In der Welt nach der Krise sind wir auf uns allein gestellt
29.07.2020 | Chris Martenson
Schon bevor uns die Pandemie traf, standen die Dinge für die unteren 90% der Haushalte nicht sonderlich gut. Der durchschnittliche Haushalt hielt sich mit äußerst niedrigen Ersparnissen, mageren Renten und hohen Schuldenniveaus gerade so am Leben. Und zeitgleich wurden sie unaufhörlich durch die Inflation der Lebenshaltungskosten erdrückt, die eigentlich viel höher ist, als die unverhohlen betrügerischen Regierungsstatistiken zeigen, die das Bureau of Labor Statistics veröffentlicht.
Noch ärgerlicher ist, dass bevorzugt die oberen 10% Stücke vom sprichwörtlichen Wirtschaftskuchen erhalten - nun, genauer gesagt, die oberen 1%. Oder vielmehr die oberen 0,1%... oder 0,001%...
Obgleich Einkommens- und Wohlstandskluft in den Medien oftmals als eine rätselhafte Sache ohne wirkliche Ursache präsentiert werden, sind sie das direkte Resultat der Politik und Maßnahmen der Federal Reserve. Natürlich mithilfe der Lobbyisten im Namen der Elite, die die Kongresssteuergesetzgebung beeinflusst. Es ist also kein Zufall, dass die Besteuerung der Reichen mit der Zeit deutlich gesenkt wurde:
Dieser Chart zeigt, dass die Spitzenverdiener eine niedrigere, effektive Steuerrate haben als jeder andere in der Nation. Milliardär Warren Buffett zahlt bekannterweise weniger Steuern als sein Sekretär. Banker von Goldman Sachs haben eine vorteilhaftere Steuerrate als ihre Uber-Fahrer. Das ist kein Zufall. Und dies enthüllt, dass Amerikas echte Werte und Prioritäten - trotz der Fantasie von Fairness und Freiheit - darauf ausgelegt sind, mehr und mehr Reichtum in die Taschen einer kleinen Elite zu befördern. Anders gesagt: Die letzte Plünderungsoperation hat begonnen.
Peak Prosperity hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies mit allen Mitteln zu bekämpfen. Der Pfad, den US-Regierung und Federal Reserve eingeschlagen haben, endet mit einer Zerstörung des Wohlstandes - für alle. Die aktuelle Elite der nationalen Manager (nicht Anführer) ist in ihren Echokammern zu stark isoliert, um das zu verstehen. Sie sind vor den Auswirkungen ihrer politischen Entscheidungen geschützt und können somit nicht das große Ganze erkennen. Oder es kümmert sie einfach nicht.
Das ist der Grund, warum ich in gewisser Weise dankbar für COVID-19 bin. Der Virus erweckte eine zentrale Masse an Menschen und machte ihnen die reale Wirklichkeit ihrer Situation bewusst. Es wurde enthüllt, wie korrupt, eigennützig und desinteressiert die Elite gegenüber dem Leid der Mittel- und Unterschicht ist. Die Pandemie enthüllte, wie stark Institutionen und Unternehmen an ihren grundlegendsten Pflichten scheitern. Und das enthüllte die grundlegendste Wahrheit: Wir sind auf uns alleine gestellt.
Es wird keine Rettung geben. Es wird keinen Offiziellen geben, der alles reparieren kann, was schief gelaufen ist. Die DNS der staatlichen Organe ist irreparabel mutiert. Und das sind, in gewisser Weise, gute Neuigkeiten. Der Status Quo muss scheitern, damit er durch etwas Besseres ersetzt werden kann.
Notwendige Veränderung
Konstruktive Veränderungen sind längst überfällig. Die obigen, miserablen Charts zeigen, dass die Wohlstandsungleichheit in den USA nicht plötzlich im Jahr 2020 auftrat; sie brodelt schon jahrzehntelang unter der Oberfläche. Die groteske Unfähigkeit unseres Gesundheitssystems, zuzugeben, dass es effektive COVID-19-Behandlungen gibt - geschweige denn, diese anzuwenden - um stattdessen hochgejubelte/ungetestete neue Medikamente wie Remdesivir zu bewerben, das nur gerade so funktioniert, ist nichts Neues. Das spricht für eine Korruption der Wissenschaft und der Macht des monetären Geizes zu Kosten der Güte und des menschlichen Anstands, die ebenfalls nicht erst 2020 auftraten. Diese Faktoren begleiten uns schon eine lange Zeit.
Wenn Bauern nur überleben können, indem sie sich stärker verschulden, während sie nur 7 Cent für ihre Lebensmittel verdienen, die Verbraucher in Läden erwerben, dann spricht dies von einem fehlgeleiteten System, das vergessen zu haben scheint, dass man ohne Produzenten vor dem Nichts steht. Dennoch werden Bauern weiterhin Jahr für Jahr ausgenutzt. Wenn sich derartige Dinge so stark verankern, dass man sie nicht länger in Frage stellt, dann kann man sie nicht mehr so einfach reparieren. Man kann nicht einfach hier und da einige Gesetze ändern und diese Tatsachen in Ordnung bringen. Man muss sie beiseiteschieben und neu aufbauen.
In der heutigen Zeit müssen wir uns daran erinnern, was wichtig ist und zurück zur Integrität kehren, während wir uns zeitgleich von unserem kurzsichtigen Selbstinteresse entfernen. Weg vom "Ich" und hin zum "Wir." Nein, ich empfehle hier weder Sozialismus, Kommunismus oder irgendeine Art von "-ismus." Ich meine damit, dass wir alle im selben Boot sitzen und dass es Zeit ist, so zu handeln, als würden wir uns für mehr als nur uns selbst interessieren; als würden wir verstehen, wie das größere System funktioniert und zusammenarbeiten, um dieses noch weiter zu verbessern.
Zeit zum Wählen!
Nein, ich meine keine echten Wahlen. Ich meine damit, dass Sie mithilfe Ihres Geldes wählen sollten; mithilfe Ihrer Handlungen; mithilfe Ihres Herzens; mithilfe Ihres Verstandes. Es gibt nichts, was wir gegen die Tatsache unternehmen können, dass die weltweiten Zentralbanken neue Währung im Wert von 5 Billionen Dollar in etwa 6 Monaten gedruckt haben. Das ist grob gleichzusetzen mit deren kombinierten Output der gesamten 4 Jahre der Weltfinanzkrise:
Niemand von uns kann die Lausbuben der Zentralbanken aus dem Amt wählen (sie wurden ernannt), doch wir können mithilfe unserer Währung wählen - und diese gegen Gold, Silber, Land und andere harte Vermögenswerte austauschen, die wir gut lagern können. Es ist nennenswert, dass Gold - dessen Ansammlung wir aus diesem Grund empfohlen haben - gerade ein neues Wochenhoch erreichte:
Und Silber befindet sich auf mehrjährigen Hochs. Beide spiegeln einen Vertrauensverlust in den US-Dollar und das weltweite Finanzsystem dar. Gegen die schwachen und ineffizienten Bemühungen unserer Politiker, die Leute dazu zu bringen, Masken zu tragen oder COVID-19 ernst zu nehmen, können wir nichts tun. Doch wir können mit unseren Füßen wählen und uns in nachhaltigere, weniger bevölkerungsreiche Gebiete bewegen, wie es derzeit gerade passiert.
Wir können die Wut der Bevölkerung oder eine plötzliche Ausbreitung von Aufständen und Unruhen nicht kontrollieren. Doch wir können uns selbst bewaffnen (und trainieren!), um unsere Angehörigen im Ernstfall schützen zu können; das wiederum erklärt zunehmende Waffenverkäufe. Wir können weder die Qualität, noch den Preis oder die Verfügbarkeit von Gemüse und Fleisch prognostizieren. Doch wir können Gärten anlegen und uns Hühner anschaffen.
Schließen Sie sich der Bewegung an
COVID-19 hat die Fäulnis im System enthüllt. Und das ist eine gute Sache, die längst überfällig war. Kein Problem wurde jemals gelöst, ohne vorher identifiziert zu werden. Nun können wir uns darauf fixieren, was gerettet werden kann und den Rest über Bord werfen. Vielleicht sind Sie jemand, der sich schnell anpasst oder bereits an Lösungen arbeitet.
Wenn das der Fall sein sollte, dann kennen Sie sicherlich eine Menge Leute, bei denen dies nicht der Fall ist. Diejenigen, die sich noch immer an Leugnung und Verhandlung klammern, dass der scheiternde Status Quo irgendwie auf unbestimmte Zeit weitergehen kann. Sorgen Sie sich nicht, sie werden aufholen. Irgendwann. Denn das müssen sie. Veränderung wird ihnen aufgezwungen werden. Die Daten deuten alle auf eine rapide intensivierende Reihe an Trends hin, die sowohl unseren zukünftigen Wohlstand als auch Möglichkeiten umgestalten werden.
Mein Mitgründer Adam Taggart und ich haben die letzten zehn Jahre damit zugebracht, das Argument anzubringen, warum dieser Augenblick unausweichlich folgen würde und wie sich die Leute am Besten darauf vorbereiten. Nicht nur um zu überleben, sondern zu florieren. Wir haben die Leute dazu gebracht, zwischen den Zeilen zu lesen, und Warnsignalen zu folgen. Wir haben stark beworben, Papierreichtum in Edelmetalle und andere harte Vermögenswerte umzuwandeln, um so mehrere Einkommensflüsse zu etablieren, und stärkere Beziehungen sowie einen gesünderen Körper zu entwickeln.
Wussten wir, dass COVID-19 kommen würde? Nein, natürlich nicht. Doch alles, was die Pandemie getan hat, war die öffentliche Wahrnehmung der vielen Zwickmühlen und Notlagen zu beschleunigen, vor denen wir gewarnt haben. Da systemische Instabilität zunimmt und ernsthafte Veränderungen schnell eintreffen, wie sollten Sie Ihren Fokus priorisieren? Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Konsequenzen von COVID-19 sind extrem schwerwiegend. Erwartungsgemäß. Und sie wüten noch immer auf Arten und Weisen, die wir noch nicht vollkommen wertschätzen können.
Jeder Tag zählt also und alle Ihre Handlungen sind von Bedeutung. Es ist Zeit, unsere Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Erst auf Haushaltsebene und dann innerhalb Ihrer Gemeinde. Je besser Sie sich auf sich selbst und Ihre Angehörigen verlassen können, desto besser wird es Ihnen ergehen. Unsere individuellen Chancen, diese Sache sicher und optimistisch zu überstehen, sind gemeinsam viel höher als alleine. Denken Sie darüber nach, sich der Bewegung anzuschließen.
© Chris Martenson
Peak Prosperity
Der Artikel wurde am 24. Juli 2020 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.