Interview mit Mark Wellesley-Wood, CEO von DRDGold Ltd.
28.04.2005 | Richard Mayr
Am Rande des European Gold Forum der Denver Gold Group am 20. April 2005 interviewte Richard Mayr von ArgentumInvest für Goldseiten.de Herrn Mark Wellesley-Wood, CEO von DRDGold Ltd.
Kurzvita: Mark Wellesley-Wood machte seinen Abschluss in Bergbauwissenschaften an der Royal School of Mines, Imperial College London und besitzt einen MBA der City Business School. Er ist Diplomingenieur, ein Mitglied des Instituts für Bergbau and Metallurgie und Mitglied der Society of Investment Professionals. Seit 1977 ist er im Bereich der finanziellen Beratung von Minengesellschaften tätig. Er war ab Mai 2000 in verschiedenen Führungspositionen der Firma DRDGold Ltd. beschäftigt und ist seit Februar 2005 Chief Executive Officer.
RM: Guten Morgen Herr Wellesley-Wood, herzlichen Dank für Ihre Zeit für dieses Interview. In Ihrem eben gehaltenen Vortrag "Surviving Rand Strength" sagten Sie, DRDGold Ltd. hat zwei schwere Winter hintereinander miterlebt. Wie wirkte sich dies auf die Produktion aus?
MWW: Ja, wir haben die enorme Randstärke überlebt. Wegen ihr haben wir die starke Expansion in Übersee auf Papua-Neuguinea und Fiji vorangetrieben. Aktuell generieren wir 90% unseres Cash Flows in Übersee, nur noch 45% der Produktion kommt aus Südafrika.
RM: Was halten Sie von der Entwicklung des Aktienkurses in den letzten Monaten?
MWW: Ganz klar eine unerfreuliche Entwicklung. Aber die neuen Quartalsergebnisse sind gut. Wir sind wieder auf Wachstumskurs.
RM: Wie ist Ihre Prognose für die zukünftige Entwicklung der Aktie?
MWW: Der Rand hat endlich gedreht, die Faktoren für eine gute Entwicklung sind gegeben. Die Ergebnisse werden besser werden, nicht zuletzt wegen unserer neu vorgenommenen Länderdiversifizierung mit der Produktion in Übersee. Ich denke, dass die Aktie zur Zeit sehr billig ist.
RM: Wie ist die finanzielle Situation von DRDGOLD Ltd.?
MWW: Das Wachstum durch JCI/CAM brachte 38 Mio. Rand und die Aktienemission 180 Mio. Rand ein. Auch andernorts sparen wir Kosten durch Rationalisierung ein. Das alte Head Office wurde verkauft und die Konzernkosten wurden um 50% gesenkt. Weiterhin wurde die Quersubventionierung von Australasia nach Südafrika gestoppt und zwangsläufig 30% der Belegschaft in Südafrika entlassen.
RM: Was denken Sie, wohin sich der Rand bewegen wird?
MWW: Mit der Leitzinssenkung in Südafrika wurde zum ersten mal politisch interveniert. Ich denke, die Politik ist gut. Ich hoffe, der Rand wird weiter schwächer.
RM: Wie werden die Probleme bei DRDGOLD Ltd. gelöst werden?
MWW: Wir werden weiter die Kosten beim Abbau einsparen, die südafrikanische Produktion weiter konsolidieren und das Wachstum in Übersee vorantreiben. Die "Option in Südafrika" ist dank des Randverfalls wieder "im Geld". DRDGOLD Ltd. ist repositioniert für Wachstum.
RM: Was sagen Sie zum politischen Risiko in Südafrika, wenn Sie nach Simbabwe blicken?
MWW: Die Arbeitslosigkeit in Südafrika ist sehr hoch, sie liegt bei ca. 40%. Problematisch ist, dass 10 bis 15% der Arbeiter AIDS haben, daher liegt die Personalfluktuation ebenfalls in diesem Rahmen. Neben diesen Problemen machen natürlich auch politische Entwicklungen wie in Simbabwe eine südafrikanische Anlage risikoreich. Der Nachfolger von Mandela und Mbeki wird in absehbarer Zeit gewählt werden und das politische Risiko kann zunehmen.
RM: Wird daher DRDGOLD Ltd. wegen des politischen Risikos weiterhin die Länderdiversifizierung der Goldminen vorantreiben?
MWW: Definitiv.
RM: Wie ist Ihre Meinung zur „Black Economic Empowerment“ Bewegung?
MWW: Diese Bewegung wird fortschreiten, innerhalb von fünf Jahren wird die Quote von aktuell 15% auf dann 26% steigen. Das ist kein Problem, wir haben schon jetzt viele schwarze Mitarbeiter im Projektmanagement und die Mittelschicht der Schwarzen wächst.
RM: Am 9. März 2005 wurde Ihre ertragreiche Mine Buffelsfontein mit einer Produktionsleistung von ca. 300.000 oz Gold p.a. durch ein Erdbeben zerstört. Ist es noch möglich, diese Mine zu retten?
MWW: Es gibt keine Möglichkeit, die in 2.600 Meter Tiefe zerstörte Mine wieder zu eröffnen. Neben der Zerstörung durch das Erdbeben ist die Mine auch noch immer voller Wasser, es gab noch keine Einigung mit den anderen angrenzenden Parteien. Wir müssen noch bis zum 9. Mai 2005 die Pumpkosten bezahlen.
RM: Planen Sie eine weitere Aktienemission?
MWW: Zu diesem Zeitpunkt nicht.
RM: Was halten Sie von dem Gerücht, dass der Aktienkurs von DRDGOLD Ltd. absichtlich derart gedrückt wurde, so dass sie billig von einer großen Firma, z.B. Barrick, übernommen werden kann?
MWW: Davon weiß ich nichts. Bei mir hat noch niemand von denen angerufen!
RM: Ich bedanke mich sehr herzlich für das Interview und wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt in Zürich.
Fakten zu: DRDGold Ltd.
Größte Aktienbesitzer: Fidelity Management & Research Co., Padco Advisors Inc., Merrill Lynch Investment Managers, Sprott Asset Management, Jennison Associates, American Century Global Investment Management, Gamco Investors, PEH Wertpapier AG, Van Eck Associates, Rothschild & Cie Gestion
Jahresproduktion 2004: 906.000 oz Gold, in 2005: 650.000 oz Gold (est.)
Hedgepositionen: keine
Aktienanzahl: 255.300.000 Stück
Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen 2004: 2.741.363 Stück (Nasdaq)
Handelsplätze: JSE (DUR), ASX (DRD), Nasdaq (DROOY), LSE (DBNR), Paris (DUR), Brüssel (DUR),
OTC: Frankfurt (DUB), Berlin (DUB) und Stuttgart (DUB)
Web: www.drd.co.za
Quellen: Denver Gold Group, DRDGOLD Ltd.
Kurzvita: Mark Wellesley-Wood machte seinen Abschluss in Bergbauwissenschaften an der Royal School of Mines, Imperial College London und besitzt einen MBA der City Business School. Er ist Diplomingenieur, ein Mitglied des Instituts für Bergbau and Metallurgie und Mitglied der Society of Investment Professionals. Seit 1977 ist er im Bereich der finanziellen Beratung von Minengesellschaften tätig. Er war ab Mai 2000 in verschiedenen Führungspositionen der Firma DRDGold Ltd. beschäftigt und ist seit Februar 2005 Chief Executive Officer.
RM: Guten Morgen Herr Wellesley-Wood, herzlichen Dank für Ihre Zeit für dieses Interview. In Ihrem eben gehaltenen Vortrag "Surviving Rand Strength" sagten Sie, DRDGold Ltd. hat zwei schwere Winter hintereinander miterlebt. Wie wirkte sich dies auf die Produktion aus?
MWW: Ja, wir haben die enorme Randstärke überlebt. Wegen ihr haben wir die starke Expansion in Übersee auf Papua-Neuguinea und Fiji vorangetrieben. Aktuell generieren wir 90% unseres Cash Flows in Übersee, nur noch 45% der Produktion kommt aus Südafrika.
RM: Was halten Sie von der Entwicklung des Aktienkurses in den letzten Monaten?
MWW: Ganz klar eine unerfreuliche Entwicklung. Aber die neuen Quartalsergebnisse sind gut. Wir sind wieder auf Wachstumskurs.
RM: Wie ist Ihre Prognose für die zukünftige Entwicklung der Aktie?
MWW: Der Rand hat endlich gedreht, die Faktoren für eine gute Entwicklung sind gegeben. Die Ergebnisse werden besser werden, nicht zuletzt wegen unserer neu vorgenommenen Länderdiversifizierung mit der Produktion in Übersee. Ich denke, dass die Aktie zur Zeit sehr billig ist.
RM: Wie ist die finanzielle Situation von DRDGOLD Ltd.?
MWW: Das Wachstum durch JCI/CAM brachte 38 Mio. Rand und die Aktienemission 180 Mio. Rand ein. Auch andernorts sparen wir Kosten durch Rationalisierung ein. Das alte Head Office wurde verkauft und die Konzernkosten wurden um 50% gesenkt. Weiterhin wurde die Quersubventionierung von Australasia nach Südafrika gestoppt und zwangsläufig 30% der Belegschaft in Südafrika entlassen.
RM: Was denken Sie, wohin sich der Rand bewegen wird?
MWW: Mit der Leitzinssenkung in Südafrika wurde zum ersten mal politisch interveniert. Ich denke, die Politik ist gut. Ich hoffe, der Rand wird weiter schwächer.
RM: Wie werden die Probleme bei DRDGOLD Ltd. gelöst werden?
MWW: Wir werden weiter die Kosten beim Abbau einsparen, die südafrikanische Produktion weiter konsolidieren und das Wachstum in Übersee vorantreiben. Die "Option in Südafrika" ist dank des Randverfalls wieder "im Geld". DRDGOLD Ltd. ist repositioniert für Wachstum.
RM: Was sagen Sie zum politischen Risiko in Südafrika, wenn Sie nach Simbabwe blicken?
MWW: Die Arbeitslosigkeit in Südafrika ist sehr hoch, sie liegt bei ca. 40%. Problematisch ist, dass 10 bis 15% der Arbeiter AIDS haben, daher liegt die Personalfluktuation ebenfalls in diesem Rahmen. Neben diesen Problemen machen natürlich auch politische Entwicklungen wie in Simbabwe eine südafrikanische Anlage risikoreich. Der Nachfolger von Mandela und Mbeki wird in absehbarer Zeit gewählt werden und das politische Risiko kann zunehmen.
RM: Wird daher DRDGOLD Ltd. wegen des politischen Risikos weiterhin die Länderdiversifizierung der Goldminen vorantreiben?
MWW: Definitiv.
RM: Wie ist Ihre Meinung zur „Black Economic Empowerment“ Bewegung?
MWW: Diese Bewegung wird fortschreiten, innerhalb von fünf Jahren wird die Quote von aktuell 15% auf dann 26% steigen. Das ist kein Problem, wir haben schon jetzt viele schwarze Mitarbeiter im Projektmanagement und die Mittelschicht der Schwarzen wächst.
RM: Am 9. März 2005 wurde Ihre ertragreiche Mine Buffelsfontein mit einer Produktionsleistung von ca. 300.000 oz Gold p.a. durch ein Erdbeben zerstört. Ist es noch möglich, diese Mine zu retten?
MWW: Es gibt keine Möglichkeit, die in 2.600 Meter Tiefe zerstörte Mine wieder zu eröffnen. Neben der Zerstörung durch das Erdbeben ist die Mine auch noch immer voller Wasser, es gab noch keine Einigung mit den anderen angrenzenden Parteien. Wir müssen noch bis zum 9. Mai 2005 die Pumpkosten bezahlen.
RM: Planen Sie eine weitere Aktienemission?
MWW: Zu diesem Zeitpunkt nicht.
RM: Was halten Sie von dem Gerücht, dass der Aktienkurs von DRDGOLD Ltd. absichtlich derart gedrückt wurde, so dass sie billig von einer großen Firma, z.B. Barrick, übernommen werden kann?
MWW: Davon weiß ich nichts. Bei mir hat noch niemand von denen angerufen!
RM: Ich bedanke mich sehr herzlich für das Interview und wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt in Zürich.
Fakten zu: DRDGold Ltd.
Größte Aktienbesitzer: Fidelity Management & Research Co., Padco Advisors Inc., Merrill Lynch Investment Managers, Sprott Asset Management, Jennison Associates, American Century Global Investment Management, Gamco Investors, PEH Wertpapier AG, Van Eck Associates, Rothschild & Cie Gestion
Jahresproduktion 2004: 906.000 oz Gold, in 2005: 650.000 oz Gold (est.)
Hedgepositionen: keine
Aktienanzahl: 255.300.000 Stück
Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen 2004: 2.741.363 Stück (Nasdaq)
Handelsplätze: JSE (DUR), ASX (DRD), Nasdaq (DROOY), LSE (DBNR), Paris (DUR), Brüssel (DUR),
OTC: Frankfurt (DUB), Berlin (DUB) und Stuttgart (DUB)
Web: www.drd.co.za
Quellen: Denver Gold Group, DRDGOLD Ltd.