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Rohstoffblase? Oder Kreditblase?

16.03.2009  |  Michael Kilbach
Der Rohölpreis stürzte von seinem 148 $-Hoch im Frühling 2008 auf 36 $ pro Barrel im Dezember, und man dachte, die Rohstoffblase sei geplatzt. Gold sank, Silber fiel von seinem Hoch aus um knapp 58% und Palladium sank um bemerkenswerte 72% etc. Aber waren das die Folgen einer geplatzten Rohstoffblase oder könnte es auch eine Kreditblase gewesen sein, die da platzte und die Rohstoffpreise zufällig und auf so drastische Weise beeinflusste? Für Investoren, die entscheiden müssen, wo die Werte für zukünftiges Wachstum liegen, ist das eine ganz wichtige Frage.

Aus finanzieller Sicht musste die Welt im Jahr 2008 feststellen, dass Immobilien erheblich überbewertet waren. Auch die Aktien der Banken brachen ein, denn über den Umweg der Vergabe von Hypothekenkrediten hingen sie sehr stark von den Immobilienpreisen ab. Da nun Hedgefonds, Investitionsfonds, institutionelle und private Anleger um jeden Preis ihre verlustbringenden Wetten glattstellen wollte und dies über den Verkauf populärer Investitionen finanzierten, ging es bei allen Anlageklassen bergab. Aus unserer Sicht war es ein Wettrennen um Liquidität (Geld aufbringen), an dem sich alle möglichen Investoren beteiligten, als die investierten Hinterlegungssummen und auch der Wert von Immobilien einbrachen. Alles begann sich drastisch zu ändern, die Investoren verkauften Anlagen und wandelten diese Anlagen in Cash um, wodurch der US-Dollar an Wert gewann. Das kann man unten im Chart sehen.

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Beachten Sie die drastische Spitze im US-Dollar-Index, sie entstand, weil Investoren ihre Anlagen liquidierten. Schauen Sie sich jetzt auch den drastischen Einbruch in den verschiedenen anderen Märkten an (siehe Chart unten).

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Als der Wert des US-Dollar stieg, sanken fast alle anderen Investitionen in US-Dollars. Die Schlüsselfragen und denkwürdigen Fakten sind aus unserer Sicht folgende:
  • 1) Welche Märkte haben derzeit starke Fundamentaldaten, und welche Märkte haben schwache Fundamentaldaten?

  • 2) Sind wir der Überzeugung, Papierwährungen (die von den Regierungen nach Belieben nachgedruckt (Inflation) werden können) seien auf lange Sicht solide Investitionen? Dieser Überzeugung sind wir nicht. Werden Währungen aus diesem Grund langfristig, im Vergleich zu "Sachen", an Wert verlieren? Davon gehen wir aus.

  • 3) Haben sich die US-Konsumenten mit ihren Schulden übernommen und wird ihr Ausgabeverhalten möglicherweise weiterhin rückläufig sein? Davon gehen wir aus. Muss die Welt immer noch essen, Autos fahren, Güter hin- und hertransportieren, Vermögen aufbewahren etc.? Ja.

  • 4) Hatten die steigenden Rohstoffpreise, verglichen mit historischen Blasenmärkten, prozentual übermäßige Blasen-Preisniveaus erreicht? Dieser Überzeugung sind wir nicht.

  • 5) Mag es vielleicht nur so ausgesehen haben, als sei der Bullenmarkt für Rohstoffe vorüber, nachdem die Investoren und Institutionen von der Kreditimplosion erfasst wurden, obwohl er eigentlich immer noch besteht? Möglicherweise. Gibt es Hinweise darauf? Ja.





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