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Frank Holmes: Staatliche Regulierungswut, Bargeldverbot und der Gold-"Love-Trade"

04.11.2016  |  Mike Gleason

Mike Gleason: Heute darf ich Frank Holmes, den CEO und Chief Investment Officer von U.S. Global Investor, zum Interview begrüßen. Erst vor wenigen Wochen hat Mr. Holmes einen weiteren Preis des Mining Journals gewonnen und wurde zum besten Fondsmanager Amerikas im Jahr 2016 erklärt. Das ist nur einer von vielen Awards, die er im Laufe seiner Karriere von der Bergbauindustrie für seine fantastischen Erfolge erhalten hat. Mr. Holmes ist zudem der Co-Autor des Buches "The Goldwatcher: Demystifying Gold Investing" und ein regelmäßiger Gast bei CNBC, Bloomberg, FOX Business und unserem Money Metals Podcast.

Frank, schön, dass Sie heute wieder bei uns sind und Glückwunsch zu einem weiteren wohlverdienten Award. Danke, dass Sie sich heute Zeit für uns nehmen.


Frank Holmes: Danke für die Anerkennung, aber ich möchte sichergehen, dass Ihre Zuhörer und Leser wissen, dass der Portfoliomanager Ralph Aldis als Leiter der Recherchearbeiten maßgeblich am gesamten Gedankenprozess beteiligt ist und den Goldfonds gemeinsam mit mir verwaltet. Er hat einen Masterabschluss in Mineralwirtschaft und einen in Geologie. Ich mache immer Scherze über seine vielen akademischen Grade.


Mike Gleason: Dann natürlich Glückwunsch an Sie beide. Dann wollen wir auch gleich mit den Aktien der Bergbauunternehmen beginnen, denn diese haben ein bislang recht turbulentes Jahr hinter sich. Der GDX, einer der wichtigsten Indices im Sektor der Goldunternehmen, hat sich innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres fast verdreifacht, hat dann jedoch etwa die Hälfte seiner Gewinne wieder eingebüßt. Seine Unterstützung könnte der GDX vor Kurzem bei etwa 21 bis 22 Punkten gefunden haben. Glauben Sie, dass die Abwärtsbewegung vorüber ist und wir das letzte Tief schon gesehen haben, oder besteht noch Potential für weitere Verluste?

Frank Holmes: Ich denke, wir haben das Schlimmste hinter uns, es sei denn die Zinsen steigen stark an. Ich möchte allerdings noch auf etwas hinweisen, das wir auch vor einigen Wochen in unserer Artikelreihe "Frank Talk" erwähnten, die jeden Freitag erscheint: Seit 30 Jahren lässt sich bei Gold ein historisches Muster beobachten. Wenn der Kurs im September sprunghaft ansteigt, dann kommt es im Oktober zu einem Einbruch. Das ist fast so zuverlässig wie ein Uhrwerk, es passiert in 80% der Fälle. Der Goldkurs korrigiert nach einer Rally im September. Das ist also normal.


Mike Gleason: Ja, die Edelmetallkurse selbst haben vor einigen Wochen ziemlich stark korrigiert. Diese Korrektur fiel zufällig mit mehreren chinesischen Feiertagen zusammen, daher gab es während des Einbruchs nicht die übliche Nachfrage der östlichen Hemisphäre. Während wir uns hier unterhalten, notiert der Goldkurs kurz über seinem 200-tägigen gleitenden Durchschnitt. Seit dem starken Rücksetzer Anfang Oktober hat er sich noch nicht großartig erholt. In dem Artikel, den Sie eben angesprochen haben, haben Sie auch über die saisonale Schwäche im Oktober geschrieben, aber später im Jahr, nach dieser trägen Phase, komm es dann meist zu einer Rally.

Was erwarten Sie in Hinblick auf die weiteren Kursentwicklungen? Wie schätzen Sie die jüngsten Preisbewegungen im Edelmetallsektor ein?


Frank Holmes: Gegen Jahresende können wir wahrscheinlich mit einer Rally rechnen. Investoren sollten anerkennen, dass wir noch immer negative Zinssätze haben. Heute wurden in den USA die aktuellen Daten des Verbraucherpreisindices veröffentlicht, und wenn man die daraus abgeleitete Inflationsrate mit den Renditen auf Anleihen mit einer Laufzeit von zwei Jahren vergleicht, stellt man fest, dass die Zinsen negativ sind.

Ich erwähne das, weil die Staatsanleihen mit zweijähriger Laufzeit so etwas wie ein internationales Sportereignis ist, bei dem sich die Währungen aller Länder miteinander messen. Wie hoch sind die Rendite in Kanada verglichen mit den USA? Wie sieht es in der Eurozone aus? Und in Australien? Wo steht Südafrika? Die Kapitalströme richten sich danach, wer den höchsten realen Zinssatz bietet.

Reale Zinsen sind das, was übrig bleibt, wenn Sie die Inflationsrate abziehen. Wenn Ihre Regierung Ihnen auf Staatsanleihen also 50 Basispunkte, bzw. 0,5% bezahlt und die Inflationsrate bei 1,1% liegt, dann werden Sie in den nächsten zwei Jahren Geld verlieren. Immer wenn das geschieht, sollten Sie in der Währung Ihres Landes lieber auf langfristige Anlagen setzen. Für die Vereinigten Staaten wurden die aktuellen Daten heute glücklicherweise veröffentlicht und sie zeigen, dass die Leute wirklich Goldexposure haben sollten.


Mike Gleason: Was denken Sie in diesem Zusammenhang über die Federal Reserve? Glauben Sie, dass die Notenbank die US-Zinsen gleich nach der Präsidentschaftswahl anheben wird? Werden die realen Zinsen vielleicht wieder in den positiven Bereich steigen?

Als die Fed den Leitzins das letzte Mal erhöhte, im Dezember 2015, markierte das praktisch den Boden der Gold- und Silberpreise. Wie schätzen Sie das weitere Vorgehen der Fed ein? Sie sagen ja immer, dass die Negativzinsen dem Goldkurs Auftrieb geben.


Frank Holmes: Ich denke, die Fed müsste die Zinsen um 50 Basispunkte erhöhen, um die realen Rendite auf die zweijährigen Anleihen in den positiven Bereich zu befördern. Aber das ist ja nicht nur beim US-Dollar so. Eine solche Zinserhöhung würde den Dollarkurs in die Höhe schießen lassen und bei Gold käme es zu einer tiefen Korrektur. Der Goldpreis könnte ganz schnell einbrechen. Ein Plus oder ein Minus von 20% innerhalb von zwölf Monaten ist für Gold allerdings kein wichtiges Ereignis. Es ist ein regelrechtes Nicht-Ereignis, denn genau das geschieht ohnehin 70% der Zeit.

Es könnt also leicht zu einer Kurskorrektur um 200 $ kommen und alle würden von einer massiven Zerstörung usw. sprechen. Aber eine solche Entwicklung stünde völlig in Einklang mit den üblichen Bewegungen des Marktes. Der Auslöser könnte wie gesagt eine Zinserhöhung um 0,5% sein.

Allerdings sehe ich das nicht kommen. Die Regierungen dieser Welt, die G20, trafen sich früher, um über den Welthandel zu sprechen. Heute, genauer gesagt seit 2008, geht es dabei um synchronisierte Besteuerung und globale Regulierung. Welche Folgen hat das? Dadurch gehen alle wirtschaftlichen Vorteile des billigen Geldes verloren. Die einzige hohe Inflationsrate lässt sich an den Aktienmärkten beobachten, vor allem bei den Aktienkursen der Unternehmen, die Dividende ausschütten.

Die Regierungen drucken riesige Geldmengen und in anderen Ländern - nicht in den USA - können die Zentralbanken sogar Aktien erster Klasse kaufen, z. B. in der Schweiz, in Japan und in Südkorea. Sie besitzen dort 10% des Aktienmarktes und sie kaufen Wertpapiere, die Dividende abwerfen, weil die Zinsen negativ sind. Bei den Aktien können sie wenigstens positive Erträge verbuchen.




Mike Gleason: Wir sind also offenbar beide der Ansicht, dass die Zentralbanken in diese Märkte eingreifen - in alle Märkte. Aus welchem Grund können die Notenbanken die Märkte nicht einfach bis zum jüngsten Tag unterstützen? Können sie nicht einfach weiter Blue-Chip-Aktien oder alle Aktien kaufen und den Kursen so Rückenwind geben? Was denken Sie darüber?

Frank Holmes: Ich schätze, sie können noch etwa vier Jahre lang so weitermachen. Die große Frage ist jedoch, wie es im Hinblick auf die Regelungen und Vorschriften weitergeht. Echtes Wachstum lässt sich nur erzeugen, wenn die Bestimmungen rationalisiert werden und die Kapitalbildung erleichtert wird. Das ist auch in der EU ein wichtiges Thema, welches eng mit der Entscheidung Großbritanniens zusammenhängt, den Staatenbund zu verlassen.

Wir haben über die Gründe für den Brexit geschrieben und erklärt, dass die Briten all die Verordnungen, die ihnen von nicht gewählten Bürokraten aufgedrückt werden, einfach satt haben. Es wie im Jahr 1776: Besteuerung ohne Mitspracherecht führt zur Revolution. Und wenn die Briten bei den Steuern und Verordnungen keine Mitsprache haben, dann führt das dazu, dass sie aus dem Spiel aussteigen wollen.

Es ist wichtig zu verstehen, wie die Regulierungen in der EU das Wachstum abwürgen, aber dieser Trend wirkt sich auch auf die USA aus. All die großen Technologieunternehmen werden attackiert. Netflix darf in Frankreich keine Filme zeigen, wenn nicht 60% oder 80% der Schauspieler französisch sind oder in Frankreich gedreht wurde. Apple wurden ebenfalls angegriffen, genauso YouTube und Google. Warum gründet man in Europa nicht ein eigenes Silicon Valley, um Wohlstand und Chancen zu schaffen?

Aber nein, man versteift sich lieber auf Protektionismus und macht mit der Besteuerung alle Gewinne zunichte. Ich glaube, dieser Denkprozess hat sich noch nicht geändert. Aber wenn hier eines Tages ein Umdenken einsetzt, werden die Zinsen steigen und auch das weltweite Wirtschaftswachstum wird wieder zunehmen.


Mike Gleason: Um zu einem anderen Thema zu kommen, wollte ich Sie nach einem weiteren Ihrer Artikel fragen, den Sie über den Handel mit Goldschmuck in Indien geschrieben haben. Die Verkaufszahlen haben kürzlich ein 4-Jahreshoch erreicht. Was ist der Grund für die hohe Nachfrage, Frank? Glauben Sie, dass die indische Nachfrage möglicherweise als Unterstützung für den Goldpreis dienen und einen starken Einbruch verhindern kann? Schließlich kaufen die Inder am liebsten dann Gold, wenn der Preis gerade zurückgeht, nicht wahr?

Frank Holmes: Nun, Ihre Zuhörer und Leser sollten auf jeden Fall wissen, dass es zwei wichtige Faktoren gibt, die die Goldnachfrage bestimmen. Einer davon ist der sogenannte "Fear Trade" über den wir gerade gesprochen haben, d. h. die Sorge um Negativzinsen etc. Wenn die realen Zinsen in einem Land in den Minusbereich sinken, wird der Goldpreis in der jeweiligen Währung steigen. Auch das Geldangebot beeinflusst diese auf wirtschaftlichen Ängsten beruhende Goldnachfrage.

Das andere ist der "Love Trade", eine kulturell bedingte Affinität für Gold, welches man für seine Familie und seine Lieben erwirbt. Sollte es im Heimatland dann einmal zu einer Krise kommen oder sollte die Familie in eine finanzielle Notlage geraten, dann hat man ja immer noch den 24-Karat-Goldschmuck, mit dem sich das ein oder andere Problem lösen lässt.

In Asien hat Goldschmuck einen hohen Stellenwert. Allein in "Chindia", also in China und Indien, leben 40% der Weltbevölkerung, und wenn man noch Indonesien, Thailand, Vietnam und die anderen Staaten der Region mit dazu zählt, dann stellt man schnell fest, dass 50% der Weltbevölkerung traditionell Goldschmuck verschenken.

Wenn der "Love Trade" und der "Fear Trade" stark ansteigen, kann der Goldpreis auf 1.900 $ klettern, wir im Jahr 2011. Damals waren die Rendite der Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 300 Basispunkte gesunken, während sich gleichzeitig das Pro-Kopf-Einkommen in China und Indien deutlich erhöhte. Folglich kam es zum sprunghaften Anstieg der Goldnachfrage.

Das ist ein weiterer Punkt, den wir kommentiert haben - die starke Korrelation zwischen dem steigenden Pro-Kopf-Einkommen und der zunehmenden Nachfrage nach Gold in "Chindia" und der weiteren Region. Bloomberg hat sogar eine Funktion erstellt, die diesen Zusammenhang zeigt. Letztes Jahr geschah zudem noch etwas Wichtiges: China hat die USA in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt überholt.

Beim BIP pro Kopf liegt das Land zwar noch immer weit hinter uns, aber das ist dennoch ein bedeutendes Signal. Es gibt mittlerweile viele Millionen Chinesen, die zur Mittelschicht zählen und die Tourismusbranche weltweit verändern. Diese profitiert nämlich außerordentlich von den chinesischen Touristen. Achten Sie mal darauf. Sie können sie heute überall sehen, was noch vor zehn Jahren undenkbar war.

Natürlich ist das nicht nur gut für die Tourismusbranche und die Reiseveranstalter, sondern die Chinesen kaufen auch mehr Gold. Wenn ihr Einkommen steigt, verschenken sie bei passenden Gelegenheiten eben nicht mehr ein Gramm Gold, sondern drei Gramm Gold. Diese Idee des "Love Trade" ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, um zu verstehen, wie die indischen Haushalte funktionieren.

Die Leute sind meist schockiert, wenn sie erfahren, dass die Inder mit etwa 23.000 Tonnen über die größten privaten Goldvorräte der Welt verfügen. Investoren gegenüber betonen wir immer wieder, dass indische Ehefrauen mehr Gold besitzen, als sich in Fort Knox befindet. Im Laufe der Jahrhunderte haben sie durch die korrupten Regierungen, den Wertverlust ihrer Währung und den Anstieg der Lebenshaltungskosten insbesondere in den letzten fünf Jahrzehnten gelernt, dass Gold eine großartige Möglichkeit ist, die eigene Familie zu schützen.


Mike Gleason: Ja, die aufstrebende Mittelkasse dieser Region. Natürlich kann man da erwarten, dass infolge des steigenden Wohlstands mehr und mehr Gold gekauft wird. Das sind auf jeden Fall sehr interessante Informationen und die asiatische Nachfrage könnte den Goldkurs tatsächlich stützen und weitere Verluste ab einem gewissen Punkt verhindern.

Ich möchte mit Ihnen noch die Idee diskutieren, Gold wieder zu monetarisieren, denn darüber sprechen viele, wenn sie einen künftigen Goldpreis von 10.000 $ oder sogar doppelt so viel vorhersagen. Wie sehen Sie das?




Frank Holmes: Die Regierungen können die Regeln immer wieder ändern. Wir haben ja gesehen, was in Zypern geschehen ist, als plötzlich alle Konten eingefroren wurden. Dann haben sie 10% der Einlagen auf den Sparkonten und Girokonten konfisziert, um die Rechnung für ihre eigenen Fehler und Probleme begleichen zu können. Zuerst konnten die Leute nur 50 € am Tag abheben. Dann wurde es langsam wieder mehr, erst 100 €, dann 200 €, schließlich 300 €.

Es besteht natürlich die Sorge, dass das mit allen Fiatwährungen geschehen könnte. Zudem gibt es Bestrebungen, einige der großen Währungen loszuwerden. Wann immer diese progressiven, sozialistischen Ideen vorangetrieben werden, wird Geld dämonisiert. Auch all die Regulierungen sollen zweifellos dazu beitragen. Die Regierungen möchten gerne als Retter auftreten. Sie sind die Feinde der normalen Bürger und der Kapitalmärkte, aber sie möchten die Helden sein.

Also sagen sie, Gold sei schlecht, weil nur Al Quaida und Drogenbarone Gold verwenden. Dann behaupten sie, dass es mit großen Geldnoten das Gleiche sei, dass nur Drogenhändler und die Mafia große Scheine benötigen. Aus diesem Grund müssten sie die großen Banknoten abschaffen. Eines Tages werden sie alles Papiergeld verbieten und dann werden sie Ihre Kreditkarten überwachen. Sie werden kontrollieren können, wie Sie Ihr Geld ausgeben.

Chavez hat das in Venezuela schon Jahre vor seinem Tod durchgesetzt. Die Venezolaner konnten mit ihren Kreditkarten in den USA keine Kleidung bei Gap oder Saks kaufen. Sie konnten nur eine bestimmte Menge an US-Dollar tauschen, um Hotel und Verpflegung zu bezahlen.


Mike Gleason: Glauben Sie, dass wir an einen Punkt gelangen könnten, an dem den Regierungen keine andere Wahl bleibt, als die Währung wieder mit Gold zu decken? Und würde der Goldpreis in diesem Fall in astronomische Höhen schießen, weil zur Deckung all des heute existierenden Papiergeldes, sei es nun in US-Dollar oder in einer anderen Währung, ein viel höherer Goldpreis nötig wäre?

Frank Holmes: Ja, das ist schon möglich. Aber in diesem Fall müsste man auch das Bildungssystem umstellen. Die Schulen müssten auch die Wirtschaftsmodelle von Hayek und von Mises als Gegengewicht zum keynesianischen Modell unterrichten. Die keynesianische Wirtschaftstheorie befürwortet eine zentrale Rolle des Staates in ökonomischen Angelegenheiten, während sich Hayek und von Mises für einen schlanken Staat aussprachen. Heute haben wir so viele Bestimmungen und so viele Behörden, die deren Einhaltung überprüfen, dass das Wachstum dadurch beeinträchtigt wird.


Mike Gleason: Ja, die Österreicher haben mit Sicherheit noch einen weiten Weg vor sich, wenn sie die Keynesianer ausstechen wollen, die derzeit offenbar das alleinige Sagen über die Wirtschaftspolitik und die Zentralbanken haben.

Bevor wir zum Ende kommen, Frank, gibt es etwas, das Sie gern noch ansprechen wollen?


Frank Holmes: Nun, ich habe immer dazu geraten, 10% des Vermögens in Bullion anzulegen. Dazu noch ein wenig schönen Goldschmuck ohne zu hohe Aufschläge und 5% in erstklassigen Goldaktien. Darüber und über die Faktoren, die die Kursbewegungen der Minenaktien beeinflussen, habe ich viel geschrieben. Eine besondere Rolle spielt eine neue Generation von Investoren, die sogenannten Quants, die ihre Investmententscheidungen auf Grundlage von mathematischen und statistischen Methoden treffen. Wir haben den Award unter anderem auch deshalb gewonnen, weil wir unter den Goldfonds mit einem Modell zu Auswahl der Aktien die Nummer Eins sind. Wir haben auch Modelle für die Verwaltung von Währungen und Bargeld.

In einem Artikel haben wir die Methode beschrieben, die allgemeinen Betriebskosten der Unternehmen zu betrachten und die herauszufiltern, die im Verhältnis zu ihren Einnahmen die geringsten Aufwendungen haben. Wenn man aus 60 Goldproduzenten mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 200 Millionen Dollar im Januar die zehn besten heraussuchte, stellt man fest, dass diese Aktien im ersten Quartal 88% zugelegt haben, während der Index nur 45% im Plus lag. Das ändert sich natürlich in jedem Quartal, aber die zehn besten Minenwerte sind in diesem Jahr bislang 200% gestiegen, der Index dagegen nur 70%.

Meiner Meinung nach ist es wichtig zu erkennen, wer diese Aktien kauft und aus welchem Grund. Durch den Vergleich von Verhältnissen, die die Wirtschaftlichkeit der Minengesellschaften widerspiegeln, lässt sich feststellen, wohin das Kapital fließt. Royalty-Unternehmen wie Franco-Nevada, Silver Wheaton und Royal Gold habe ich schon immer empfohlen, denn sie haben ein überlegenes Geschäftsmodell, das höhere Cash-Flow-Rendite generiert und sagenhafte Möglichkeiten bietet.


Mike Gleason: Haben Sie noch Anmerkungen zur Wahl in den USA und dazu, wie diese in nächster Zeit die Finanzmärkte beeinflussen könnte?

Frank Holmes: Ach, ich glaube, das ist größtenteils nur Hintergrundrauschen. Bestimmte Industriezweige werden profitieren, andere werden Rückschläge verkraften müssen. Beide Kandidaten befürworten große Ausgaben für die Infrastruktur, also könnte man sich in diesem Sektor ein wenig umschauen. Außerdem denke ich, dass die Aktien der Militärmaschinerie, die zum Industriesektor zählen, weiterhin stark sein werden. Aber die Regierung ist nicht gewillt, ihre Finanzpolitik der ausufernden Regeln und Vorschriften zu ändern. Wir werden künftig mit niedrigeren Zinsen leben müssen. Für Gold ist das allerdings gut.


Mike Gleason: Das waren wie immer äußerst interessante Einblicke, Frank. Nochmals Glückwunsch zu dem Award, den Sie kürzlich erhalten haben. Bevor wir Sie gehen lassen, erzählen Sie unseren Zuhörern und Lesern doch noch etwas über Ihr Unternehmen und sagen Sie uns, wie man Ihrem Blog Frank Talk folgen kann.

Frank Holmes: Danke, Mike. Wir sind ein Fonds ohne Ausgabeaufschlag und unser Firmensitz ist in San Antonio, Texas. Wir veröffentlichen jede Woche eine Analyse, in der wir auf verschiedene Sektoren der Kapitalmärkte eingehen und drei Stärken und drei Schwächen des jeweiligen Marktsegments erklären. Wir erläutern die Entwicklung der letzten Woche und erklären, welche Wirtschaftsdaten den Markt in der nächsten Woche beeinflussen könnten, wo die Chancen und die Risiken liegen. Letzte Woche habe ich den Verbraucherpreisindex kommentiert, der ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Goldkurses ist, weil die Inflationsrate zeigt, wo die realen Zinsen liegen.

Auf USfunds.com können Sie die Benachrichtigungen für Investoren und den Blog Frank Talk abonnieren. Wir haben etwa 40.000 Leser in 180 Länder, die unsere Analysen und unser Kapitalmanagement mitverfolgen.


Mike Gleason: Wunderbar. Frank, nochmals vielen Dank für Ihren Besuch und das Interview. Schönes Wochenende!

Frank Holmes: Danke, Ihnen auch. Frohes Investieren!


© Mike Gleason
Money Metals Exchange


Der Artikel wurde am 21. Oktober 2016 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.