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Silbergeschmack

30.04.2009  |  Richard Daughty
Dominic Frisby schreibt auf MoneyMorning.com: "Laut Jeff Christian vom Forschungsunternehmen für Rohstoffe CMP Group kauften Investoren 70 Millionen Unzen Silber im Jahr 2007, 100 Millionen Unzen 2008 und, abgeleitet von den aktuellen Trends, werden sie voraussichtlich 180 Millionen Unzen im Jahr 2009 kaufen."

Die Silbernachfrage, so Frisby weiter, ist so groß, dass der Barclays iShares Silver Trust "den kompletten Lagerraum, der nach Vereinbarungen mit JP Morgan Chase London zur Verfügung gestellt wurde, jetzt komplett gefüllt hat". "Auch der SLV berichtete in der vergangenen Woche, seine Silberbestände überstiegen die Menge, zu deren Lagerung JP Morgan sich gegenüber dem SLV verpflichtet hatte." Wow!

Die Nachfrage ist so groß, dass ihnen jetzt der Platz fehlt, um das Zeug zu lagern! Yepp!

Mr. Frisby scheint mir dabei zuzuschauen, wie ich diese Information verarbeite und mich direkt in eine Mogambo-Schreitirade (MST) hineinsteigere, bei der es darum geht, dass die Leute doch Silber kaufen sollten, weil es so ein stürmisch-schreiendes Schnäppchen ist - aber sie machen es nicht, was wieder zeigt, dass sie Idioten sind. Idioten, sag ich Euch!

Ganz schlau wendet er sich von mir ab und schreibt: "Zwar weiß keiner so richtig, wohin der SLV all das neue Silber jetzt legen wird, der Punkt ist aber, dass die Investitionsnachfrage steil ansteigt und der Preis nicht." Aus Erfahrung weiß er, dass er mich mit damit wieder zum Grölen bringt, dass der Silberpreis so verrückt, verrückt, verrückt billig ist. Und danach will ich ganz barsch und direkt von Ihnen wissen, warum Sie gerade kein Silber kaufen.

Und dann, wenn mir Ihre Antwort ("Hab überhaupt kein Geld!") oder Ihre Art ("Fahr zur Hölle!") nicht gefällt, werde ich Sie einem vernichtenden Test Ihrer Intelligenz unterziehen, oder eben des Mangels der selbigen, hoffentlich vor ihren Kindern, damit die auch die eine wertvolle Lektion über Silber, Vertrauen in Regierungen und die scheinbare Intelligenz von Erwachsenen erhalten.

Aber heute bleibt uns ein solch emotionsgefütterter und hetzerischer Ausbruch erspart, denn Mr. Frisby sagt ja jetzt so ziemlich das Gleiche, bloß mit seiner ruhigen, analytischen Art zu schreiben: "Würde Silber jetzt inflationsbereinigt in der Nähe seines Allzeithochs liegen, dann hätten wir einen Preis von ca. 250 $ pro Unze - fast zwanzigmal so hoch wie heute."

Na wie denn das? Er bezieht sich auf das Jahr 1980, das letzte Mal, als Silber wirklich in die Höhe schoss, weil die Inflation steil anstieg; und "im Jahr 1980 konnte man das durchschnittliche Haus in GB für 1.000 Unzen Silber kaufen. 1.000 Unzen heute sind ungefähr 9.000 Pfund plus Mehrwertsteuer, während das durchschnittliche Haus in Großbritannien bei 150.000 Pfund liegt, was mit Sicherheit zeigen kann, dass Silber ernsthaft unterbewertet ist und/oder dass die britischen Häuser schwer überbewertet sind - oder beides.

Er sagt jedoch auch, dass es sich im Jahr 1980 um eine Preisspitze handelte, aber "zwischen 1974 und 1979 wurde Silber konstant in einer Spanne zwischen ca. 40 $ und 60 $ gehandelt (inflationsbereinigt), was immer noch ca. viermal so viel ist wie heute." Da kann man sich doch nur fragen, warum Silber um alles in der Welt einen solch niedrigen Preis hat - wo es doch fast überhaupt kein Angebot gibt, und das in Zeiten der stärksten Ausweitung der öffentlich Verschuldung - so schwindelerregend groß, dass man nicht begreift, warum wir es machen; es bringt Preisinflation in solchen Größenordnungen, dass es Ihnen die Luft nehmen wird!

Und die Luft ging mir tatsächlich aus, und während der kurzen Flaute, während der mein Mund nicht nonstop laut lief, erweckte ein anderer Artikel meine Aufmerksamkeit: "Gold Undergoing Long-Term Restoration as Financial Asset" von Jeffrey M. Christians (CPM Group), der schrieb:

"In den letzten neun Jahren haben Investoren eine wahrhaft enorme historische Menge Gold gekauft. Zwischen 2001 und 2008 haben die Investoren ihre Goldbestände um 320 Millionen Unzen aufgestockt, womit die Goldmenge, die jetzt insgesamt von Investoren gehalten wird, knapp 1,2 Milliarden Unzen erreicht hat, mehr als alle Zentralbanken zusammen halten"!




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