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Weltweite Silberproduktion könnte stärker sinken als Analysten prognostizierten

26.01.2019  |  Steve St. Angelo

Der globale Vorrat an abbaubarem Silber der größten Silber produzierenden Länder könnte stärker abnehmen, als es die Industrie prognostiziert. Die führenden Beratungsunternehmen meldeten, dass die globale Silberproduktion 2018 leicht um 1% bis 2% steigen würde. Allerdings weisen die Angaben mehrerer Länder und großer Bergbauunternehmen darauf hin, dass die weltweite Silberproduktion um 2% bis 3% sinken könnte.

Zum Beispiel meldeten die zwei führenden Silber produzierenden Länder, Mexiko und Peru, nach offiziellen Angaben, Abnahmen für 2018. Mexikos Silberproduktion sank von Januar bis Oktober 2018 um 2,5% verglichen zum Vorjahreszeitraum, während das Angebot der peruanischen Silberminen um mehr als 5% (Januar - November) sank.

Darüber hinaus berichtete KGHM, das große polnische Kupfer- und Silberunternehmen, von einem Rückgang der Silberproduktion um 8,7% in den ersten drei Quartalen 2018. Polen war 2017 das siebtgrößte Silber produzierende Land und KGHM der Hauptlieferant.

Russlands führender Silberproduzent, Polymetal International, verzeichnete von Q1 bis Q3 2018 ebenfalls eine Abnahme des Silberminenbestands um 4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Jedoch waren die größten Verlierer Kanada, mit 12% weniger, und die USA, die eine verblüffende Abnahme der inländischen Silberproduktion um 16% meldeten. In meiner Analyse habe ich acht Länder recherchiert und das einzige von ihnen, das einen Zuwachs meldete, war Australien mit 8%.

Hier sehen Sie die Veränderung der Silberproduktion führender Produktionsländer in den Jahren von 2017 bis 2018. Ich berechnete die prozentuale Veränderung für 2018 basierend auf den aktuellsten Jahresvergleichszahlen:

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Leider ist es schwierig, Daten für China zu bekommen, dem zweitgrößten Silber produzierenden Land der Welt. Aber ich bezweifele, dass das Angebot seiner Silberminen stärker zunahm als die Abnahmen in diesem Chart. Dem World Silver Interim Report zufolge wurde für 2018 eine Zunahme von weniger als 1% durch Zuwachs in Ozeanien, Asien und Afrika prognostiziert. Es wurde angemerkt, dass die Silberproduktion in Nordamerika um 5,4 Mio. Unzen abnehmen werde. Aber diese Abnahme von 5,4 Mio. Unzen müsste lediglich auf die USA und Kanada entfallen.

Was ist mit Mexiko und Peru? Meiner Analyse zufolge sollte die Silberproduktion von Mexiko und Peru 2018 um schätzungsweise mehr als 12 Mio. Unzen sinken. Berücksichtigen wir außerdem die Schließung der Escobal-Mine von Tahoe in Guatemala, entfallen der Silberproduktion weitere 10 Mio. Unzen.



Selbst wenn es also einige Zunahmen bei der Silberproduktion in China oder Afrika gebe, wie es GFMS im Interim Report des World Silver Survey (im November herausgegeben) angibt, bezweifele ich, dass sie all diese Abnahmen ausgleichen werden können.

Betrachten wir die Silberproduktion dieser führenden Produktionsländer. Ich schätze, dass 2018 das Gesamtangebot der Silberminen dieser Gruppe um fast 21 Mio. Unzen im Vergleich zu 2017 abnehmen wird:

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Folgende Länder sind in den obigen Daten enthalten: Mexiko, Peru, Russland, Chile, Polen, Australien, die USA und Kanada.

Die Daten wurden vom mexikanischen Institut für Statistik und Geografie INEGI, vom peruanischen Ministerium für Bergbau und Energie, des russischen Polymetal International, der chilenischen Kupferkommission COCHILCO, des polnischen KGHM Polska Miedz, des australischen Resources & Energy Quarterly, des geologischen Instituts der Vereinigten Staaten USGS und des kanadischen Department of Natural Resources entnommen.

Das World Silver Survey prognostiziert für 2018 eine Zunahme der globalen Silberproduktion von 865 Mio. Unzen, eine Steigerung gegenüber 852 Mio. Unzen im Jahr 2017. Ich glaube jedoch, dass die Gesamtproduktion um 2% bis 3% sinken wird.

Demnach wird sich das weltweite Silberminenangebot zwischen 827 Mio. und 835 Mio. Unzen befinden, also 17 Mio. bis 25 Mio. Unzen weniger. Natürlich habe ich keine Angaben aus China und vielen anderen kleineren Ländern, aber ich glaube, dass die führenden Metallberatungsunternehmen das globale Minenangebot zu hoch geschätzt haben.

Letztlich müssen wir uns in Erinnerung rufen, dass fast 60% des Silberminenangebots ein Beiprodukt der Kupfer-, Zink- und Bleiproduktion ist. Die Basismetallproduktion wird wahrscheinlich stark sinken, wenn die Welt wegen des Zusammenbruchs der stark fremdfinanzierten schuldenbasierten Wirtschaft - eine Wirtschaft, die keine wachsende Energieversorgung mehr haben wird, um die massive Schuldensumme, die das Finanzsystem abstützt, zu bedienen - dem Untergang geweiht ist.

Demnach wird die Basismetallproduktion einen stärkeren Einfluss auf das weltweite Silberminenangebot haben als Gold. Aus eben diesem Grund glaube ich, dass Silber Gold in Zukunft übertrifft.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)



Dieser Artikel wurde am 18. Januar 2019 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.