Gold im Kontext zur wachsenden Krise
08.05.2009 | Hans Jörg Müllenmeister
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Gold international. Aufgepaßt, gewisse "unappetitliche", politisch unkorrekte Fragen in Deutschland sind ein Sakrileg, obendrein gibt es ja noch den Zentralen Empörungsrat als Wachhund-Sensibelchen. Beispielsweise stellt sich die Frage nach dem Verbleib des deutschen Goldes. Getrost kann man unser ausquartiertes Staatsgold nach dem II. WK dem US-Goldschatz zuschlagen, auch wenn er nicht in Fort Knox, sondern in New York schmort. 8.134 plus etwas weniger als unsere 3.412 Tonnen wären dann im Besitz der USA. Von 300 Millionen Amerikaner entfallen damit auf jeden Einzelnen theoretisch etwa eine Unze Gold.
Das Gold liebende Frankreich hat im Zeitraum 2003 bis jetzt seinen Hort von 3.024,7 auf 2.487,1 Tonnen abgemagert. Noch stärker trieben es unsere Schweizer Nachbarn, d.h. sie bekamen ihren Schatz (Stichwort Nazigold) in diesem Zeitraum von 1.633,3 auf 1.040,1 Tonnen von anderer Seite ausgetrieben. Das sind 27% Magersucht. Nun gibt es einige Großstaaten, die offiziell Ihr Staatsgold von 2003 bis 2009 aufstockten: Russland von 390 auf 523 Tonnen, China von 600 auf 1.054 Tonnen. Stellen Sie sich vor, bei einer Bevölkerungszahl von 140 Millionen entfallen auf den einzelnen russischen Bürger nur 3,7 Gramm Gold, rund ein Zehntel des US-Goldes. Mal ein Gedankenexperiment: Würde jeder gleichzeitig von unseren 82 Millionen Bundesbürgern eine Unze Gold kaufen, wäre mehr als die Weltjahresfördermenge an Gold futsch. Die übrigen in der Welt gingen leer aus und der Goldpreis bekäme einen Raketenantrieb.
China ganz moderat im Goldrausch.
Dürftig bestellt ist es mit dem Anteil des einzelnen Chinesen am Staatsgold. Auf ihn entfallen magere 0,8 Gramm. Damit ließe sich gerade mal ein gebratenes Täubchen blattvergolden. In Wirklichkeit wissen wir nichts genaues von Chinas kryptischer Goldhortung, vor allem aus eignen Minen. Genau wie der Golfstrom, fließt das Gold nur in eine Richtung, nämlich von West nach Ost. Während der IWF mit aktuell 3.200 Tonnen plant, sich von 403 Tonnen Gold zu trennen, stockt China auf. Mit seinen jetzt 1.054 Tonnen ist es das Land mit der fünftgrößten Goldreserve weltweit. Gemessen an seinen Devisenreserven von über 2 Billionen US-D samt Euro, ist der Goldanteil mit 1,5% ein Nichts. China setzt mehr und mehr seine Devisenreserven ein - allein 1,7 Billionen US-D grüne Krätze! Mit vollen Backen speit der chinesische Drachen seine faulenden Dollarreserven aus und transformiert sie in hochwertige Rohstoffe. China rüstet für den nächsten Aufschwung nach dem Weltfinanzgau.
Es ist eine schlaue Taktik, und sie wird sich für China auszahlen. Während eine gewisse Clique weiter vom Dollarimperium träumt, bereitet sich China als Bestatter auf den Leichenzug des Dollar vor. Die Refinanzierung des US-Schuldenbergs wird zu Grabe getragen. Verzweifelt sucht das abgebrannte Obama-Land nach einem passenden Anlass, um den Iran anzugreifen und um das Öl vom Kaspischen Meer nach USA geschickt zu "beamen". Die Noch-Vereinigten Staaten von "Amerobama" verstricken sich weiter in Kriege. Haben sie es verlernt, ehrliches Geld mit eigner Arbeit zu verdienen? Weit öffnet sich die Büchse der Pandora. Und China agiert mit klugen Taten, auch auf diplomatischem Wege. Die Entfernung zu Moskau verkleinert sich merklich.
Zerbrechen an Kriegslasten.
Die US-Kriege trugen grosses Leid ins eigene Land. Seit 2003 sind offiziell 4.937 amerikanische Soldaten im Irak und Afghanistan gefallen und 31.153 verletzt worden. Diese Zahlen spiegeln nicht die wirklichen Opfer wider, denn die Militärregeln erlauben nur das Registrieren der direkt im Feld Gefallenen. Inzwischen gab es mindestens 15.000 tote US-Soldaten und 100.000 Verletzte. Allein bis zum 20. Juli 2006 reichten 152.669 Veteranen Anträge auf Invalidität ein.