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Kann die "Simbabwische Wirtschaftsschule" die Welt retten?

31.03.2009  |  Clive Maund
Die Bärenmarkt-Rally im allgemeinen US-Aktienmarkt müsste ihrem Ende zugehen; aus den unten ausgeführten Gründen, könnte im S&P500 allerdings auch noch die 900er Marke erreicht werden. Die Ursachen der Rally liegen in der extrem negativen Stimmung im Vorfeld.

Als die Rally begann, wurde sie gleich durch Glattstellungen von Leerverkäufen und dem ganzen Medienrummel angeheizt - und ganz besonders durch den Obama-Optimismus-Effekt. Ganz deutlich hat man das am großen Montagskurssprung sehen können, der ja schon fast als der Beginn eines neuen Bullenmarktes hingestellt wurde.

Die Wall Street hatte am Montag auch wirklich gute Gründe zu feiern, denn wie im Artikel Public - Private Investment Plan for Dummies von Dr. Housing Bubble deutlich gemacht wird, ist das Programm mit dem Namen PPIP nur ein neue gigantische Schwindelei, mit der das Geld der Steuerzahler in die Taschen der Wall Street umgeleitet werden soll.

Wir sollten also daran denken, dass es aufgrund der jüngsten und höchst erfolgreichen Abzockaktion der Wall Street zu einer Rally kommen könnte, die es im S&P500 bis in den 900er Bereich schafft. Die künftigen Gewinne der AG werden jedoch aller Erwartung nach schrecklich ausfallen, und das müsste der Rally schon bald die Lebensgrundlage nehmen. Sollten sich also noch deutliche Fortschritte in den großen Indizes ergeben, dann ist es an der Zeit short zu gehen.

Zwei zentrale Problemkreise verhindern die Rückkehr eines gesunden Wachstums der US-Wirtschaft. Erstens wurden die natürlichen und zyklisch auftretenden Rezessionskräfte seit so langer Zeit zurückgehalten, dass sie sich jetzt in desaströsen Größenordnungen aufgestaut haben - gerade weil Spekulation und "Pyramidenbau" via Derivate die Exzesse auf astronomische Niveaus katapultiert haben. Und wie sich schon jetzt deutlich absehen lässt, sind diese Kräfte nicht aufzuhalten.

So wie König Knut der Große die herannahende Flut stoppen wollte, so reagiert jetzt auch das System auf die zerstörerischen Korrektivkräfte; unter Anwendung derselben Mittel, die diese Probleme überhaupt erst auf den Plan gerufen haben, sollen die Kräfte zurückgeschlagen werden:

Also durch neue Bailouts und Ankäufe von Staatsanleihen etc. Das ist so, als würde ein Spieler, der eine Pechsträne hat, nun in einem Anflug von Herrlichkeit alles auf den Tisch werfen, was er hat - nur um alles zu verlieren und dann den Weg zur Tür gewiesen zu bekommen. Ganz am Ende dieser Entwicklung steht eine hyperinflationäre Depression - Geld wird wertlos und fast jeder und alles geht kaputt und wird dysfunktional.

Der andere zentrale Problemkreis ist folgender: Das Land wird im Grunde genommen von einem gigantischen Verbrechersyndikat geleitet; die Korruption an der Spitze, innerhalb der Regierung und zwischen den Banken und der Wall Street ist jetzt so stark verwurzelt und vorherrschend, dass es nur noch einen einzigen Weg für die Menschen gibt, sich davon zu befreien.

Jetzt, nach Jahren des sanften Lebens, hat die Bevölkerung nicht den Mumm, zu tun, was getan werden müsste, um sich von diesen Parasiten zu befreien - erst dann, wenn die Fernseher anfangen zu flackern und schließlich erlöschen, wenn die Regale in den Supermärkten leer werden, erst dann wird der Durchschnittsamerikaner seinen schweren Hintern aus dem Sessel hieven, mit dem Vorsatz "irgendetwas dagegen zu tun", nur um nach unten in eine der großen, im Voraus organisierten Einrichtungen gebracht zu werden, in denen er sich mit anderen Leuten seiner Art treffen und einen Schwatz machen kann.

Mit der Ankündigungen der US-Notenbank von letzter Woche und den darauf folgenden Entwicklungen haben die Mächte "ihre wahren Absichten gezeigt" und ganz deutlich gemacht, dass sie so viel Geld herstellen werden, wie nach ihrem Dafürhalten notwenig sein wird, um das System vor der Implosion zu retten - insbesondere, um ein Zusammenbrechen des Marktes für US-Staatsanleihen aufzuhalten und um die Zombie-Körperschaften im Zentrum der Krise weiter dahinhumpeln zu lassen.

Was sie allerdings versäumt haben zu erwähnen - und was sie sich jetzt selbst dazudenken müssen: Aufgrund der Schuldenmenge und besonders aufgrund der Schwere des anhaltenden Deleveraging-Prozesses bei Derivaten werden sie am Ende Schneestürme aus Geld bereitstellen müssen, um das Monster zu bekämpfen - und das bedeutet, dass wir uns auf dem Weg zu einer Hyperinflation befinden.

Trotz der Bereitschaft, das Geldangebot exponentiell auszuweiten, um den dicken Brummer der Deflation zu bekämpfen, gibt es keine Garantie, dass sie damit Erfolg haben werden - im Gegenteil. Aufgrund der enormen Ausmaße werden sie damit wahrscheinlich scheitern. Und ihre hartnäckigen wie auch fehlgerichteten Versuche, die notwendigen, reinigenden Kontraktionskräfte zu blockieren (die solange zurückgehalten wurden, dass sie schon desaströse Ausmaße angenommen haben), werden den unvermeidlichen Kollaps nur noch umso kompletter ausfallen lassen.

Dabei wird es auch auf der ganzen Welt zur Zerstörung von Fiat-Währungen kommen und auch zwingend zur Eliminierung der alten Ordnung, die dieses riesige Chaos auf den Weg gebracht hatte - dies geschieht durch eine in hohem Maße abgehängte Bevölkerungsmasse, die dann zu gegebener Zeit durch Nahrungsmittel-, Wasser- und Elektrizitätsmangel in hohem Maße dazu motiviert sein wird.

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