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Die Margen der Goldminenunternehmen (Teil 2)

08.03.2012  |  Scott Wright
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Die Volatilität der Rohstoffpreise kann Minengesellschaften in den Wahnsinn treiben. Während eines Bärenmarktes ist man nur via Hedging oder durch den Produktverkauf auf Termin auf der sicheren Seite. Wenn die Minengesellschaften keine rentablen Vermögenswerte oder/und Kapitalreserven besitzen, kann sie nicht einmal das beste Hedgebook vor der Insolvenz retten, wenn die Preise langfristig fallen. Während eines Bullenmarktes werfen viele Minengesellschaften ihre Absicherungsgeschäfte über Bord und sind auf legendäre Gewinne aus. Die Gewinne des aktuellen Bullenmarktes sind bisher in der Tat legendär gewesen.

Seit 2001 ist der Goldpreis in jedem Jahr gestiegen. Wir reden hierbei nicht nur von einem gewöhnlichen inflationären Anstieg der Lebenshaltungskosten, den Sie vielleicht bei Ihrem Einzelhändler oder in Ihrem Lieblingsrestaurant bemerkt haben. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts ist der Goldpreis jährlich um 19 Prozent gestiegen. Wenn Sie unseren Newsletter-Empfehlungen im Jahre 2001 gefolgt sind und in physisches Gold investiert haben, haben Sie maßgebliche Gewinne erzielt.

Auch die Goldminenunternehmen konnten recht hohe Gewinne erzielen. Die Aktien dieser Unternehmen gehörten in den letzten zehn Jahren zu den erfolgreichsten Investitionsmöglichkeiten. Dadurch hatten sie eine enorme Anziehungskraft auf Investoren und Spekulanten und viele Goldaktien konnten Gewinne von über 1000 Prozent erzielen und den Goldpreis bei weitem überholen.

Die Kosten stellen selbstverständlich einen entscheidenden Faktor für die Gewinnentwicklung dar. Wie in jedem anderen Industriezweig empfinden auch die Goldminengesellschaften Kosten als Fluch. Für diese Unternehmen sind die Kosten jedoch ein scheinbar unkontrollierbares Phänomen. Wie Sie anhand der roten Säulen im obigen Diagramm erkennen können, sind die durchschnittlichen Cashkosten im letzten Jahrzehnt maßgeblich gestiegen.

Die Daten basieren auf den durchschnittlichen Cashkosten von fast zwölf der weltgrößten Goldminengesellschaften, die an US-amerikanischen Börsen gelistet sind. Anhand der betriebsinternen Daten, die seit Beginn des Bullenmarktes erfasst worden sind, bekommen wir einen guten Einblick in die vorherrschenden Trends. Außerdem sollte beachtet werden, dass die Produzenten, von denen die Daten ausgehen, insgesamt für nahezu die Hälfte der gesamten Goldproduktion verantwortlich sind. Deshalb sind die vorliegenden Cashkosten meiner Meinung nach äußerst repräsentativ für den gesamten Industriezweig.

Beim ersten Blick auf den Chart fallen Ihnen wahrscheinlich die unglaublich niedrigen Cashkosten zu Beginn des Bullenmarktes auf. In den Jahren 2001 und 2002 produzierten die Minengesellschaften ihr Gold zu Cashkosten von unter 180 US-Dollar. Die geringen Cashkosten sollten dennoch keine große Überraschung darstellen, wenn man bedenkt, wie gering der Goldpreis war und was die Minengesellschaften im vergangenen Jahrzehnt durchmachen mussten.

Aufgrund des hohen Goldpreises wird oft vergessen, dass Gold von seinem Höchstwert von ungefähr 500 US-Dollar im Jahre 1988 bis zum Jahre 2001 um die Hälfte seines Wertes verlor. In diesem Zeitraum lag der Goldpreis durchschnittlich bei 353 US-Dollar und in den vier Jahren vor dem Jahr 2001, das Jahr 2001 eingeschlossen, lag er durchschnittlich bei armseligen 281 US-Dollar. Während des brutalen Goldbärenmarktes überlebten nur die Minengesellschaften, die in der Lage waren, kostengünstige Operationen durchzuführen.

Da der Goldpreis Jahr um Jahr einen Zuwachs erlebte, stiegen auch die Produktionskosten. Bis 2005 erhöhten sich die Cashkosten um unglaubliche 45 Prozent bis auf 250 US-Dollar. Da das Jahr 2005 jedoch einen Wendepunkt im Goldbullenmarkt darstellte (der Goldkurs hatte zum ersten Mal seit 20 Jahren maßgeblich die 500-Dollar-Marke überschritten), gaben die Cashkosten keinen Anlass zur Sorge. Die strukturellen Bedingungen für Gold waren stets vielversprechend und die Minengesellschaften glaubten an einen neuen Goldbullenmarkt.

Im Jahr 2007 wurde der Cashkostenanstieg maßgeblich beschleunigt. Bis 2011 stiegen die Cashkosten anschließend durchschnittlich um 21 Prozent jährlich. Dies entspricht einem Wachstum von 81 US-Dollar pro Unze. Dieser Anstieg wurde von verschiedenen Gründen hervorgerufen. Den wichtigsten Grund stellten dabei der Anstieg der Inputkosten und die abnehmende Qualität des Erzes dar.

Anhand der Inputkosten kann ein guter Überblick über die Energieintensivität des Minengeschäfts gewährt werden. Minenunternehmen benötigen eine Menge Brennstoff, um ihre Geräte und Anlagen zu betreiben. Auch die glücklichen unter ihnen, die in der Lage sind, das lokale Stromnetz zu nutzen, sind nicht immun gegen steigende Energiekosten. Die Brennstoff-/Energiepreise sind in den letzten Jahren in die Höhe geschossen!




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