Ein neuer Goldaufschwung
26.03.2009 | Adam Hamilton
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Als der Goldpreis am 10. März bei 897 $ lag, lag er gleichzeitig auf seinem Support und seinem 50-Tages-Durchschnitt. Der letzte Goldrückgang war nicht der erste in diesem Aufschwung. Anfang Dezember und Mitte Januar erlebte der Goldpreis einen starken Rückgang im fast selben Ausmaß und über den fast selben Zeitraum, dennoch befand sich der Goldaufschwung nicht in Gefahr. Warum sollte man sich gegen Gold auf seinem Support und 50-Tages-Durchschnitt entscheiden, wenn diese Werte seit Monaten stabil waren? So wie wir es im vergangenen Oktober gemacht haben, werden wir bei Zeal auch weiterhin in die besten Gold- und Silberaktien investieren, auch wenn der Goldpreis gering ist. Es gab Anfang März nicht den geringsten Anlass zur Sorge, als sich die Börsen erholten. Gold-Händler hatten es irgendwie geschafft, sich selbst davon zu überzeugen, dass Gold trotz seiner positiven Grundlagen noch ein ganzes Stück weiter fallen wird.
Was uns zu dieser Woche bringt. Der riesige Goldanstieg am vergangenen Mittwoch gehört letztendlich zum Durchschnitt, wenn Sie sich die Chart genauer ansehen. Ja, Händler haben Recht damit, dass die Inflation der Zentralbank eine riesige Goldinvestitionsnachfrage entfachen wird, die einen neuen Aufschwung auslösen wird. Aber sie realisieren diese Tatsache etwas zu spät. Die kommende Inflation ist bereits seit vielen Monaten erkennbar und der Goldaufschwung schlug schon vor vergangener Woche seine Wurzeln.
Was treibt den Goldpreis in die Höhe? Eine starke Goldinvestitionsnachfrage. Das Blutbad der Aktienpanik lässt immer mehr Investoren realisieren, was sie schon die ganze Zeit hätten wissen sollen. Jedes Portfolio sollte Gold beinhalten, immer mindestens 5%. Gold ist der Inbegriff der Stabilität in einer instabilen Welt und auch nur eine geringe Kapitalinvestition in Gold verkleinert die Portfolio-Unbeständigkeit und das Risiko.
Der Haupteinfluss des Goldanstiegs von 810 $ Mitte Januar bis auf 992 $ Ende Februar, ein Gewinn von 22,5% in nur 5 Wochen, war die unglaublich hohe Goldinvestitionsnachfrage der traditionellen Investoren. Sie haben den weltgrößten Gold-ETF, den GLD, wie verrückt gekauft. Die GLD-Treuhänder glichen diesen übertriebenen Kaufdruck pflichtbewusst direkt in Goldbarren aus.
Die folgende Chart zeigt den GLD-Goldbesitz in Tonnen, in Zeiten der Aktienpanik. Sie enthüllt das Börsenkapital, das in Gold in einem Ausmaß wie nie zuvor floss. Der GLD ist ein solch wichtiger Bestandteil des momentanen Goldaufschwunges, dass Sie den Goldverlauf ohne den GLD nicht verstehen würden.
Der GLD spiegelt das Interesse der traditionellen Investoren in die Goldbranche genauestens wider. Die Mission des GLDs ist es, dem Goldpreis auf der Spur zu bleiben, wobei er jegliche Nachfragedifferenzen zwischen den GLD-Anteilen und dem physischen Gold selbst ausgleichen muss. Wenn Sie damit nichts anzufangen wissen, sollten Sie meinen letzten Essay lesen.
Wenn die Nachfrage nach GLD-Anteilen schneller als die Goldnachfrage wächst, droht der GLD-Preis nach oben zu schießen. Die GLD-Treuhänder verkaufen neue GLD-Anteile und kaufen mit dem Gewinn anschließend Goldbarren, um ihre Schatzkammern zu schmücken. Deshalb steigt die GLD-Nachfrage der Investoren immer dann rasanter, als die Goldnachfrage wächst, wenn die GLD-Anteile steigen.
Das Gegenteil tritt ein, wenn die GLD-Anteile fallen. Wenn das Angebot der GLD-Anteile das Goldangebot überschreitet, sodass die Treuhänder Goldbarren verkaufen müssen und mit dem Geld dann GLD-Anteile zurückkaufen. Somit kann man dank einer graphischen Darstellung der GLD-Anteile einen Einblick gewinnen, wie die Investoren Gold wahrnehmen. Wenn sie geradezu verrückt danach sind, kauft der GLD mehr Gold und wenn Gold ihnen egal ist, verkauft der GLD Gold.
Anders erlebten wir es im September: Als die GLD-Anteile fielen, wollten die Aktien-Investoren eigentlich in diesen ETF investieren, um ihren Portfolios Gold hinzuzufügen. Das führte zu einem raschen GLD-Wachstum, der sogar weit über die Erwartungen der größten GLD-Fans hinausging. Aktien-Investoren kauften den GLD schneller, als Gold gekauft wurde.