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Schützen Sie sich vor dem Kollaps der größten Finanzblasen der Geschichte

14.08.2018  |  Steve St. Angelo

Innerhalb nur weniger Jahre hat sich der Gesamtwert der weltweiten finanziellen Vermögenswerte zur größten Blase der Geschichte entwickelt. Den Märkten scheint das leider keinerlei Sorgen zu bereiten, denn die meisten Menschen glauben offenbar, sie würden immer reicher. Rasant wachsendes digitales Vermögen kann sich allerdings auch leicht in digitale Verluste verwandeln, die sich ebenso schnell summieren wie zuvor die Gewinne. Diese einfache Tatsache wird dem Großteil der Anleger jedoch verborgen bleiben, bis das nächste große Feuerwerk an den Märkten beginnt - sei es schon in diesem Herbst oder in den kommenden ein bis zwei Jahren.

Nach Angaben eines aktuellen Berichts von Savills, einem global agierenden und an der Londoner Börse gelisteten Dienstleistungsunternehmen der Immobilienbranche, hat der Gesamtwert der Immobilienmärkte Ende 2017 weltweit einen neuen Rekord von 281 Billionen Dollar erreicht. Das ist eine erschreckend hohe Zahl, denn in ihrem vorherigen Update vom April 2017 hatten die Analysten noch einen Wert von 228 Billionen Dollar zum Jahresende 2016 angegeben. Wie konnte sich der Wert der Immobilien in nur einem Jahr so stark erhöhen? Werfen wir zuerst einen Blick auf die aktuelle Version meines Charts zum Gesamtwert der Mainstream-Assets:

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Nach Angaben von Savills belief sich der Wert der Immobilien Ende 2017 wie gesagt auf 281 Billionen Dollar. Verbriefte Schuldpapiere (Anleihen) hatten einen Gesamtwert von 105 Billionen Dollar und alle weltweit gehandelten Aktien entsprachen einem Wert von 83 Billionen Dollar. Vielleicht bemerken Sie den kleinen Schmutzfleck ganz rechts im Chart: Das ist der Wert sämtlicher Gold- und Silberinvestitionen weltweit - mickrige 3,1 Billionen Dollar. Und an dieser Zahl hat sich den vergangenen Jahren praktisch nichts geändert.

Als ich die Webseite von Savills besuchte, um herauszufinden, wie stark der Wert all dieser Finanzblasen-Assets gestiegen war, fiel mir auf, dass das Unternehmen für die weltweiten Immobilienmärkte eine Zunahme von 6,2% im Laufe des letzten Jahres angab. Das konnte natürlich nicht sein, wenn sich der Wert der Immobilien von 228 Billionen auf 281 Billionen Dollar erhöht hatte. Das war vielmehr ein Plus von 23%!

Auf meine Nachfrage hin wurde mir jedoch freundlicherweise erklärt, dass sich der deutlich höhere Wert sich aus einer "Feinabstimmung der Methoden und der Berücksichtigung von Neubewertungen" ergab. Im Grunde genommen hat Savills die globalen Immobilien also um 39 Billionen Dollar höher bewertet, zusätzlich zum jährlichen Wertzuwachs von 6,2% bzw. 14 Billionen Dollar.

Doch wie dem auch sei, der große Gewinner unter den Mainstream-Assets waren die globalen Aktienmärkte. Diese legten 2017 erstaunliche 22% zu. Das enorme Wachstum wird deutlicher, wenn Sie die beiden Charts im direkten Vergleich betrachten:


Jahresende 2016

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Jahresende 2017

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Wie Sie sehen hat sich der Gesamtwert aller Schuldverschreibungen von 100 Billionen auf 105 Billionen Dollar erhöht, doch den größeren Zuwachs verzeichneten die Aktien mit 13 Billionen Dollar. Ihr Wert kletterte von 70 Billionen auf insgesamt 83 Billionen Dollar.

Wenn wir all diese Zahlen addieren, erhalten wie den Gesamtwert aller weltweiten finanziellen Vermögenswerte, in die der Mainstream typischerweise investiert. Dieser Wert liegt bei vollkommen unvorstellbaren 469 Billionen Dollar. Das bedeutet gleichzeitig, dass sämtliche Gold- und Silberanlagen mit einem Wert von 3,1 Billionen Dollar aktuell nur 0,6% aller Assets ausmachen. Ganz recht, es sind nicht einmal mehr 1%.

Wenn wir die Wertsteigerungen der aufgeblähten Mainstream-Assets seit 2015 betrachten, ist es sogar noch schlimmer. 2016 bezog ich mich in meinen Artikeln erstmals auf die von Savills veröffentlichten Daten. Den Marktforschern zufolge belief sich der Gesamtwert aller Immobilien, Anleihen und Aktien Ende 2015 "nur" auf 366 Billionen Dollar:


Jahresende 2015

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Beim Vergleich der finanziellen Vermögenswerte zum Stand von Ende 2015 und Ende 2017 ergeben sich nun folgende Wertsteigerungen:

Während sich der Wert aller Aktien, Anleihen und Immobilien in den letzten zwei Jahren also um 103 Billionen Dollar erhöht hat, gab es bei den Investitionen in Gold und Silber praktisch keine Veränderung. Es mag seltsam erscheinen, dass die Gold- und Silberanlagen nicht zumindest ein geringes Plus verzeichneten, aber ich habe es durchgerechnet.

2015 lag der durchschnittliche Goldpreis ungefähr bei 1.200 $ je Unze, ebenso wie heute. Die Unze Silber kostete damals im Schnitt 15,50 $ je Unze und hatte damit auch etwa den gleichen Preis wie heute. Der Wert der Edelmetallanlagen in US-Dollar ist folglich praktisch gleich geblieben. Wir müssten also nur die zusätzliche Investmentnachfrage der letzten beiden Jahre zum Gesamtwert addieren. Diese war allerdings so gering, dass sie an der Zahl von 3,1 Billionen Dollar nichts ändert.

Als ich diese Berechnungen 2016 durchführte, lag der Wert der Gold- und Silberinvestitionen bei ungefähr 3,06 Billionen Dollar, während es heute 3,12 Billionen Dollar sind. Gerundet läuft das auf das Gleiche hinaus. Bei den Werten der Immobilien, Anleihen und Aktien müssen wir jedoch nicht erst mehrere Nachkommastellen betrachten, um überhaupt eine Änderung zu kennen, denn diese sind in den letzten zwei Jahren um mehr als 100 Billionen Dollar in die Höhe geschossen. Offensichtlich haben sind an diesen Finanzmärkten extreme Blasen entstanden.

Wie kann sich beispielsweise der Wert der Aktien in nur zwei Jahren um 28 Billionen Dollar bzw. 50% (von 55 Billionen auf 83 Billionen Dollar) erhöhen, wenn der globale Ölverbrauch, der ein guter Indikator für die weltweite Wirtschaftsleistung ist, nur um 3 Millionen Barrel am Tag - mickrige 3% - zugenommen hat?

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA), hat sich die Ölnachfrage zwischen 2015 und 2017 insgesamt von 95 Millionen Barrel auf 98 Millionen Barrel am Tag gesteigert. Dabei müssen Sie wissen, dass die Welt keineswegs 98 Millionen Barrel qualitativ hochwertiges, konventionelles Öl pro Tag fördert. Diese Summe enthält auch Schieferöl, Ölsande, Flüssiggas und Biokraftstoffe.

Wenn die Investoren dem Energiesektor mehr Aufmerksamkeit schenken würden, würde ihnen auch auffallen, wie überbewertet all die oben genannten Finanzassets (mit Ausnahme der Edelmetalle) sind. Ich glaube, dass die globalen Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkte innerhalb der nächsten zehn Jahre 50% ihres aktuellen Gesamtwertes von 469 Billionen Dollar verlieren werden.

Wenn von all diesem Kapital nur 1-2 Billionen Dollar in die Edelmetallmärkte fließen würden, hätte das einen Anstieg der Gold- und Silberpreise zur Folge, den heute kaum jemand für möglich hält. Ich will mit diesen Aussagen keinen Hype auslösen. Es handelt sich einfach nur um logische Schlussfolgerungen. Meine Analysen und Recherchen deuten darauf hin, dass das globale Ölangebot künftig sinken wird, wenn die Schieferölindustrie in den USA innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre zusammenbricht. Die inländische Ölproduktion der Vereinigten Staaten wird sich meinen Prognosen zufolge bis 2025 um 50-75% verringern!

Sollte es zudem zu einer schweren Rezession und einem erneuten Rückgang der Ölpreise unter 30 $ kommen, dann werden die Fördermengen in den USA in den kommenden sieben Jahren sogar noch stärker als 75% sinken. Fällt die Rezession dagegen nicht so heftig aus und gelingt es der Wirtschaft noch eine Weile, so weiterzumachen wie bisher, rechne ich nur mit einem Rückgang um 50%. In jeden Fall wird die Ölproduktion stark abnehmen und bis zum Jahr 2030 wahrscheinlich 75-80% unter dem heutigen Niveau liegen.

Die Vereinigten Staaten werden dann kaum wiederzuerkennen sein. Jeder Anleger, ganz gleich ob in den USA oder anderswo auf der Welt, wird wahrscheinlich einen Großteil seines digitalen Vermögens verlieren, wenn er seine Investitionen nicht rechtzeitig breiter streut und zumindest einen Teil seines Kapitals in Edelmetalle investiert.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)



Dieser Artikel wurde am 09. August 2018 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.