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"Was erwartet uns im laufenden Jahr 2013?" - oder "Aus dem Dunstkreis tauchen sie auf: Die elf apokalyptischen Reiter"

14.03.2013  |  Dr. Dietmar Siebholz
- Seite 2 -
Nummer 1: Die Euro-Verteidigung: Der Euro wird nach den historisch bekannten Prinzipien "Kolberg 1944“ und "Seelower Höhen 1945“ verteidigt, was auch immer dies kosten wird. Die Euro-Verteidigung kostet uns solange so unendlich viel Geld, bis das Limit erreicht ist, wenn also die durch die Schuldenorgien sich kumulierenden Billionenbeträge nicht mehr refinanziert werden können oder die Druckerpressen bzw. die Computer die Geldproduktion aus "dünner Luft“ nicht mehr schaffen.

Nummer 2: Die Anleihemärkte weltweit werden explodieren. Irgendwann einmal stellt sich der Markt die Frage, ob diese Risiken eigentlich in der Verzinsung von Staatspapieren ausreichend gewürdigt werden. Sie kennen die Antwort: Sie lautet "garantiert nicht“, denn jede noch so riskante Aktienanlage hat die geringe aber noch vorhandene Chance einer Wertsteigerung. Die mit subventionierten Zinsen ausgestatteten Länderanleihen haben diese Chance nicht. Sie werden ins Bodenlose fallen müssen, denn bei einer echten Inflation - ausgelöst durch die vielen Wahnsinnsmaßnahmen wie durch den Kauf von Schrottanleihen, die Verwässerung von Bankbilanzen, die nicht erfolgten Kreditabschreibungen in Billionenhöhe - werden die Zinsen explodieren müssen. Das bedeutet aber automatisch Verfall der Anleihekurse, denn wer zahlt für eine 2,5%-ige Bundesanleihe (die man mit 100% zum Nennwert gekauft hat) noch 65%, wenn man für einen neuen Titel inzwischen 6% erhalten könnte?

Nummer 3: Die Regierungen brechen Gesetze ohne Unterlass. Alles, was vorher als Recht definiert und als Recht behandelt wurde, steht im Risiko. Sie, die Regierenden werden alles versuchen, um die Folgen der jahrzehntelang gemachten Fehler zu vertuschen, zumindest aber auszubügeln. Das wird aber nicht funktionieren, denn

  • a) die Demographieprobleme, also der fehlende Unterbau durch junge Generationen, kann man nur in vielen Generationen beseitigen, aber dafür ist nun heute keine Zeit mehr. Generationen werden vergehen, ehe sich die Bevölkerungsstruktur so weit verbessern wird, dass die Lasten der Überalterung tragbar sein werden, wenn überhaupt.

  • b) die Sozialstaatbelastungen sind in demokratisch geführten Ländern nicht abzuschaffen, weil gegen die Änderung des zugunsten der Bevölkerung installierten Sozialstatus die Tatsache spricht, dass in Deutschland bereits die Mehrheit der Bevölkerung teilweise oder vollständig von Subventionen des Staates lebt. Zu glauben, dass eine demokratische gewählte Kraft je eine ausreichende Mehrheit für den Sozialabbau erhält, grenzt an den Glauben zur Neutralisierung der Schwerkraft auf der Erde.

  • c) die durch EU-Programme und den ESM-Vertrag zementierten Ansprüche anderer EU-Länder an uns werden in Anspruch genommen werden, ohne jeden Zweifel.

Was bleibt, ist die Annullierung alter Gesetze nach dem Motto "Gesetz gebrochen, tut uns leid. Aber die Abschaffung dieser Gesetze ist alternativlos, wir geben Euch jedoch neue Gesetze …“

Nummer 4: Ein nicht mögliches reales Wirtschaftswachstum. Wachstum, das im aktuellen Wirtschaftssystem immer gebraucht wird, um die Unstimmigkeiten bei den Voraussetzungen (also die großen Demographiemängel, die Ver- und Überschuldung, den Sozialstaat etc.) auszubügeln, kann unter derartigen negativen Vorgaben nicht mehr real generiert werden. Der Wachstumswahnsinn geht zu Ende und damit alle Grundlagen unseres heutigen Wirtschaftssystems. Unser Wirtschaftssystem ist nämlich ohne ein permanentes hohes Wachstum langfristig nicht überlebensfähig; allein die Tatsache, dass die hohe Verschuldung und die Neuverschuldung .zu immer höheren Zinsbelastungen führt, reicht als Nachweis für die letalen Voraussetzungen hinreichend aus.

Nummer 5: Währungsabwertungswettlauf: Derzeit wird versucht, sich vom Nachbarn abzusetzen ("beg your neighbor policy“), um über Exportmaßnahmen und -steigerungen zu zusätzlichen Überschüssen zu gelangen. Doch wie kann das funktionieren, wenn die Importländer nicht über die Mittel verfügen, diese Importe zu zahlen? Doch nur über entwertetes Geld oder durch Erhöhung der Verschuldung dieser Länder, die dann wieder die Exporteure zu finanzieren haben. Das führt automatisch zu Währungskriegen und im Prinzip zu einem stetigen Abwertungskreislauf, aber nie zu einer Lösung der Probleme. Japan hat jetzt angefangen, diesen Abwertungswettlauf zu beschleunigen. Zwangsläufig werden die Exportnationen der Welt auch diesen Weg beschreiten müssen. Es bleibt nur die Frage: Wer ist der nächste? Ganz Ängstliche nennen diesen Wettlauf bereits den "Handelskrieg“ oder den "Währungskrieg“ Alle drei Bezeichnungen sind richtig und deren Auswirkungen auf den freien Handel und besonders für uns Deutsche, die ja ihren Wohlstandsvorteil aus den Handelsüberschüssen erzielen, extrem schmerzlich.

Nummer 6: Die uneingeschränkte Regulierungswut. Die Hyperaktivität der Regierungen kennt keine Grenzen mehr. Die wirtschaftlichen und später auch die individuellen Freiheiten sterben derzeit in Raten. Beispiele gefällig?.- Sehen Sie einmal, wie die poltischen Kräfte mit dem Begriff "Geld“ umgehen. Seit Jahrhunderten gilt Geld als das ideale Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel, mit dem man den Tausch "Ware gegen Ware“ mit seinen großen Bewertungs- und Handlungsproblemen gelöst hatte. Jede Arbeit, jede Dienstleistung, jede Produktion erhielt ihre Bewertung in Geldeinheiten, die natürlich schwanken konnte. Aber jeder Leistungsträger konnte die Früchte seiner Arbeit durch die Verwendung von ehrlichem, auf Leistung beruhenden Geld als Entlohnung frei umsetzen, sei es in Konsum, Besitz oder in Rücklagen.

Für diese Rücklagen musste das Geld aber einen inneren Wert haben, denn seit Menschengedenken haben die politischen Kräfte versucht, an die Reserven ihrer Bürger zu kommen. Es war und ist ein ewiger Kampf. So schuf man Geld in Form von durch Sachwerte gedeckte "Tangibles“ (also: anfassbaren Werte). Damit konnte man Rücklagen schaffen, die nicht von vornherein das Risiko beinhalteten, als leeres Versprechen zu verfallen.




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