56jähriger Panik-Zyklus: Mai 1837 - Mai 1893 - Mai 1949 - Mai 2005?
17.04.2005 | Robert Rethfeld
Im Rahmen der Langfristbetrachtung des US-Aktienmarktes fällt ein Panikzyklus - der 56-Jahres-Zyklus - ins Auge, den wir dem Leser nicht vorenthalten möchten. Bisher hielten wir dessen Auftreten für eher unwahrscheinlich. Doch nach dem Verlauf der US-Indizes der vergangenen Woche sollte man diesen Zyklus im Hinterkopf haben.
Sein Beginn lässt sich bis zum Jahr 1837 zurückverfolgen, jeweils 56 Jahre später - also im Mai 1893 sowie im Mai 1949 - kam es ebenfalls zu panikartigen Abverkäufen. Weitere 56 Jahre später und man befindet sich im Mai 2005. Alle diese Jahre waren logischerweise Nachwahljahre im US-Wahlzyklus.
1837
Im Jahr 1837 kam es in den USA zu einer Mai-Panik, die durch einen Zusammenbruch der Grundstückspekulation ausgelöst wurde. Der Abverkauf dauerte bis zum Frühjahr 1838 an, wie die folgende Grafik zeigt. Die vorangehende Spekulation erreichte im November 1836 ihren Höhepunkt. Eine vollständige Information über den Verlauf der Krise gibt es hier.
Quelle: www.globalfindata.com
1893
Zum Ende des vorletzten Jahrhunderts kam es zu einer Mai-Panik, zuvor fand die Spekulation im Dezember 1892 ihren Höhepunkt. Die Objekte der Spekulation waren vornehmlich Silber ("Sherman Silver Act") und Gold. Insbesondere fallende Goldreserven lösten die Panik aus. Alle Hintergründe dieser Panik finden sich an
dieser Stelle.
1949
Die bisher folgenloseste Mai-Panik im Rahmen dieses Zyklus begann am 09. Mai 1949 und endete gut einen Monat später, nämlich am 13. Juni. Anschließend begann der Nachkriegs-Bullenmarkt. Grund der Panik war eine in jenen Tagen um sich greifende Rezession, die im November 1948 begann und im Oktober 1949 endete.
Bärenmarkt-Zyklus
Der schon mehrfach vorgestellte Bärenmarkt-Zyklus ergänzt den 56-Jahre-Panik-Zyklus. Platzt ein Bullenmarkt um eine Jahrzehntwende herum (Dow 1929, Gold 1980, Nikkei 1990, Dow 2000), ergibt sich ein idealtypischer Verlauf für die nächsten Jahre mit einem Tief nach etwa 2,5 und 5 Jahren. Nachfolgend die Vergleiche zwischen den Verläufen des Nikkei seit 1990 und Nasdaq seit 2000...
...sowie des Nikkei seit 1990 und des S&P500 seit dem Jahr 2000.
Beide Verläufe würden ebenfalls eine Art Mai-Panik befürworten.
Uns ist es ein Anliegen zu betonen, dass wir die hier genannten Erkenntnisse mit Besorgnis aufnehmen. Wir billigen jedem unserer Szenarien - auch diesem - eine gewisse Eintrittswahrscheinlichkeit zu. Nachdem das März-Tief in den US-Indizes lediglich als eine Konsolidierung in einem Abwärtstrend gelten kann, sehen wir uns gezwungen, auch das obige Panik-Szenario zumindest in unsere Überlegungen einzubeziehen. Eine ausgemachte Sache ist es in unseren Augen jedoch nicht, allerdings hat sich unsere Empfänglichkeit für ein solches Bild erhöht. Positiv erscheint, dass sowohl nach dem Bild von 1949 als auch nach dem Bärenmarktzyklus ein kräftiger Bounce in der zweiten Jahreshälfte ausgemacht wäre. Wie immer werden wir unsere Erwartungen in unserer handelstäglichen Kolumne näher beschreiben.
© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de
P.S.: Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7:30h und 8:00h eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.
Sein Beginn lässt sich bis zum Jahr 1837 zurückverfolgen, jeweils 56 Jahre später - also im Mai 1893 sowie im Mai 1949 - kam es ebenfalls zu panikartigen Abverkäufen. Weitere 56 Jahre später und man befindet sich im Mai 2005. Alle diese Jahre waren logischerweise Nachwahljahre im US-Wahlzyklus.
1837
Im Jahr 1837 kam es in den USA zu einer Mai-Panik, die durch einen Zusammenbruch der Grundstückspekulation ausgelöst wurde. Der Abverkauf dauerte bis zum Frühjahr 1838 an, wie die folgende Grafik zeigt. Die vorangehende Spekulation erreichte im November 1836 ihren Höhepunkt. Eine vollständige Information über den Verlauf der Krise gibt es hier.
Quelle: www.globalfindata.com
1893
Zum Ende des vorletzten Jahrhunderts kam es zu einer Mai-Panik, zuvor fand die Spekulation im Dezember 1892 ihren Höhepunkt. Die Objekte der Spekulation waren vornehmlich Silber ("Sherman Silver Act") und Gold. Insbesondere fallende Goldreserven lösten die Panik aus. Alle Hintergründe dieser Panik finden sich an
dieser Stelle.
1949
Die bisher folgenloseste Mai-Panik im Rahmen dieses Zyklus begann am 09. Mai 1949 und endete gut einen Monat später, nämlich am 13. Juni. Anschließend begann der Nachkriegs-Bullenmarkt. Grund der Panik war eine in jenen Tagen um sich greifende Rezession, die im November 1948 begann und im Oktober 1949 endete.
Bärenmarkt-Zyklus
Der schon mehrfach vorgestellte Bärenmarkt-Zyklus ergänzt den 56-Jahre-Panik-Zyklus. Platzt ein Bullenmarkt um eine Jahrzehntwende herum (Dow 1929, Gold 1980, Nikkei 1990, Dow 2000), ergibt sich ein idealtypischer Verlauf für die nächsten Jahre mit einem Tief nach etwa 2,5 und 5 Jahren. Nachfolgend die Vergleiche zwischen den Verläufen des Nikkei seit 1990 und Nasdaq seit 2000...
...sowie des Nikkei seit 1990 und des S&P500 seit dem Jahr 2000.
Beide Verläufe würden ebenfalls eine Art Mai-Panik befürworten.
Uns ist es ein Anliegen zu betonen, dass wir die hier genannten Erkenntnisse mit Besorgnis aufnehmen. Wir billigen jedem unserer Szenarien - auch diesem - eine gewisse Eintrittswahrscheinlichkeit zu. Nachdem das März-Tief in den US-Indizes lediglich als eine Konsolidierung in einem Abwärtstrend gelten kann, sehen wir uns gezwungen, auch das obige Panik-Szenario zumindest in unsere Überlegungen einzubeziehen. Eine ausgemachte Sache ist es in unseren Augen jedoch nicht, allerdings hat sich unsere Empfänglichkeit für ein solches Bild erhöht. Positiv erscheint, dass sowohl nach dem Bild von 1949 als auch nach dem Bärenmarktzyklus ein kräftiger Bounce in der zweiten Jahreshälfte ausgemacht wäre. Wie immer werden wir unsere Erwartungen in unserer handelstäglichen Kolumne näher beschreiben.
© Robert Rethfeld
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P.S.: Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7:30h und 8:00h eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.