Ein weiterer Rauchender Colt
28.05.2009 | Theodore Butler
Am 14. April schrieb ich über die nette Aufstellung hinsichtlich einer Rally der Silber- und Goldpreise.
Diese stützte sich auf eine Reihe von Faktoren, aber vor allem auf die Marktstruktur an der COMEX, wie sie dem Commitment of Traders Report (COT) zu entnehmen ist. In den Folgetagen, gleich nach Erscheinen des Artikels, fielen die Preise, bevor sie sich zu einer bemerkenswerten Rally aufschwangen - Silber legte von den Tiefständen aus betrachtet knapp 3 $ zu, Gold 90 $.
Im besagten Artikel und auch in einem Folgeartikel war ich voller Hoffnung, die großen Silber- und Goldleerverkäufer (man nimmt an, sie werden von JP Morgan angeführt) würden mit ihren vergangenen Routinen brechen und vom Verkauf zusätzlicher Short-Kontrakte bei Preiserholungen Abstand nehmen. Und vielleicht sogar kaufen. Damit wäre das Steuer der Manipulation herumgerissen worden, die Silber- und Goldpreise wären dann wirklich gestiegen. Leider zeigen die Angaben des jüngsten COT-Berichts, dass die Großen Shorts ihre ohnehin riesige und konzentrierte Short-Position auch weiterhin ausbauen.
Ungefähr seit dem Tag des jüngsten Tiefs der Gold- und Silberpreise (auf Grundlage der COT-Angaben vom 21. April bis zum 19. Mai/ Handelsschluss) haben die Commercials ihre gesamte Netto-Short-Position beim Silber um mehr als 16.000 Kontrakte (80 Millionen Unzen) ausgebaut - beim Gold um mehr als 33.000 Kontrakte (3,3 Millionen Unzen). Umgekehrt heißt das also, die Non-Commercials und die nicht Bericht erstattenden Händler haben ihre Long-Positionen in derselben Höhe ausgebaut. Gleich werde ich neue Daten präsentieren, die zeigen sollen, warum es sich hierbei um Manipulation handelt. Darüberhinaus scheint es so, als wäre es auch nach dem Stichtag für den jüngsten COT zu einer Orgie zusätzlicher, spekulativer Käufe und Verkäufe (durch Händler) gekommen. Das gilt ganz besonders für Gold - hier gehen die Zahlen vielleicht über 30.000 neue Kontrakte hinaus.
Auf solch negativen Ständen sind die COTs für Silber und Gold nun schon seit letztem Sommer nicht mehr gewesen (rechnet man die vermutete Menge hinzu, die seit dem Stichtag, Dienstag, hingekommen ist). Bitte lesen Sie das jetzt nicht als eine Empfehlung, ihre Long-Positionen zu verkaufen. Das ist nicht meine Absicht und auch nicht das Ziel dieses Artikels. Es gibt viele positive Faktoren - bloß der COT zählt jetzt nicht mehr dazu. Silber wird auf lange Sicht viel höher gehen - das mit Sicherheit. Ganz gleich, was auf kurze Sicht auch passiert. Die COTs sind kurzfristiger Natur und haben nichts mit Langfristigkeit am Hut. Zudem können die manipulativen Silber-Shorts jeder Zeit überrannt werden, und das würde einer Aufwärtsbewegung unglaublichen Auftrieb geben.
Aber wenn es nun nicht meine Absicht ist, kurzfristige Prognosen zu stellen, warum fange ich dann hier überhaupt erst mit den COTs an, wenn diese doch negativ sind? Aus zwei Gründen: Erstens denke ich, dass es sich bei den COTs um ein wichtiges Analysewerkzeug handelt. Ich verweise auf sie, wenn sie meiner Ansicht nach auf eine Erholung hindeuten, also muss ich bei einer Verschlechterung genauso auf sie verweisen. Das ist nur eine Frage analytischer und persönlicher Integrität. Und zweitens sind die COTs für alle Fragen wichtig, die mit Manipulation zu tun haben.
Ich habe Kommentare gelesen, in denen die Frage aufgeworfen wird, warum ich das Problem der Manipulation nur dann anspreche, wenn die Preise sinken aber nicht, wenn die Preise steigen. Das ist Unsinn. Ich komme auf das Problem jetzt zu sprechen, jetzt, nachdem die Preise gestiegen sind. Manipulation existiert, oder sie existiert nicht. Die Faktoren, die entscheidend dafür sind, ob ein Markt manipuliert ist, bleiben gültig, ganz gleich ob die Preise steigen oder fallen. Und tatsächlich zeichnet sich mit den jüngsten COT-Angaben ein neues Bild ab, das zwingend mit dieser Manipulation in Verbindung steht.
Jetzt wird es etwas detaillierter, aber bitte denken Sie daran, der eigentliche Empfänger dieser Botschaft ist die CFTC und deren Vollzugsabteilung. Es ist jetzt schon mehr als neun Monate her, seitdem die jüngsten Untersuchungen zur Silbermanipulation auf den Weg gebracht wurden. Wie bei den beiden vorhergehenden Untersuchungen im Silbersektor, 2004 und 2008, hat es die CFTC nicht für nötig erachtet, mich in dieser Angelegenheit anzuhören. Sie befragen nur die Shorts, möglicherweise damit sie sich alle über den Hergang der Ereignisse abstimmen können und das Gleiche erzählen. Und das, obwohl ich ja eigentlich der Grund war, warum sie überhaupt erst diese Untersuchungen anstellten. Das ergibt so viel Sinn, wie eine laufende Ermittlung wegen Mordes (die schon seit Jahren läuft), in der die Polizei nicht bereit ist, mit dem einzigen Augenzeugen zu reden, der ihnen überhaupt erst den Tipp gegeben hatte. Deren Motive werden dann natürlich in Zweifel gezogen. Vielleicht wird der neue Chairman der CFTC, Gary Gensel (erst kürzlich durch den US-Senat bestätigt) diesen Dingen nachgehen. (Ich werde ihm diesen Artikel zusenden, und ich empfehle Ihnen, dasselbe zu tun. Seine Adresse steht am Ende dieses Artikels)
Zu einer Manipulation kann es nicht kommen, wenn viele voneinander unabhängige und diverse Körperschaften kaufen und verkaufen. Der Markt gedeiht wenn viele voneinander unabhängige Teilnehmer kaufen und verkaufen. Bei extremen Gruppenverhalten kann es zu Massenhysterie und Preisblasen kommen, aber nicht zu einer Manipulation. Eine Manipulation kann nur entstehen, wenn die Käufe oder Verkäufe eines oder weniger Teilnehmer die Marktpreise deutlich beeinflussen. Behalten wir das im Hinterkopf und werfen wir einen genaueren Blick auf die jüngsten COT-Angaben für Gold und Silber.
Diese stützte sich auf eine Reihe von Faktoren, aber vor allem auf die Marktstruktur an der COMEX, wie sie dem Commitment of Traders Report (COT) zu entnehmen ist. In den Folgetagen, gleich nach Erscheinen des Artikels, fielen die Preise, bevor sie sich zu einer bemerkenswerten Rally aufschwangen - Silber legte von den Tiefständen aus betrachtet knapp 3 $ zu, Gold 90 $.
Im besagten Artikel und auch in einem Folgeartikel war ich voller Hoffnung, die großen Silber- und Goldleerverkäufer (man nimmt an, sie werden von JP Morgan angeführt) würden mit ihren vergangenen Routinen brechen und vom Verkauf zusätzlicher Short-Kontrakte bei Preiserholungen Abstand nehmen. Und vielleicht sogar kaufen. Damit wäre das Steuer der Manipulation herumgerissen worden, die Silber- und Goldpreise wären dann wirklich gestiegen. Leider zeigen die Angaben des jüngsten COT-Berichts, dass die Großen Shorts ihre ohnehin riesige und konzentrierte Short-Position auch weiterhin ausbauen.
Ungefähr seit dem Tag des jüngsten Tiefs der Gold- und Silberpreise (auf Grundlage der COT-Angaben vom 21. April bis zum 19. Mai/ Handelsschluss) haben die Commercials ihre gesamte Netto-Short-Position beim Silber um mehr als 16.000 Kontrakte (80 Millionen Unzen) ausgebaut - beim Gold um mehr als 33.000 Kontrakte (3,3 Millionen Unzen). Umgekehrt heißt das also, die Non-Commercials und die nicht Bericht erstattenden Händler haben ihre Long-Positionen in derselben Höhe ausgebaut. Gleich werde ich neue Daten präsentieren, die zeigen sollen, warum es sich hierbei um Manipulation handelt. Darüberhinaus scheint es so, als wäre es auch nach dem Stichtag für den jüngsten COT zu einer Orgie zusätzlicher, spekulativer Käufe und Verkäufe (durch Händler) gekommen. Das gilt ganz besonders für Gold - hier gehen die Zahlen vielleicht über 30.000 neue Kontrakte hinaus.
Auf solch negativen Ständen sind die COTs für Silber und Gold nun schon seit letztem Sommer nicht mehr gewesen (rechnet man die vermutete Menge hinzu, die seit dem Stichtag, Dienstag, hingekommen ist). Bitte lesen Sie das jetzt nicht als eine Empfehlung, ihre Long-Positionen zu verkaufen. Das ist nicht meine Absicht und auch nicht das Ziel dieses Artikels. Es gibt viele positive Faktoren - bloß der COT zählt jetzt nicht mehr dazu. Silber wird auf lange Sicht viel höher gehen - das mit Sicherheit. Ganz gleich, was auf kurze Sicht auch passiert. Die COTs sind kurzfristiger Natur und haben nichts mit Langfristigkeit am Hut. Zudem können die manipulativen Silber-Shorts jeder Zeit überrannt werden, und das würde einer Aufwärtsbewegung unglaublichen Auftrieb geben.
Aber wenn es nun nicht meine Absicht ist, kurzfristige Prognosen zu stellen, warum fange ich dann hier überhaupt erst mit den COTs an, wenn diese doch negativ sind? Aus zwei Gründen: Erstens denke ich, dass es sich bei den COTs um ein wichtiges Analysewerkzeug handelt. Ich verweise auf sie, wenn sie meiner Ansicht nach auf eine Erholung hindeuten, also muss ich bei einer Verschlechterung genauso auf sie verweisen. Das ist nur eine Frage analytischer und persönlicher Integrität. Und zweitens sind die COTs für alle Fragen wichtig, die mit Manipulation zu tun haben.
Ich habe Kommentare gelesen, in denen die Frage aufgeworfen wird, warum ich das Problem der Manipulation nur dann anspreche, wenn die Preise sinken aber nicht, wenn die Preise steigen. Das ist Unsinn. Ich komme auf das Problem jetzt zu sprechen, jetzt, nachdem die Preise gestiegen sind. Manipulation existiert, oder sie existiert nicht. Die Faktoren, die entscheidend dafür sind, ob ein Markt manipuliert ist, bleiben gültig, ganz gleich ob die Preise steigen oder fallen. Und tatsächlich zeichnet sich mit den jüngsten COT-Angaben ein neues Bild ab, das zwingend mit dieser Manipulation in Verbindung steht.
Jetzt wird es etwas detaillierter, aber bitte denken Sie daran, der eigentliche Empfänger dieser Botschaft ist die CFTC und deren Vollzugsabteilung. Es ist jetzt schon mehr als neun Monate her, seitdem die jüngsten Untersuchungen zur Silbermanipulation auf den Weg gebracht wurden. Wie bei den beiden vorhergehenden Untersuchungen im Silbersektor, 2004 und 2008, hat es die CFTC nicht für nötig erachtet, mich in dieser Angelegenheit anzuhören. Sie befragen nur die Shorts, möglicherweise damit sie sich alle über den Hergang der Ereignisse abstimmen können und das Gleiche erzählen. Und das, obwohl ich ja eigentlich der Grund war, warum sie überhaupt erst diese Untersuchungen anstellten. Das ergibt so viel Sinn, wie eine laufende Ermittlung wegen Mordes (die schon seit Jahren läuft), in der die Polizei nicht bereit ist, mit dem einzigen Augenzeugen zu reden, der ihnen überhaupt erst den Tipp gegeben hatte. Deren Motive werden dann natürlich in Zweifel gezogen. Vielleicht wird der neue Chairman der CFTC, Gary Gensel (erst kürzlich durch den US-Senat bestätigt) diesen Dingen nachgehen. (Ich werde ihm diesen Artikel zusenden, und ich empfehle Ihnen, dasselbe zu tun. Seine Adresse steht am Ende dieses Artikels)
Zu einer Manipulation kann es nicht kommen, wenn viele voneinander unabhängige und diverse Körperschaften kaufen und verkaufen. Der Markt gedeiht wenn viele voneinander unabhängige Teilnehmer kaufen und verkaufen. Bei extremen Gruppenverhalten kann es zu Massenhysterie und Preisblasen kommen, aber nicht zu einer Manipulation. Eine Manipulation kann nur entstehen, wenn die Käufe oder Verkäufe eines oder weniger Teilnehmer die Marktpreise deutlich beeinflussen. Behalten wir das im Hinterkopf und werfen wir einen genaueren Blick auf die jüngsten COT-Angaben für Gold und Silber.