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Zeit für die Silberklemme?

18.03.2009  |  Theodore Butler
Es ist eine Sache, langfristige Analysen zu machen, eine ganz andere ist es, kurzfristige Prognosen zu geben. Ich zweifele in keinster Weise daran, dass Silber eine felsenfeste, langfristige Investitionschance ist, die ein absolut spektakuläres Risiko-Nutzen-Verhältnis und einen absolut spektakulären Wert hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor Silber deutlich höher bewertet wird. Wie ich Woche für Woche wieder betone, muss der Silberpreis zwangsläufig steigen. Und nur darauf müsste es langfristigen Investoren ankommen. Silber ist die ultimative Kaufen-und-Halten-Investition.

Auf die Frage, wann dieser drastische Anstieg der Silberpreise stattfinden werde, habe ich immer geantwortet, dass eine exakte zeitliche Bestimmung unmöglich sei - auch wenn die Preise über die letzten Jahre schon deutlich gestiegen sind. Wichtig ist, dass die Preise immer noch, hauptsächlich aufgrund der Manipulation, gedrückt sind, was langfristigen Investoren eine attraktive Einstiegsmöglichkeit bietet. Dennoch ist Silber ein sehr interessantes Thema für viele von uns, und deshalb ist es auch schwer, die kurzfristigen Faktoren nicht abzuwägen. Deswegen schaue ich mir zum Beispiel den COT genau an.

Ich bin immer überzeugt gewesen, dass der Silberpreis auf dem Weg zum seinem wahren Wert einen gewaltige Sprung machen wird, der die meisten Investoren schockieren wird. Das wird keine "normale" Marktbewegung werden. Sie wird beispiellos ausfallen - so wie es die wahre Bedeutung dieses Wortes wiedergeben kann. Besser wäre, Sie hätten sich schon vor dieser Bewegung positioniert, denn wenn sie erst einmal begonnen hat, fällt es extrem schwer, sie zu attraktiven Preisen abpassen und aufzuspringen. Diejenigen, die persönlich mit mir über dieses Thema gesprochen haben, werden bestätigen, dass ich immer gesagt habe, wenn diese echte Bewegung kommt, werde man keine Fragen stellen, ob dies die echte Bewegung sei. Allein mit Blick auf die Preisbewegung wird man es wissen. Sie wird unmissverständlich sein. Deswegen ist es nur natürlich, den möglichen Beginn einer solchen Bewegung vorherzubestimmen.

Die echte Bewegung wird beim Silber eintreten, wenn wir eine Knappheit im Großhandel haben. Wenn diese Knappheit kommt, kann die Preisexplosion von keinem mehr verhindert werden. Weder durch die Silberverbraucher, noch durch JP Morgan oder die US-Regierung. Auch bin ich immer davon ausgegangen, dass jegliches Anzeichen auf Knappheit im Großhandel wahrscheinlich sehr subtil ausfallen werde - und keinesfalls für jedermann offensichtlich. Wären die Anzeichen auf die echte Bewegung für jeden klar ersichtlich (wie auch der Fakt, dass wir es wirklich mit einer Knappheit im Großhandel zu tun haben), dann wäre es ganz sicher für alle jene zu spät, um aus diesen Anzeichen noch Kapital schlagen zu können. Sie wird sich sehr schnell entwickeln, ohne dass viel Zeit zum Reagieren bleibt. Alles, was wir wahrscheinlich bekommen werden, sind subtile Anzeichen, aber keine persönlichen Einladungen. Am Ende könnte es jedoch aus so sein, dass sich diese subtilen Anzeichen als Fehlinterpretationen herausstellen. Deshalb sind wir gezwungen hyperempfindlich auf Anzeichen zu reagieren, die auf eine Knappheit beim Silber verweisen. Wir können auf Nummer sicher gehen und auf die unvermeidliche Knappheit warten, um dann anschließend zu sagen: "Hab ich doch gesagt!". Oder wir können unsere Hälse recken und auf Anzeichen aufmerksam machen, solange sie noch subtil und vielleicht falsch sind.

Jetzt, nachdem ich diese Einschränkung gemacht habe, möchte ich Ihnen sagen, dass ich Anzeichen darauf sehe, dass dem Silbergroßhandel eine Knappheit droht. Einige dieser Anzeichen sind mikro - das heißt sie sind sehr spezifisch und detailliert. Andere sind makro und viel weiter gefasst. Das wichtigste Anzeichen im Mikrobereich auf das Eintreten einer Silberknappheit im Großhandel, ist das Auftauchen einer Inversion oder Backwardation an der COMEX. In der letzten Woche schloss der Kontrakt für den Liefermonat März mit einem Aufschlag gegenüber dem nächsten wichtigen Liefermonat Mai. Das bedeutet, die Käufer sind bereit, mehr zu zahlen, um sofortige Silberlieferungen in Großhandelsmengen zu bekommen. Das bedeutet, der Großhandelsmarkt für Silber ist "angespannt".

Zwar gibt es schon Beispiele für eine solche Entwicklung, doch die Inversion im Märzkontrakt ist an sich selten und verdient unbedingt Aufmerksamkeit. Nicht nur die Aufschläge für den Märzkontrakt bis zum Maikontrakt sind ungewöhnlich, auch das Muster der Lieferungen deutet auf richtige Knappheit hin. Die Käufer müssen länger auf ihre Lieferungen warten, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Umgekehrt scheinen die Verkäufer zögerlich oder nicht in der Lage, physische Lieferungen mit derselben Leichtigkeit, die sie in der Vergangenheit an den Tag legten, machen zu können.

Es ist schon etwas ironisch, dass es in den letzten Monaten extrem viele Diskussionen über Backwardation und potentielle Lieferschwierigkeiten hinsichtlich des vergangenen Dezemberkontrakts gegeben hatte. Keine dieser Bedrohungen bewahrheitete sich. Jetzt scheinen Lieferengpässe und Backwardation da zu sein, ohne dass es zuvor große öffentliche Diskussionen und Warnhinweise gab.

Ein anderes Mikro-Anzeichen hängt mit den jüngsten Nachrichten zusammen, denen zufolge es in zwei der weltweit größten Silberraffinerien zu Produktionsunterbrechungen kam - bei Penoles’ MetMex-Komplex in Mexiko und bei der Verarbeitungsanlage La Oroya, die sich im Besitz von Doe Run Peru befindet. Aufgrund eines Streiks erklärte MetMex erklärte Gewalt bei seinen Silberkontrakten, während La Oroya die Produktion einstellen musste, weil Konzentratlieferanten nicht bezahlt wurden und danach eine Kreditlinie nicht mehr gewährt wurde. Diese Umstände könnten kurzfristiger Natur sein, ich möchte aber denjenigen hören, der sich positivere Nachrichten für den Silbersektor ausdenken könnte, als dass zwei Verarbeitungsanlagen ganz plötzlich geschlossen werden. Dass die Preise nach dieser Nachricht heute fielen, ist so eigenartig, dass man es nur mit Manipulation erklären kann.





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