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Die Märkte im Rückwärtsmodus

04.10.2023  |  Robert Rethfeld
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Der Kupferpreis steigt nominal über die Dekaden, hält sich inflationsbereinigt konstant und zeigt damit relative Stärke gegenüber anderen Commodities. Rohstoffe wie Weizen und Mais haben über die Dekaden inflationsbereinigt deutlich nachgegeben.

Die Preise für Batterien und Solarmodule fallen langfristig. Sie folgen damit Wright’s Law. Der Ingenieur Theodore Paul Wright formulierte bereits im Jahr 1936, dass bei jeder Verdoppelung produzierter Erzeugnisse die Kosten um einen festen Anteil sinken. Er ging damals von 15% bei einer Verdoppelung der Produktion aus. Die Charts für batteriekritische Rohstoffe stehen dem Ansatz durch die Spitzen des Jahres 2022 nur scheinbar entgegen. Die Preise sind inzwischen deutlich gesunken. Inflationsbereinigt wäre das Kursniveau jeweils noch niedriger.

Der Lithium-Future ist auf das Preisniveau der Jahre 2016 bis 2018 zurückgefallen.

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Der Nickel-Future notiert auf dem Spike-Niveau des Jahres 2015, aber auch deutlich unterhalb früherer Preishochs.

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Der Kobalt-Future notiert auf dem Niveau der Jahre 2010 bis 2015.

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Der Weltmarktpreis für Mangan hat die Ausschläge des Jahres 2022 von Lithium und Kobalt ignoriert. Er notiert seit Jahren auf einem konstanten Niveau (nicht im Bild).

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI schätzt, dass der Preis für eine Nickel-Mangan-Kobalt (NMC)-Batterie bei 120 USD/kWh und für eine Lithium-phosphat (LFP)-Batterie bei 95 USD/kWh notiert. Der CFO von VW, Dr. Arno Antlitz nimmt an, dass sich der Preis im Verlauf der kommenden Jahre nochmals halbiert.

Das würde bedeuten, dass VW den ID.2 im Jahr 2026 mit einem Batteriepreis von 50 bis 60 USD/kWh bauen könnte. Das würde bei einer 50 kWh-Batterie Batteriekosten in Höhe von 2.500 bis 3.000 US-Dollar pro Fahrzeug bedeuten. So dürfte es möglich sein, den ID.2 tatsächlich als 25.000-Euro-Fahrzeug in der Basisversion anzubieten. Dies ist nur ein Indiz dafür – aber ein wichtiges –, dass sich die Preise bei zunehmender Skalierung unter Lerneffekten nach unten bewegen.

Hilfe könnte auch von anderer Seite kommen. Der inflationsbereinigte Langfristchart des CRB-Index zeigt, dass Rezessionen von fallenden Rohstoffpreisen begleitet werden. Unternehmen, die finanzstark genug bleiben, um durch eine Rezession hindurch zu investieren, profitieren von fallenden Zinsen und fallenden Rohstoffpreisen. Sie dürften im nächsten Aufschwung zu den Gewinnern zählen.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.


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