Diamanten und Rubine - oder besser Gold?
06.06.2009 | Hans Jörg Müllenmeister
- Seite 3 -
Der Wert eines Rubins ist im wesentlichen von seiner Farbe und seiner Größe also vom Gewicht abhängig. Der Preis steigt dabei überproportional zum Edelsteingewicht. Ein Einkaräter kann z. B. 4.000 Euro kosten. Bei gleicher Farbqualität kostet ein Dreikaräter nicht etwa dreimal soviel, sondern vielleicht 25.000 Euro. Bringt der Stein eine gleichmäßige "Burma-Farbe" mit und ist sein Inneres ungetrübt, dann kann so ein Stein mehr als 40.000 Euro erzielen. Fälschungen nicht ausgeschlossen
Die spannende Thematik rund um das heimliche Investment Rubin ist nicht nur etwas für betuchte Kenner oder fanatische Sammler. Sollten Sie in dieses faszinierende Gebiet der Rubine einsteigen, wären folgende Hinweise nützlich: Schrecken Sie nicht vor Rubinen mit Einschlüssen zurück. Im Gegenteil, denn oft sind es die lokaltypischen Einschlüsse, die sogar die Herkunft des Rubins verraten. Pathetisch ausgedrückt sind das Geburtsmale, die als Echtheitssiegel von Mutter Natur dem Rubin mitgegeben wurden. Vermeiden Sie es im übrigen in Urlaubslaune im Ausland Rubine zu kaufen, nur weil sie "preiswert" angeboten werden.
Ein mitgeliefertes Kaufzertifikat ist völlig nutzlos. Das Problem liegt in der Fälschungsmöglichkeit, denn es gibt auf der Welt mehr Fälschungsstätten als Edelstein-Fundstätten. Ein seriöser Edelsteinfachmann, ein Gemmologe kann, ausgerüstet mit einem soliden Gerätepark, eine Fälschung (Synthese) nachweisen. Man muss es ansprechen: Selbst ein natürlicher Rubin lässt sich in seiner Farbe künstlich "verbessern". Darin liegt die Crux, denn auch durch diese Nachbehandlung lässt sich ein Rubin um ein Mehrfaches im Preis "anheben" - vorausgesetzt, der Betrug bleibt unentdeckt.
Seriöse Edelsteingutachten
Beim Kauf ist unbedingt das Echtheitsgutachten als Befundbericht eines anerkannten Prüfinstitutes notwendig. Das Gutachten eines seriösen Instituts ist ein absolutes Muß, vor allem bei Farbdiamanten! Weltweit kommen dafür nur drei Institute in Betracht, die kompetent eine Aussage über die Farbechtheit des Diamanten machen können, nämlich das:
- Gemmological Institute of America (GIA),
- Antwerpener Institut Hoge Raad,
- Gemmologische Laboratorium Gübelin in Luzern.
Aspekte des Edelstein-Investments
Betrachten Sie Farbdiamanten und Burma-Rubine in Ihrem Depot als langfristige Anlage. Kein seriöser Kenner der Materie wird Ihnen sagen, mit welchen Renditen Sie rechnen können. Das ist wie bei einer Immobilie. Für hochwertige Edelsteine gibt es jederzeit einen Markt; zertifizierte Exemplare kann man bei entsprechenden Auktionen zum Verkauf anbieten. Sie bestimmen den Aufrufpreis.
Eins steht fest: Als Edelsteinbesitzer zählen Sie heute schon zu einem begrenzten Liebhaberkreis, der sich von Jahr zu Jahr verbreitert. Was sicherlich nicht in diesem Maße steigt, ist das Angebot an Spitzensteinen. Sie gehen zur Neige. Dieser Tatsache ist sich der etablierte Interessentenkreis in Amerika und Asien längst bewußt.
Es gibt eine Reihe von Argumenten, warum jemand gerade in edle Steine investiert, vor allem ist es der wertsichernde Aspekt, es ist der hochkomprimierte Wert auf kleinstem Raum. Als Ultima Ratio wäre es ratsam, wenn man einen Teil seines Vermögens in mobile, diskrete Sachwerte hält, um es vor staatlichem Zugriff und anderen Räubern zu schützen. Gold käme dafür auch in Betracht, aber es ist verhältnismäßig schwer.
So betrachtet, sind Farbdiamanten und Spitzen-Rubine leichtgewichtig, unantastbar, ob man sie als wertsichernde Kleinodien hält, als farbige Naturgeschenke betrachtet, oder mit dem prächtigen Juwel seine Liebste schmückt. Für Einzelexemplare ist das Phänomen Fancy Coloured Diamond das "Schwarze Loch" für das große Geld: eine farbenprächtige Laune der Natur, zugleich aber wertsicherndes Kleinod auf engstem Raum.
Wenn Sie mehr über die geheimnisumwitterte Welt der Edelsteine konzentriert erfahren wollen, lesen Sie einfach mein Buch "Faszination Edelstein", exklusiv erhältlich beim Osiris-Buchversand.
© Hans-Jörg Müllenmeister