Dollar einzuführen, eine illegitime, falsche Währungsattrappe, die wiederholt abgewertet würde.

Das Ergebnis dessen wäre ein enormer Anstieg der Inflation bzw. die Umkehr der jahrzehntelang exportierten Inflation. Die gesamte US-Wirtschaft würde dadurch in eine Abwärtsspirale aus steigenden Preisen, Engpässen und sozialen Unruhen geraten. Grund für den Preisanstieg wäre allerdings hauptsächlich die Währungskrise, nicht so sehr die monetäre Hyperinflation. Diese Geldschwemme in Billionenhöhe wurde erfolgreich umgelenkt.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 14.10.16 auf news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.