Sechzehn Tonnen und ein Aktenkoffer

16.11.2019  |  Gary E. Christenson

Tennessee Ernie Ford sang bereits vor einigen Jahrzehnten über die Misere der Kohlebergarbeiter. Sein Lied bleibt auch in der heutigen, verrückten Welt relevant:

Die Besitzer bezahlten in Scrip, was von den Kohlebergarbeitern als Währung verwendet wurde. Scrip besaß keinen innewohnenden Wert und war nur innerhalb Unternehmensfilialen verwendbar. Die Besitzer erhöhten ihre Gewinne, indem sie die Bergarbeiter dazu verlockten, Güter zu höheren Preisen zu erwerben. Die Produktionskosten von Scrip beliefen sich auf nahezu Null.

Wir verwenden Dollarnoten (Papier und digital), die keinen innewohnenden Wert als Währung in den USA besitzen. Die Produktionskosten des Dollar belaufen sich auf nahezu Null und sie werden aufgrund des Gesetzes als "gesetzlicher Zahlungsmittel" verwendet.


Parallelen:

• Kohlebergarbeiter <---> durchschnittlicher Amerikaner
• Abbau von 16 Tonnen <---> Arbeiten für Gehalt
• Tiefer in den Schulden <---> Tiefer in den Schulden
• Unternehmen <---> schuldenbasierte Wirtschaft

16 Tonnen Kohle und Gold:

Diese 16 Tonnen Kohle sind eine große Menge eines konzentrierten fossilen Energieträgers.

Um 16 Tonnen Gold abzubauen, müssen diese aufwendig abgebaut werden und das Golderz in 16.000 1-Kilobarren raffiniert werden, was etwa 514.000 Unzen sind. Zu 1.500 Dollar je Unze wären das 771 Millionen Dollar.



Und?

Diese 16.000 Kilobarren stellen ein Vermögen dar und repräsentieren einen Reichtum, der überall in der Welt wertgeschätzt wird, vor allem in Asien. Dort wird Gold angesammelt.

Doch warten Sie, 16 Tonnen Gold werden für etwa 771 Millionen Dollar verkauft, während die Fed kürzlich etwa 300 Milliarden "gedruckte" digitale Dollar herbeizauberte, um diese an Banken für Übernacht-Repogeschäfte weiterzuleiten.

Im Kontext: die Fed erschuf, zu nahezu keinerlei Kosten, in nur wenigen Tagen etwa 400-mal so viele Dollar wie die Kosen von 16 Tonnen Gold.

Die jährliche weltweite Goldproduktion beläuft sich auf etwa 3.200 Tonnen, 102 Millionen Unzen oder 154 Milliarden Dollar, wenn man sie zu den aktuellen COMEX (Papiergold) Preisen bewertet. Die Fed erschuf Ende September mehr als das Äquivalent der jährlichen Goldproduktion - in einigen wenigen Tagen.

Es ist gut, ein Zentralbanker zu sein. Man fuchtelt mit seinem Zauberstab herum und erschafft endlose Mengen an digitalem Scrip ohne innewohnenden Wert.

Ein Illusionist fuchtelt mit seinem Zauberstab herum. Ein hübsches Mädchen und ein Panther tauschen die Plätze innerhalb verschlossener Boxen. Der Illusionist erstaunt das Publikum, doch es weiß, dass eine Ablenkung die Illusion erschaffen hat.



Zentralbanker erschufen seit 2000 mehr als 20 Billionen Dollar neue Währung, retteten Banken und sorgten dafür, dass geldpolitische Illusionen echt aussahen. Schulden, Zinsausgaben und Preise stiegen. Die geldpolitischen, fiskalpolitischen und allgemein politischen Illusionen, einschließlich der Amtsenthebung, bestehen weiterhin.

Frage: Wenn digitale Dollar keinen innewohnenden Wert besitzen und einfach zu produzieren sind, was ist ein Dollar dann wert? Ist ein Kilo Gold 48.000 Dollar oder mehr wert, wenn man bedenkt, dass die Fed oftmals 48.000 Dollar in einem kurzen Moment erschafft?

Wiederholung: Es ist gut ein Zentralbanker zu sein, doch erwarten Sie, dass Gold im nächsten Jahrzehnt viel mehr kosten wird.


Wie ist es mit einem Aktenkoffer voller Währungseinheiten?

Ein 4-Zoll-Aktenkoffer hat Platz für etwa 10.000 Papiernoten - Schulden zahlbar durch die Fed an den Halter. Diese 10.000 Noten, egal ob 1 Dollar oder 100 Dollar, wiegen etwa 1 Gramm. Der Aktenkoffer enthält 10 Kilo Noten oder etwa 22 Pfund Noten mit keinerlei innewohnendem Wert. Wären das 10 Kilo Gold, dann betrüge der Wert zum aktuellen Preis fast 500.000 Dollar.

Betrachten Sie eine Reihe von Aktenkoffern, die Bargeld oder Gold enthalten. Nehmen Sie an, dass die Koffer 10 Kilo Gold oder 10.000 Noten der Federal Reserve beinhalten. Die gerundeten Werte finden Sie unten.



Die Fed und die Geschäftsbanken "drucken" jedes Jahr Milliarden Dollar. Diese neuen Dollar entwerten jeden anderen existierenden Dollar. Jeder Dollar ist weniger wert und... Sie wissen, wie es weitergeht.

Im Jahr 1971 war ein Aktenkoffer mit 1-Dollar-Noten mit 10 Kilo Gold gleichzusetzen.

Im Jahr 1999 war ein Aktenkoffer mit 10-Dollar-Noten mit 10 Kilo Gold gleichzusetzen.

Im Jahr 2019 war ein Aktenkoffer mit 50-Dollar-Noten mit 10 Kilo Gold gleichzusetzen.

Wann wird ein Aktenkoffer mit 1.000-Dollar-Noten mit 10 Kilo Gold gleichzusetzen sein? (Ja, ich weiß, das Finanzministerium druckt diese nicht länger, doch die Frage ist relevant.)


Schlussfolgerungen:

• Es ist einfacher, Scrip ohne innewohnenden Wert zu drucken - egal ob der Drucker der Besitzer einer Kohlemine oder das Finanzministerium ist - als Gold abzubauen und zu raffinieren.


• Banker und Regierungen bevorzugen digitale und Papierwährung ohne innewohnendem Wert anstatt Gold.


• Asiatische Länder verstehen die Wichtigkeit von Gold. Sie fördern und importieren jeden Monat mehrere Tonnen davon.


• Die 16 Tonnen Gold sind, zu 1.500 Dollar je Unze, etwa 771 Millionen Dollar wert. Die Fed erschuf in den letzten drei Wochen mehr als 300 Milliarden Dollar. Sie gab bekannt, dass "Übernacht-Repotransaktionen" bis Anfang November weitergehen werden... Sehen Sie Ihre Handlungen als QE Nr. 4 oder "Inflationiere oder Stirb!“


• Dollar wurden im Vergleich zu Gold um etwa 50 zu 1 seit 1971 entwertet. Die nächste Entwertung um 50 zu 1 wird rasch eintreten. Eine derartige Entwertung würde Gold auf 75.000 Dollar je Unze befördern.


• Überraschend ist nicht, dass Gold bei 50.000 oder 100.000 Dollar je Unze bepreist werden wird, sondern dass der Kongress und die amerikanische Öffentlichkeit erlauben, dass sich dieser Entwertungsunsinn fortsetzt.

Ich halte Sie dazu an, Silber und Gold zu kaufen. Nicht das Papierzeug, sondern reales, physisches Metall - Bullion und Münzen. Eine Korrektur/Crash/Zusammenbruch, der die "Alles-Blase" zum Implodieren bringen wird, ist auf dem Vormarsch, trotz der Druckerei der Fed, der Handelsabkommen, der geldpolitischen Illusionen, der Zölle, der heißen Kriege, der Wahlen, der Nullzinspolitik, der QE, der medialen Beschwichtigungen und der Twitter-Posts des Präsidenten.


© GE Christenson
aka Deviant Investor



Dieser Artikel wurde am 07. Oktober 2019 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.