Interview mit Ian Cockerill, CEO Gold Fields Ltd.
02.05.2005 | Richard Mayr
Am Rande des European Gold Forum der Denver Gold Group am 21. April 2005 interviewte Richard Mayr von ArgentumInvest für Goldseiten.de Herrn Ian Cockerill, Präsident und CEO von Gold Fields.
Kurzvita: Ian Cockerill hat einen BSc Hons in Geologie und einen MSc in Bergbauwissenschaften der Royal School of Mines, London. Er startete seine Karriere bei der Union Corporation, St. Helena im Jahre 1975, wo er im Bereich Geologie und Minenerschließung arbeitete. Weitere Stationen seiner Tätigkeit waren neben der Anglo American Corporation auch die De Beers Namaqualand Division sowie Minorco. Im Jahre 1996 wurde er Technischer Direktor der Anglo American Corporation Gold Division, wo er nach kurzer Zeit ins Management aufstieg und für Exploration und Akquisition zuständig war. Herr Cockerill wurde 1999 zum Generaldirektor von Gold Fields Ltd. berufen und ist seit Juli 2002 Präsident und CEO von Gold Fields Ltd.
RM: Sehr geehrter Herr Cockerill, in Ihrem Vortrag sprachen Sie sich eindeutig gegen das feindliche Angebot von Harmony aus, die gerade versuchen, die Aktienbesitzer von Gold Fields Ltd. mit deren Strategie zu überzeugen.
IC: Um es noch einmal deutlich zu sagen: Gold Fields Ltd. und Harmony zusammen würden die weltgrößte verlustmachende Goldminengesellschaft ergeben. Wir haben im Gegensatz zu Harmony eine sehr gute Bilanz und die Kosten pro produzierte Unze Gold liegen derzeit im Durchschnitt bei 254 $ und damit im Vergleich billiger als bei den meisten anderen Minengesellschaften. Seit dem feindlichen Übernahmeangebot beträgt der Verlust an Marktkapitalisierung von Gold Fields Ltd. ca. 20 Milliarden Rand.
RM: Sollte das Angebot von Harmony bei den Aktienbesitzern scheitern, wie sieht Ihre Strategie für die Zukunft aus?
IC: Unsere Strategie heißt: besserer Wert bei niedrigeren Kosten. Wir wachsen nicht nur organisch, sondern auch durch Akquisitionen und Explorationen. Von 1999 bis 2004 hatten wir ein Unternehmenswachstum von 211%. Mit unserer Strategie der Länderdiversifizierung in Afrika, Südamerika, Australasien und zukünftig Rußland generieren wir internationales Wachstum und wollen so bis zum Jahr 2009 sechs Millionen Unzen Gold jährlich produzieren.
RM: Wie sehen Sie die zukünftige Goldpreisentwicklung?
IC: Ich denke, es ist nicht seriös, eine Prognose abzugeben, aber der Goldpreis wird sicher höher zum Dollar und auch zum Euro stehen. Ich sehe Gold als eine eigene Währung, die es seit 5.000 Jahren gibt und wir befinden uns derzeit im Aufwärtstrend. Auch die vor kurzem eingeführten ETFs werden den Goldpreis höher tragen.
RM: Die südafrikanische Produktion hat die letzten Jahre massiv unter dem starken Rand gelitten. Wie sehen Sie diese Entwicklung und wo wird sich der Rand in der nächsten Zeit bewegen?
IC: Die Zentralbank Südafrikas ist bemüht, die Inflation im Land niedrig zu halten. Ein schwächerer Rand ist für unsere Goldproduktion in Südafrika ohne Frage von Vorteil. Ich denke, der Rand bleibt in der nächsten Zeit in einer Handelsspanne von 6,00 bis 6,60 USD/ZAR. Längerfristig rechne ich mit einer Spanne von 6,50 bis 7,20 USD/ZAR.
Quelle: www.taprofessional.de
RM: Der Silberpreis wie auch der Palladiumpreis sehen derzeit charttechnisch sehr interessant aus. Welche Menge Silber fällt bei Ihrer Goldproduktion als Nebenprodukt an und wie sieht es bei Gold Fields Ltd. mit der Produktion von Palladium aus?
IC: Silber fällt in Südafrika so gut wie nicht bei der Goldproduktion an. Die Erzvorkommen sind dort sehr goldhaltig. Die Palladium Reserven bei unserer neuen Mine "Arctic Platinum" in Finnland schätzen wir auf 12 Millionen Unzen.
RM: Sie sagten in Ihrem Vortrag, Sie denken darüber nach, auch in Rußland zu investieren. Wie sehen Sie das politische Risiko dort nach der Yukos-Zerschlagung?
IC: Gerade in den Ex-Sowjetrepubliken gibt es noch Potential. Kurzfristig haben wir dort vielleicht langsames Wachstum und das politische Klima ist rauh, aber die Leute dort verstehen bald "die Regeln des Spiels".
RM: Was denken Sie über das "Black Economic Empowerment" Programm in Südafrika?
IC: Das Programm wird gut umgesetzt, jeder ist glücklich damit. Durch das Programm entsteht eine neue schwarze Mittelschicht, die Kinder von Weißen und Schwarzen wachsen miteinander auf und auf lange Sicht sollte es keine sozialen Spannungen mehr geben.
RM: Wie hoch ist der aktuelle Cashbestand von Gold Fields Ltd. für Akquisitionen?
IC: Der Cashbestand liegt in etwa bei 450 Millionen Dollar. Dazu kommen kurzfristig angelegte Investments in Höhe von ca. 200 Millionen Dollar. Wir haben eine sehr „schweizerische Bilanz“.
RM: Planen Sie eine Aktienemission?
IC: Darüber können wir erst nachdenken, wenn das feindliche Angebot vorüber ist. Das Angebot endet am 20. Mai 2005.
RM: Herzlichen Dank für das Interview. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit in Zürich.
Fakten zu: Gold Fields Ltd.
Größte Aktienbesitzer: OJSC MML Norilsk Nickel (20%), Bank of New York (18,7%), Harmony (11,5%), Old Mutual Group (5,8%), Public Investment Commissioner (4,9%), Direktoren (0,1%), Andere Aktienbesitzer (39%, u.a. Merrill Lynch, Fidelity)
Jahresproduktion 2004: 4.200.000 oz Gold, in 2005: 4.300.000 oz Gold (est.)
Hedgepositionen: keine
Aktienanzahl: 492.294.226 Stück
Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen 2004: 1.765.881 Aktien (Nasdaq)
Handelsplätze: Johannesburg Stock Exchange (GFI), NYSE (GFI), LSE, SWX, Paris, Brüssel, Frankfurt
Web: http://www.goldfields.co.za]www.goldfields.co.za
Quellen: Denver Gold Group, Gold Fields Ltd.
Kurzvita: Ian Cockerill hat einen BSc Hons in Geologie und einen MSc in Bergbauwissenschaften der Royal School of Mines, London. Er startete seine Karriere bei der Union Corporation, St. Helena im Jahre 1975, wo er im Bereich Geologie und Minenerschließung arbeitete. Weitere Stationen seiner Tätigkeit waren neben der Anglo American Corporation auch die De Beers Namaqualand Division sowie Minorco. Im Jahre 1996 wurde er Technischer Direktor der Anglo American Corporation Gold Division, wo er nach kurzer Zeit ins Management aufstieg und für Exploration und Akquisition zuständig war. Herr Cockerill wurde 1999 zum Generaldirektor von Gold Fields Ltd. berufen und ist seit Juli 2002 Präsident und CEO von Gold Fields Ltd.
RM: Sehr geehrter Herr Cockerill, in Ihrem Vortrag sprachen Sie sich eindeutig gegen das feindliche Angebot von Harmony aus, die gerade versuchen, die Aktienbesitzer von Gold Fields Ltd. mit deren Strategie zu überzeugen.
IC: Um es noch einmal deutlich zu sagen: Gold Fields Ltd. und Harmony zusammen würden die weltgrößte verlustmachende Goldminengesellschaft ergeben. Wir haben im Gegensatz zu Harmony eine sehr gute Bilanz und die Kosten pro produzierte Unze Gold liegen derzeit im Durchschnitt bei 254 $ und damit im Vergleich billiger als bei den meisten anderen Minengesellschaften. Seit dem feindlichen Übernahmeangebot beträgt der Verlust an Marktkapitalisierung von Gold Fields Ltd. ca. 20 Milliarden Rand.
RM: Sollte das Angebot von Harmony bei den Aktienbesitzern scheitern, wie sieht Ihre Strategie für die Zukunft aus?
IC: Unsere Strategie heißt: besserer Wert bei niedrigeren Kosten. Wir wachsen nicht nur organisch, sondern auch durch Akquisitionen und Explorationen. Von 1999 bis 2004 hatten wir ein Unternehmenswachstum von 211%. Mit unserer Strategie der Länderdiversifizierung in Afrika, Südamerika, Australasien und zukünftig Rußland generieren wir internationales Wachstum und wollen so bis zum Jahr 2009 sechs Millionen Unzen Gold jährlich produzieren.
RM: Wie sehen Sie die zukünftige Goldpreisentwicklung?
IC: Ich denke, es ist nicht seriös, eine Prognose abzugeben, aber der Goldpreis wird sicher höher zum Dollar und auch zum Euro stehen. Ich sehe Gold als eine eigene Währung, die es seit 5.000 Jahren gibt und wir befinden uns derzeit im Aufwärtstrend. Auch die vor kurzem eingeführten ETFs werden den Goldpreis höher tragen.
RM: Die südafrikanische Produktion hat die letzten Jahre massiv unter dem starken Rand gelitten. Wie sehen Sie diese Entwicklung und wo wird sich der Rand in der nächsten Zeit bewegen?
IC: Die Zentralbank Südafrikas ist bemüht, die Inflation im Land niedrig zu halten. Ein schwächerer Rand ist für unsere Goldproduktion in Südafrika ohne Frage von Vorteil. Ich denke, der Rand bleibt in der nächsten Zeit in einer Handelsspanne von 6,00 bis 6,60 USD/ZAR. Längerfristig rechne ich mit einer Spanne von 6,50 bis 7,20 USD/ZAR.
Quelle: www.taprofessional.de
RM: Der Silberpreis wie auch der Palladiumpreis sehen derzeit charttechnisch sehr interessant aus. Welche Menge Silber fällt bei Ihrer Goldproduktion als Nebenprodukt an und wie sieht es bei Gold Fields Ltd. mit der Produktion von Palladium aus?
IC: Silber fällt in Südafrika so gut wie nicht bei der Goldproduktion an. Die Erzvorkommen sind dort sehr goldhaltig. Die Palladium Reserven bei unserer neuen Mine "Arctic Platinum" in Finnland schätzen wir auf 12 Millionen Unzen.
RM: Sie sagten in Ihrem Vortrag, Sie denken darüber nach, auch in Rußland zu investieren. Wie sehen Sie das politische Risiko dort nach der Yukos-Zerschlagung?
IC: Gerade in den Ex-Sowjetrepubliken gibt es noch Potential. Kurzfristig haben wir dort vielleicht langsames Wachstum und das politische Klima ist rauh, aber die Leute dort verstehen bald "die Regeln des Spiels".
RM: Was denken Sie über das "Black Economic Empowerment" Programm in Südafrika?
IC: Das Programm wird gut umgesetzt, jeder ist glücklich damit. Durch das Programm entsteht eine neue schwarze Mittelschicht, die Kinder von Weißen und Schwarzen wachsen miteinander auf und auf lange Sicht sollte es keine sozialen Spannungen mehr geben.
RM: Wie hoch ist der aktuelle Cashbestand von Gold Fields Ltd. für Akquisitionen?
IC: Der Cashbestand liegt in etwa bei 450 Millionen Dollar. Dazu kommen kurzfristig angelegte Investments in Höhe von ca. 200 Millionen Dollar. Wir haben eine sehr „schweizerische Bilanz“.
RM: Planen Sie eine Aktienemission?
IC: Darüber können wir erst nachdenken, wenn das feindliche Angebot vorüber ist. Das Angebot endet am 20. Mai 2005.
RM: Herzlichen Dank für das Interview. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit in Zürich.
Fakten zu: Gold Fields Ltd.
Größte Aktienbesitzer: OJSC MML Norilsk Nickel (20%), Bank of New York (18,7%), Harmony (11,5%), Old Mutual Group (5,8%), Public Investment Commissioner (4,9%), Direktoren (0,1%), Andere Aktienbesitzer (39%, u.a. Merrill Lynch, Fidelity)
Jahresproduktion 2004: 4.200.000 oz Gold, in 2005: 4.300.000 oz Gold (est.)
Hedgepositionen: keine
Aktienanzahl: 492.294.226 Stück
Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen 2004: 1.765.881 Aktien (Nasdaq)
Handelsplätze: Johannesburg Stock Exchange (GFI), NYSE (GFI), LSE, SWX, Paris, Brüssel, Frankfurt
Web: http://www.goldfields.co.za]www.goldfields.co.za
Quellen: Denver Gold Group, Gold Fields Ltd.